Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → FAKTEN

DEMOSKOPIE/430: Sorge um den Euro ist Top-Thema des Jahres 2011 (idw)


Universität Hohenheim - 21.12.2011

Sorge um den Euro ist Top-Thema des Jahres 2011

• Studie der Universität Hohenheim: Bürger bewerten Euro-Krise als bedeutender als Fukushima
• Detailgrafiken unter www.uni-hohenheim.de/presse


Die Euro- und Finanzkrise ist das Thema, das die Deutschen in 2011 am meisten beschäftigte. Eine repräsentative Bevölkerungsumfrage der Universität Hohenheim und der ING-DiBa AG zeigt: Die Bürger fühlen sich von der Krise persönlich stark betroffen. Sie überlagert selbst die Reaktorkatastrophe in Fukushima.

Im Jahr 2011 sind Fragen rund um die Euro- und Verschuldungskrise das Top-Thema der Bevölkerung. 44,1 Prozent der befragten Bürgerinnen und Bürger in Deutschland fühlen sich von ihr am meisten betroffen. "Der Euro, die Staatsfinanzen, die Wirtschaftslage - das sind die Themen, die die Deutschen beschäftigen. Sie werden als außergewöhnlich und einschneidend wahrgenommen und machen Angst. Dagegen erscheinen den Bürgern sogar die dramatischen Ereignisse um Fukushima, Terrorakte wie z. B. in Norwegen oder der Jahrestag '09/11' als weniger bedeutend (s. Grafiken). Was die Deutschen in 2011 bewegt, findet direkt vor ihrer Haustür statt", erklärt Claudia Mast, Professorin für Kommunikationswissenschaft der Universität Hohenheim (Stuttgart).

Die befragten Bürger sehen die Krise nicht mehr nur als abstraktes Phänomen von Finanzmärkten an, die weit weg sind. Sie erkennen die Tragweite der Ereignisse und ihrer Auswirkungen nicht nur auf europäischer und internationaler Ebene, sondern vor allem auch für sich selbst, die deutsche Wirtschaft und den sozialen Zusammenhalt in ihrem Umfeld (s. Grafiken).

Auf Platz zwei der Themen, die die Menschen in diesem Jahr am meisten beschäftigten, liegt Fukushima. Die Umwelt- und Reaktorkatastrophe ist für rund jeden sechsten Befragten in diesem Jahr einschneidend gewesen (16,7 Prozent). Die wirtschaftliche Lage in Deutschland macht 4,9 Prozent der Befragten Sorgen. 4,7 Prozent beschäftigt vor allem soziale Ungerechtigkeit. Drängende Fragen aus Wirtschaft und Gesellschaft stehen damit 2011 ganz oben auf der Agenda der Bevölkerung. Den Platz fünf im Themen-Ranking belegen schließlich die Unruhen im arabischen Raum.

Die Bevölkerungsumfrage bildet den Auftakt zu einer Langzeitstudie, die das Fachgebiet für Kommunikationswissenschaft und Journalistik der Universität Hohenheim (Stuttgart) in Kooperation mit der ING-DiBa AG (Frankfurt) durchführt. Das Forschungsprogramm untersucht die mediale Berichterstattung und öffentliche Kommunikation über aktuelle Themen aus Wirtschaft und Politik im Zeitverlauf. Es analysiert die Leistungen öffentlicher Kommunikation verschiedener Akteure aus Medien, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, die sich mit aktuellen Themen auseinandersetzen.

Ziel des Programms ist es, die Arbeit von Journalisten und anderen öffentlichen Kommunikatoren den Erwartungen und Bewertungen ihres Publikums gegenüberzustellen. Aus den Ergebnissen der Studie werden Ansatzpunkte und Handreichungen für die Journalismus-Praxis, aber auch das Kommunikationsmanagement von Unternehmen und weiteren Akteuren aus Politik und Gesellschaft entwickelt.


Zur Studie

Die repräsentative Bevölkerungsbefragung wurde mittels computergestützten Telefoninterviews (CATI: Computer Assisted Telephone Interviewing) anhand eines strukturierten Fragebogens durchgeführt. Die Erhebung der Daten erfolgte durch forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH (Berlin). Insgesamt wurden 1.002 Personen ab 14 Jahren befragt. Sie ist Teil einer umfassenden Gemeinschaftsstudie zur Kommunikation über aktuelle Themen aus Wirtschaft und Politik. Die Gemeinschaftsstudie des Fachgebietes für Kommunikationswissenschaft und Journalistik der Universität Hohenheim (Stuttgart) und der ING-DiBa AG (Frankfurt) untersucht die mediale Berichterstattung und öffentliche Kommunikation über aktuelle Themen aus Wirtschaft und Politik. Das Forschungsprogramm analysiert die öffentliche Kommunikation verschiedener Akteure aus Medien, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in unterschiedlichen Situationen und thematischen Zusammenhängen wie z. B. der Euro- und Verschuldungskrise.

Das Forschungsprogramm wird als Langzeituntersuchung durchgeführt. Es kombiniert dabei unterschiedliche empirische Methoden wie z. B. regelmäßige Repräsentativbefragungen der Bevölkerung oder von Entscheidern aus Medien, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Die Ergebnisse fließen in die Weiterentwicklung des gegenwärtigen Forschungsstandes sowie in Handreichungen für die Journalismus-Praxis, aber auch das Kommunikationsmanagement von Unternehmen und weiteren politischen und zivilgesellschaftlichen Akteuren ein.

Zum Fachgebiet für Kommunikationswissenschaft und Journalistik Das Fachgebiet für Kommunikationswissenschaft und Journalistik der Universität Hohenheim (Stuttgart) ist seit vielen Jahren in den Gebieten Journalismus, Public Relations und Kommunikationsmanagement tätig. Lehrstuhlinhaberin Prof. Dr. Claudia Mast und ihr Team legen den Schwerpunkt ihrer Forschungsarbeit auf anwendungsorientierte, interdisziplinäre Untersuchungen, deren Ergebnisse durch einen schnellen Transfer an Entscheider in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft weitergegeben werden. Aktuelle Forschungsschwerpunkte sind Innovationen im Journalismus, Wirtschaftskommunikation, Unternehmensreputation sowie Glaubwürdigkeit und Vertrauen in Kommunikationsbeziehungen.


Zur Person

Prof. Dr. Claudia Mast ist Inhaberin des Lehrstuhls für Kommunikationswissenschaft und Journalistik der Universität Hohenheim (Stuttgart). Sie ist federführend tätig für die universitäre Aus- und Weiterbildung von Journalisten, PR-Fachleuten und anderen Medienberufen. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Wirtschaftsjournalismus, strategische Kommunikationsplanung und wertorientiertes Kommunikationsmanagement. Claudia Mast ist Mitglied zahlreicher Gremien und hat renommierte Fachbücher publiziert, u. a. das Handbuch für Redaktionen "ABC des Journalismus" sowie den Leitfaden für Public Relations "Unternehmenskommunikation".


Zur ING-DiBa AG

Die ING-DiBa ist mit über sieben Millionen Kunden die größte Direktbank in Deutschland. Die Kerngeschäftsfelder sind Sparen, Wertpapiergeschäft, Baufinanzierungen, Konsumentenkredite und Girokonten. Die Bank verzichtet auf ein teures Filialnetz und bietet stattdessen einfache Produkte und günstige Konditionen. Sie ist jeden Tag 24 Stunden für ihre Kunden erreichbar. Das Wirtschaftsmagazin "Euro" kürte die ING-DiBa zu Deutschlands "Bester Bank 2010" und die Leser von "Börse Online" wählten die ING-DiBa zum "Onlinebroker des Jahres 2010".

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution234


*


Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Hohenheim, Florian Klebs, 21.12.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Dezember 2011