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VERBAND/1587: Zum Bericht der Sektoruntersuchung Milch (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 11. Januar 2010

Erste Reaktion des DBV auf den vom Bundeskartellamt veröffentlichten Bericht der Sektoruntersuchung Milch


Es ist gut, dass sich das Kartellamt zum ersten Mal intensiv mit der gesamten Produktionskette bei Milch, vom landwirtschaftlichen Erzeuger, über die Molkerei bis zum Lebensmitteleinzelhandel (LEH) intensiv auseinandersetzt.

Nunmehr wird auch durch das Kartellamt belegt, dass der LEH in seinen Geschäftsbeziehungen zu den Molkereien strategisch erheblich im Vorteil ist und dass die Molkereien nur sehr eingeschränkt über Alternativen für den Absatz Ihrer Produkte verfügen. Allerdings weist das Kartellamt auch darauf hin, dass die konzentrierten LEH-Unternehmen die Preisvorteile dieser Marktkonstellation an die Verbraucher weitergeben. Das Kartellamt sagt allerdings nicht, dass die Leidtragenden dieser Situation die Milchbauern sind.

Nicht nachzuvollziehen sind die Ausführungen zur Markttransparenz. Das Kartellamt ist der Auffassung, dass die Markttransparenz bei Milch zu hoch sei und zum Vorteil des LEH gereiche. Konsequenz wäre, dass mit erhöhter Intransparenz der Erzeugerpreis für die Milchbauern verbessert werden könnte. Diesem Gedanken folgt zum Beispiel die EU nicht, die gerade eine High-Level-Gruppe eingerichtet hat, um eine bessere Markttransparenz für die Milcherzeuger sicherzustellen.

Die strikte Ablehnung bundesweiter Preis- und Mengenabsprachen durch stufenübergreifende Kartelle ist nicht überraschend. Hier gilt es, die Alternativen des Marktstrukturgesetzes (Erzeugergemeinschaften und deren Zusammenschlüsse) konsequent zu nutzen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 11. Januar 2010
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Januar 2010