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VERBAND/1456: "Dramatische Situation am Milchmarkt schnell lösen" (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 12. März 2009

"Dramatische Situation am Milchmarkt schnell lösen"

Sonnleitner schrieb an Agrarkommissarin und Agrarministerin


Die Situation auf dem deutschen und europäischen Milchmarkt entwickle sich in katastrophaler Weise. Eine solch dramatische, bisher nie dagewesene Situation verlange nach schnellen und unkonventionellen Lösungen, schrieb der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, an EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer-Boel und Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner. Er forderte sie auf, die Exporterstattungen deutlich zu erhöhen. Auch plädierte er dafür, das Ausschreibungsverfahren für Butter und möglicherweise auch Magermilchpulver so zu gestalten, dass es zu keinem weiteren Marktdruck kommt. Zudem müssten die zum 30. Juni 2009 auslaufenden Beihilfen (Milchaustauscher, Bäckerbutter etc.) wieder aktiviert werden und für mindestens 1 Jahr zu nutzen sein, schrieb Sonnleitner an die beiden Politikerinnen. Er appellierte an sie, sich auf dem März-Agrarrat nachhaltig für die Interessen der deutschen und europäischen Milchbauern einzusetzen.

Sonnleitner wies in seinem Schreiben darauf hin, dass die an die Milchbauern ausgezahlten Milchpreise in allen europäischen Ländern mittlerweile auf historische Tiefstände gefallen seien. Ein Ende dieser für die Milcherzeuger existenzbedrohende Entwicklung sei derzeit nicht in Sicht. Aus einigen europäischen Regionen werde sogar davon berichtet, dass dort die Milchabholung eingestellt werden könnte. Daher müsste die Politik in dieser schwierigen Lage kurzfristig Schritte zur Entlastung einleiten. Im Vordergrund müssten dabei marktentlastende Maßnahmen stehen. Aufgrund der in Europa zurückgehenden Milchanlieferung müssten Entlastungsmaßnahmen greifen, die den Absatz von Milch und Milchprodukten stärken, betonte Sonnleitner.

Die immer wieder von der Industrie geäußerten bürokratischen Hürden bei der Nutzung von Beihilfen, seien in Anbetracht der angespannten Marktlage auf das Nötigste zu verringern, erklärte Sonnleitner weiter. Darüber hinaus sei das von der EU Kommission initiierte Schulmilchprogramm ohne Zeitverzug und ohne großen bürokratischen Aufwand in allen Mitgliedsstaaten umzusetzen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 12. März 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. März 2009