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WISSENSCHAFT/1156: Positionspapier verabschiedet - Leibniz stärkt Schwerpunktbildung (idw)


Leibniz-Gemeinschaft, Dipl. Pol. Christian Walther, 02.08.2012 15:16

Leibniz stärkt Schwerpunktbildung - Mitgliederversammlung verabschiedet Positionspapier



Die Leibniz-Gemeinschaft hat auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ein Positionspapier unter dem Titel "Zukunft durch Forschung" beschlossen, das gleichermaßen die Eigenständigkeit der derzeit 86 Mitgliedsinstitute und eine verstärkte Schwerpunktbildung betont. Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat den damit eingeleiteten Strategieprozess begrüßt.

Die Leibniz-Gemeinschaft unterstreicht mit ihrem Positionspapier ihre zentralen Merkmale: international herausragende Forschung und gesellschaftliche Relevanz der wissenschaftlichen Arbeit in den Instituten, die Verbindung von problemorientierter Grundlagenforschung und wissenschaftlichen Infrastrukturen, die fachliche Universalität und Verknüpfung von Geistes- und Sozialwissenschaften mit den Natur-, Lebens-und Technikwissenschaften, die gemeinsame Verantwortung des Bundes und der Länder für die Entwicklung der Institute sowie die enge regional und fachlich ausgerichtete Kooperation mit den Universitäten. Als Ziele für die nächsten Jahre wurden die Schwerpunktbildung in aktuellen Problemfeldern, die weitere Qualitätssteigerung durch Internationalisierung, Gleichstellung und Nachwuchsförderung, die Stärkung der Forschungsinfrastrukturen sowie der Ausbau der engen Verzahnung mit den Hochschulen als "Leibniz auf dem Campus" vereinbart. Die Leistungen der Einrichtungen sollen noch sichtbarer und deren Interessen noch effektiver vertreten werden. Dazu wird die Geschäftsstelle in Berlin erheblich ausgebaut.

Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft begrüßte den eingeleiteten Strategieprozess und die beabsichtigte Schwerpunktbildung. Vor allem die themenbezogenen Leibniz-Forschungsverbünde und die regionalen Netzwerke (WissenschaftsCampi) mit den Universitäten. Der Senat betrachtet dies als einen gelungenen Ansatz, die Stärken der Leibniz-Gemeinschaft in der vernetzten Bearbeitung gesellschaftlich relevanter Themen und in der engen Hochschulkooperation zur Geltung zu bringen.

Die außerordentliche Mitgliederversammlung hat beschlossen, die Mitgliedsbeiträge anzuheben, um eine Aufstockung des Personals in der Leibniz-Geschäftsstelle zu ermöglichen. Bis 2014 soll die Zahl der Beschäftigten von 40 auf 54 steigen. Damit will die Leibniz-Gemeinschaft ihre Position im Wettbewerb der großen Wissenschaftsorganisationen stärken. Nach der Einrichtung des Europa-Büros in Brüssel 2006 und dem Umzug der Geschäftsstelle von Bonn nach Berlin 2011/2012 ist dies ein weiterer Schritt hin zur koordinierten Dezentralität der Leibniz-Gemeinschaft. Die Geschäftsstelle bleibt aber auch nach ihrem Ausbau die schlankste unter den großen Wissenschaftsorganisationen.

Das komplette Positionspapier steht online unter:
www.leibniz-gemeinschaft.de/medien/dokumente

Die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 86 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, und Sozialwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen strategisch und themenorientiert. Dabei bedienen sie sich verschiedener Forschungstypen wie Grundlagenforschung, anwendungsorientierter Forschung, wissenschaftlicher Infrastrukturen und forschungsbasierter Dienstleistungen. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Sie pflegt intensive Kooperationen mit den Hochschulen, u.a. über gemeinsame Wissenschaftscampi, und mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Ihre Einrichtungen unterliegen einem maßstabsetzenden transparenten und externalisierten Begutachtungsverfahren. Jedes Leibniz-Institut hat eine Aufgabe von gesamtstaatlicher Bedeutung. Daher fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen etwa 16.800 Personen, davon sind ca. 7.800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, einschließlich der 3.300 Nachwuchswissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,4 Mrd. Euro, die Drittmittel betragen etwa 330 Mio. Euro pro Jahr.

Weitere Informationen unter:
http://www.leibniz-gemeinschaft.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution390

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Leibniz-Gemeinschaft, Dipl. Pol. Christian Walther, 02.08.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. August 2012