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DEMOSKOPIE/301: Klare Mehrheit gegen Steuersenkungen 2011 (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 7. Januar 2010

ARD-DeutschlandTREND Januar 2010 II

Klare Mehrheit gegen Steuersenkungen 2011
Deutsche wünschen sich, dass Merkel die politische Richtung klarer vorgibt


58 Prozent der Deutschen sind gegen die Pläne der schwarz-gelben Bundesregierung, im Rahmen einer umfassenden Steuerreform 2011 die Steuern zu senken. 38 Prozent sprechen sich im aktuellen ARD-DeutschlandTrend für Steuererleichterungen ab 2011 aus.

Selbst unter den Anhängern der FDP, die sich vehement für eine Steuerreform einsetzt, findet sich keine Mehrheit für Steuererleichterungen. 53 Prozent der FDP-Anhänger sind gegen Steuersenkungen ab 2011, nur 43 Prozent dafür. Beim Koalitionspartner Union fällt die Ablehnung noch deutlicher aus: 56 Prozent sind gegen Steuersenkungen, nur 36 Prozent dafür.

Am größten ist die Ablehnung der schwarz-gelben Steuerpläne unter den Besserverdienern (Haushaltseinkommen von 3000 Euro netto und mehr pro Monat): nur 31 Prozent sprechen sich für die Pläne der schwarz-gelben Regierung aus, 69 Prozent sind dagegen. In Haushalten dagegen, in denen weniger als 1500 Euro Netto zur Verfügung stehen, finden sich die meisten Befürworter für Steuersenkungen ab 2011. Hier sind mehr Menschen (49%) für die Steuererleichterungen als dagegen (45%). Insgesamt empfinden 45 Prozent der Befragten ihre Steuerbelastung als angemessen, fast genauso viele (44%) finden sie zu hoch. Nur ein Prozent der Befragten bewertet seine Steuerzahlungen als zu niedrig.

Die Zufriedenheit der Deutschen mit der Bundesregierung hat im Vergleich zum Vormonat abgenommen. Nur noch 28 Prozent der Befragten sind sehr zufrieden oder zufrieden mit ihrer Regierung (-5). Weniger oder gar nicht zufrieden dagegen sind jetzt 67 Prozent (+7).

82 Prozent der Deutschen sind der Meinung, Bundeskanzlerin Angela Merkel "müsse die politische Richtung der Bundesregierung klarer vorgeben". 66 Prozent finden, die Koalitionsparteien seien "zerstritten und haben keinen gemeinsamen Kurs".

In der Sonntagsfrage gewinnt die Union um einen Punkt und liegt bei 36 Prozent. Die SPD erreicht 25 Prozent (+1). Für die FDP bedeuten aktuell 11 Prozent (-1) das geringste Ergebnis seit der Bundestagswahl. Grüne (12%) und Linke (10%) verlieren je einen Prozentpunkt, die sonstigen Parteien (6%) gewinnen einen Prozentpunkt hinzu.

Für diese Umfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat Infratest dimap am Montag und Dienstag dieser Woche 1.000 wahlberechtigte Bundesbürger telefonisch befragt.


Befragungsdaten

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
Fallzahl: 1.000 Befragte; Sonntagsfrage: 1.500 Befragte
Erhebungszeitraum: 04. Januar bis 05. Januar 2010; Sonntagsfrage: 04. Januar bis 06. Januar 2010
Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe
Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

*


Quelle:
Presseinformation vom 7. Januar 2010
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts),
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln,
Telefon: 0221/220 2407, Fax: 0221/220 2288,
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Januar 2010