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ENTWICKLUNGSHILFE/453: Neue OECD-Zahlen zu Mitteln für Entwicklungszusammenarbeit (DSW)


Deutsche Stiftung Weltbevölkerung - 8. April 2014

Neue OECD-Zahlen zu Mitteln für Entwicklungszusammenarbeit

- OECD-Mittel für Entwicklungszusammenarbeit um sechs Prozent gestiegen
- Stiftung Weltbevölkerung: "Bundesregierung muss zu internationalen Zusagen stehen"



Hannover, 8. April 2014. Die Mittel der OECD-Länder für öffentliche Entwicklungszusammenarbeit sind im Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr um 6,1 Prozent auf 134,8 Milliarden US-Dollar gestiegen - und damit so hoch wie nie zuvor. Deutschland war im Jahr 2013 mit einem Beitrag von 14,06 Milliarden US-Dollar der drittgrößte Geber für Entwicklungszusammenarbeit innerhalb der OECD-Länder. Der Anteil der deutschen Entwicklungshilfe am Bruttonationaleinkommen beträgt jedoch nur 0,38 Prozent. Damit liegt Deutschland im internationalen Vergleich lediglich an zwölfter Stelle. Das geht aus den heute veröffentlichten Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor.

Angesichts der internationalen Zusage Deutschlands, bis zum Jahr 2015 mindestens 0,7 Prozent seines Bruttonationaleinkommens für die Entwicklungszusammenarbeit aufzubringen, fordert die Stiftung Weltbevölkerung die Bundesregierung auf, zu ihrer Verantwortung zu stehen.

"Erfreulich ist zwar, dass laut OECD-Zahlen Deutschlands Mittel für Entwicklungszusammenarbeit gegenüber 2012 um drei Prozent gestiegen sind", erklärt Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. "Doch mit einem Anteil von 0,38 Prozent am Bruttonationaleinkommen erreichen die deutschen Investitionen in Entwicklungszusammenarbeit im Jahr 2013 noch nicht einmal das Niveau von 2011 mit 0,39 Prozent - und bleiben noch immer meilenweit von dem 0,7 Prozent-Ziel entfernt.

Deutschland darf nicht länger bei den Armen sparen und sollte sich ein Beispiel an Ländern wie Dänemark, Großbritannien und Schweden nehmen. Diese geben sogar mehr als 0,7 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens für die Entwicklungszusammenarbeit aus. In den anstehenden Haushaltsverhandlungen hat Deutschland die Chance, den Worten endlich Taten folgen zu lassen und die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit deutlich zu erhöhen."

Über die Stiftung Weltbevölkerung
Die Stiftung Weltbevölkerung ist eine international tätige Entwicklungsorganisation. Sie hilft jungen Menschen, sich selbst aus ihrer Armut zu befreien. Ungewollte Schwangerschaften und Aids verschärfen die Armut und bedeuten für viele Jugendliche den Tod. Deshalb unterstützt die Stiftung Gesundheitsinitiativen sowie Aufklärungs- und Familienplanungsprojekte in Ostafrika und Asien.

Weitere Informationen zu den OECD-Zahlen unter:
http://dsw.us6.list-manage.com/track/click?u=d3064b7138e74e6a87fc7c120&id=28d4c68019&e=70b821a68d

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Quelle:
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Pressemitteilung vom 08.04.2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. April 2014