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VERBAND/1705: Deutscher Bauernverband zum Agrarbericht der Bundesregierung (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 11. Mai 2011

Die Bauernfamilien leisten viel für den Standort Deutschland

DBV zum Agrarbericht der Bundesregierung


(DBV) Der Deutsche Bauernverband (DBV) begrüßt das Ziel der Bundesregierung, eine von Bauern getragene unternehmerische und nachhaltige Land- und Forstwirtschaft zu fördern. Um dies zu erreichen, erwartet der DBV eine Politik für faire und vergleichbare Wettbewerbsbedingungen. Der Agrarbericht der Bundesregierung mache deutlich, wie wichtig die Landwirtschaft für die gesamte Wirtschaft sei. Jeder achte Arbeitsplatz in Deutschland hänge von der Landwirtschaft ab. Zusammen mit den vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen weise die deutsche Landwirtschaft eine Bruttowertschöpfung von rund 140 Mrd. Euro auf, das seien 6,5 Prozent der Wertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche. Der Agrarbericht dokumentiere die Bedeutung einer leistungsfähigen und unternehmerischen Land- und Forstwirtschaft für lebensfähige ländliche Räume mit vielfältigen Kulturlandschaften, für den Tierschutz sowie für den Klima-, Natur- und Umweltschutz.

Die Bundesregierung bekennt sich im Agrarbericht klar zu einer marktorientierten und nachhaltigen EU-Agrarpolitik ab 2014, bei der auch Vereinfachung und Bürokratieabbau mit auf der Agenda stehen. Dazu gehöre auch eine Weiterentwicklung im Export, ohne dabei die internationale Verantwortung für einen fairen Handel aus den Augen zu verlieren. Der DBV begrüßt, dass die Bundesregierung mit dem Agrarbericht die zunehmende Bedeutung der betrieblichen Risikoabsicherung anerkennt, da infolge der Reformen der EU-Agrarpolitik die Preisschwankungen auf den Agrarmärkten deutlich zugenommen haben. Zwar weise der Agrarbericht auf funktionsfähige Warenterminmärkte hin, doch findet die Einführung von Instrumenten wie einer steuerlichen Risikoausgleichsrücklage keine Erwähnung.

In der nationalen Politik will die Bundesregierung die Agrarsozialpolitik weiter verbessern und "zukunftsfest machen". Dies unterstützt der DBV uneingeschränkt. Als Schritt in die richtige Richtung wertet der DBV auch die Ankündigung der Bundesregierung, die von der Wirtschaft für 2018 angestrebte Beendigung der "Ferkelkastration" auf EU-Ebene im Rahmen einer "europäischen Partnerschaft" zu unterstützen. Doch bei den tierschutzpolitischen Vorhaben der Bundesregierung sei der angekündigte "Ausstieg aus der Kleingruppenhaltung" nicht der richtige Weg.

Weiter fordert der DBV die Bundesregierung zu einem verantwortungsvollen Ausbau der Bioenergie auf, ohne die Nahrungsmittelproduktion zu beeinträchtigen. Das EEG darf sich nicht aus der Landwirtschaft verabschieden! Was den nach wie vor starken Flächenverbrauch angeht, verlangt der DBV von der Bundesregierung ein schlüssiges Reduzierungskonzept. Da 650.000 Haushalte in ländlichen Gebieten immer noch keinen Anschluss ans Breitbandnetz haben, mahnt der DBV im Zuge der aktuellen Novelle des Telekommunikationsgesetzes einen deutlich ambitionierten Breitbandausbau an.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 11. Mai 2011
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Mai 2011