Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → FAKTEN

ASYL/796: Flüchtlinge - Grenze der Belastbarkeit in Nachbarländern Syriens erreicht (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 20. März 2013

Syrische Flüchtlinge

Caritas-Präsident sieht die Grenze der Belastbarkeit in den Nachbarländern Syriens erreicht



Berlin, 20. März 2013. "Wir können insbesondere Jordanien und den Libanon mit dem Zustrom syrischer Flüchtlinge nicht alleine lassen. Über eine Million syrische Flüchtlinge haben bis jetzt im Libanon Zuflucht gesucht. Das ist eine bemerkenswerte Leistung für ein Land, das rund 4,2 Millionen Einwohner hat. Die Ressourcen dieser Länder sind erschöpft", macht Caritas-Präsident Peter Neher auf die dramatische Lage im Mittleren Osten aufmerksam.

Der Präsident des Deutschen Caritasverbandes hat in der vergangenen Woche Caritas-Projekte in Jordanien und im Libanon besucht, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen. Nach offiziellen Schätzungen fliehen täglich 5.000 Menschen aus Syrien, meist Frauen und Kinder. Die Besuche in Flüchtlingscamps und die Gespräche mit Flüchtlingsfamilien zeigen die Dramatik in der Region. "Die Situation vor Ort wird immer angespannter. Wohnraum wird knapp, Arbeit gibt es keine, die Versorgung der Flüchtlinge wird zunehmend schwieriger", zeigt sich Neher besorgt.

Die meisten Flüchtlinge hoffen auf eine Rückkehr nach Syrien, wobei allen bewusst ist, dass dies noch eine lange Zeit dauern kann. "Deutschland und die anderen Mitglieder der Europäischen Union dürfen in ihrem Engagement vor Ort nicht nach lassen. Die Situation ist sehr kritisch, die aufnehmenden Länder erreichen die Grenzen der Belastbarkeit. Mit Blick auf die Versorgung der Flüchtlinge und auch im Interesse der politischen Stabilität sind wir alle gefordert, den Menschen in der Region zu helfen", macht Neher deutlich.

Neben der notwendigen Hilfe, die vor Ort geleistet werden muss, fordert Präsident Neher die Bundesregierung auf, besonders verletzliche Flüchtlinge aus Syrien im Rahmen humanitärer Hilfe die Einreise nach Deutschland zu ermöglichen. Zudem macht er deutlich, dass vor allem Syrier, die in Deutschland leben bereit seien, syrische Flüchtlinge aufzunehmen und für die Kosten für ihren Lebensunterhalt in der Zeit ihres Aufenthalts in Deutschland aufzukommen.


Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes ruft für die Hilfsprogramme in Jordanien und im Libanon zu Spenden auf.

*

Quelle:
Pressemitteilung vom 20. März 2013
Deutscher Caritasverband e.V.
Berliner Büro - Pressestelle
Haus der Deutschen Caritas
Reinhardtstraße 13, 10117 Berlin
Redaktion:
Claudia Beck (Verantwortlich)
Telefon: 030/284447-42, Telefax: 030/284447-55
E-Mail: pressestelle@caritas.de
Internet: www.caritas.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. März 2013