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VERBAND/1862: Merkel würdigt Gerd Sonnleitner (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 6. September 2012

Merkel würdigt Gerd Sonnleitner

"Mit ganzem Herzen für die Interessen der deutschen Bauern eingesetzt"



"Gerd Sonnleitner hat sich mit ganzem Herzen für die Interessen der deutschen Bauernfamilien eingesetzt und dabei immer über den Tellerrand Bayerns und Deutschlands hinausgeschaut." Dies erklärte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in ihrer Festansprache bei der Verabschiedung des langjährigen Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in Berlin. Vor rund 300 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wurde Sonnleitner in einer Feierstunde nach 15 Jahren als DBV-Präsident im Schlüterhof des Deutschen Historischen Museums geehrt und verabschiedet.

Die Bundeskanzlerin würdigte insbesondere das Engagement Sonnleitners um eine unternehmerische und nachhaltige Landwirtschaft. Sonnleitner hätte es geschafft, die Landwirtschaft als "New Economy" in Politik und Gesellschaft zu verankern, nachdem sie in den 1990er Jahren noch als "Old Economy" gegolten habe. Dabei sei es ihm gelungen, die Bauernfamilien in einem geschlossenen und starken Berufsverband auf dem Weg in Richtung einer marktorientierten und unternehmerischen Landwirtschaft mitzunehmen. Merkel hob hervor, dass sie an Sonnleitner besonders seinen klaren Kurs in der Agrarpolitik schätzen gelernt habe und dass er sich auch durch harte politische Auseinandersetzungen in seinen Überzeugungen nicht habe beirren lassen.

Bundeskanzlerin Merkel zeichnete den Entwicklungsweg der EU-Agrarpolitik der vergangenen 15 Jahre nach und sagte zu, sich in den laufenden Verhandlungen um eine Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik für die Jahre 2014 - 2020 für eine unternehmerische und wettbewerbsstarke Landwirtschaft einzusetzen. Sie wolle den erfolgreichen Weg der deutschen Landwirtschaft weiterhin fördern, die große Herausforderungen wie Ernährungssicherung, Klimaschutz, Tierschutz und Energieversorgung meistern müsse. Zur aktuellen Diskussion um den Kurs der Bundesregierung zur Energiewende und zur Einbeziehung der erneuerbaren Energien sagte Merkel, dass sie in der Förderung von Bioenergie ihren Kurs halten werde.

Merkel verdeutlichte aber auch, dass die Lebensmittelproduktion für die Landwirtschaft weiterhin an Nummer Eins stehen müsse. Mit dem DBV sei sich die Bundesregierung einig, dass nach wie vor die weltweit größte Herausforderung darin bestünde, genügend Nahrungsmittel für immer mehr Menschen zur Verfügung zu stellen. Dazu gehöre besonders, in den Entwicklungsländern Investitionen in die Landwirtschaft und die ländlichen Regionen zu verstärken und Gesetze zu schaffen, die das Eigentum schützen würden. Auf dieses Ziel hin habe die Bundesregierung ihre Entwicklungspolitik geändert und große Übereinstimmung mit Sonnleitner erzielt.

Zuvor hatte der EVP-Vorsitzende im Europäischen Parlament, Joseph Daul, als langjähriger Weggefährte den DBV-Ehrenpräsidenten gewürdigt. Er habe sich seit 1995 in Brüssel als Sachwalter der Bauernfamilien erfolgreich eingesetzt. Sonnleitner sei "kein Mensch des Krawalls und der lauten Töne, sondern setze auf kontroverse Diskussion und das überzeugende, sachliche Argument". Dies habe ihm Anerkennung und Wertschätzung in Europa eingebracht. Sonnleitners Engagement gelte nicht nur der EU-Agrarpolitik, sondern auch der Weiterentwicklung der Europäischen Union. Die Einigung des europäischen Berufsstandes COPA nach der Erweiterung der EU um 12 mittel- und osteuropäische Mitgliedsländer sei sein großer Verdienst. Als "Anhänger des Marktes und der Marktkräfte und als Gegner politischer Gängelungen habe Sonnleitner die Gemeinsame Europäische Agrarpolitik" in den zurückliegenden 20 Jahren grundlegend mit verändert. Dabei habe er auch unbequeme Botschaften ausgesprochen und den Konflikt nicht gescheut. Die aktuelle Marktentwicklung würde ihm Recht geben, betonte Daul, der seiner Freude Ausdruck gab, dass Gerd Sonnleitner noch bis 2013 COPA-Präsident bleibe.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 6. September 2012
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. September 2012