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STELLUNGNAHME/027: Uri Avnery zu den Vorfällen an der syrischen Grenzen am Naksa-Tag (Gush Shalom)


Gush Shalom - Pressemitteilung vom 05.06.2011

Ein Staat, der das Recht verlangt, seine Grenzen zu schützen, muss definieren, wo seine Grenzen liegen

Von Adam Keller


Uri Avnery sagt zu den Naksa-Tag-Ereignissen an der syrischen Grenze:

Nach den Vorfällen an der syrischen Grenze, sagte der Gush Shalom Aktivist und frühere Knessetabgeordnete Uri Avnery: "Heute reagierte die IDF gegenüber unbewaffneten palästinensischen Demonstranten auf den Golanhöhen mit unverhältnismäßiger Gewalt, mehr als erforderlich ist, um die Grenze zu schützen. Es führte zu unnötigem Blutvergießen. Die schießwütige Methode ist besonders erstaunlich, da sie sich im Gegensatz zur sanften Methode gegenüber den gewalttätigen Siedlern befindet, die nur drei Tage vorher die Polizei am hellerlichten Tage mit Molotow-Cocktails angriff und einen Polizeiwagen anzündete. Da wusste die Armee und Polizei, wie man einen ernsten Vorfall ohne Blutvergießen beendet - aber dieses Mal war die Absicht von Anfang an, abzuschrecken auf Kosten von Leben. Ministerpräsident Netanyahu hat ausdrücklich darauf hingewiesen."

Im Hinblick auf das Problem des Grenzschutzes fügte Avnery hinzu: "Der Staat kann seine Grenzen schützen und illegalen Zutritt zum Land verhindern. Dies ist ein wesentlicher Teil von Souveränität. Doch, um wirksam seine Grenzen zu verteidigen, muss der Staat zuerst selbst wissen, wo seine Grenzen liegen, und gibt sie der internationalen Gemeinschaft bekannt - eine Entscheidung, die der Staat Israel seit Jahrzehnten verzögert.

"Ein Land, das widerrechtlich das Gebiet seiner Nachbarn betritt, das Land an sich reißt und immer mehr Siedlungen darauf baut, hat keine guten Chancen, die Aktionen zu rechtfertigen, die nötig sind, um Israels eigene Grenzen zu schützen. Im Gegensatz zu den Worten von Ministerpräsident Netanyahu ist nur eine gegenseitig vereinbarte, international anerkannte Grenze - d.h. eine Grenze, die sich auf die 1967er-Linie gründet - wirklich eine zu verteidigende Grenze."

(aus dem Englischen von Ellen Rohlfs)

http://zope.gush-shalom.org/home/en/channels/press_release/1307301226/


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Quelle:
Pressemitteilung vom 05.06.2011
Gush Shalom, Israel
Telefon: +972-3-5221732
E-Mail: info@gush-shalom.org
Internet: www.zope.gush-shalom.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Juni 2011