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VERBAND/1573: "Situation miserabel, Erwartungen positiver" (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 3. Dezember 2009

"Situation miserabel, Erwartungen positiver"

Rheinische Bauern diskutierten mit Sonnleitner über Agrarpolitik im Jahr 2010


"So wahr es ist, dass keine Politik auf der Welt ausgleichen kann, was auf den Märkten verloren geht, so wahr ist es, dass in der Krise jede Hilfe zählt. Daher machen auch die jüngst beschlossenen 300 Millionen Euro der EU für ein Sonderprogramm zugunsten der Milchbauern Sinn." Dies sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, anlässlich der Sitzung des erweiterten Verbandsausschusses des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes am 2. Dezember 2009 in Bonn. Nun müsse es gelingen, dass das Grünlandmilchprogramm von 300 und 200 Millionen Euro rasch und ohne großen bürokratischen Aufwand bei den Milchbauern ankommt. Ebenso sei es richtig und wichtig, dass über eine deutliche Aufstockung der Bundesmittel für die Landwirtschaftliche Unfallversicherung und die Verlängerung der Liquiditätshilfe wirklich allen Betrieben und Betriebsformen geholfen werde.

Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise habe mit zeitlicher Verzögerung auch die Landwirtschaft voll erwischt. Die Stimmung über die aktuelle Lage sei entsprechend auf ein geradezu historisches Tief abgerutscht. Aber ebenso gäbe es, was die künftige Entwicklung angeht, eben auch einen Schuss Optimismus. "Wir kommen durch, das ist die tragende Meinung, wir schaffen es - mit unserem Fleiß, mit dem Zusammenhalt in Familie und Betrieb", hob Sonnleitner hervor.

Nach Ansicht von Sonnleitner müssen aus der Krise Lehren gezogen werden. Es sei klar, dass sich die Landwirte auf starke Schwankungen der Märkte einstellen müssten. "Aber gerade deshalb brauchen wir weiter ein Sicherheitsnetz. Wir brauchen auch einen Flankenschutz, damit die immer stärker spezialisierten Betriebe ihre Risiken absichern können. Die Risikorücklage ist da ein Element", betonte Sonnleitner. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die "nachhaltige und multifunktionale europäische Landwirtschaft einzigartig, unverwechselbar und unschlagbar" sei. Da sie jedoch nicht mit einer radikalen Marktorientierung zu erhalten sei, "brauchen wir Leitplanken für Marktorientierung und für Ausgleich", sagte der Bauernpräsident. Benötigt würde auch eine finanzielle Honorierung der landschaftspflegerischen Leistungen und der Umweltleistungen der Bäuerinnen und Bauern in Deutschland. Zudem sei ein Ausgleich für höhere Kosten durch die weltweit höchsten Standards im Tierschutz und im Verbraucherschutz dringend erforderlich. In diesem Zusammenhang kündigte Sonnleitner an, dass er die Grundabsicherung über beide Säulen der EU-Agrarpolitik verteidigen werde. Es gäbe keine bessere Risikoabsicherung als "unsere entkoppelte und bis 2013 politisch zugesagte Betriebsprämie. Diese Kombination aus Markterlösen und direkter Einkommensförderung sei die ideale Formel für eine gelebte soziale Marktwirtschaft in der Ladwirtschaft.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 3. Dezember 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Dezember 2009