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STREITSCHRIFT/024: Iran - Warum kein Recht auf Sicherheit und Selbstverteidigung? (Queck/Falkenhagen)


Warum billigt man dem Iran nicht das Recht auf Sicherheit und auch eine angemessene Selbstverteidigung zu?

Von Hans-Jürgen Falkenhagen und Brigitte Queck


Warum billigt man dem Iran nicht das Recht auf eine Sicherheit und angemessene Selbstverteidigung zu oder warum gibt man dem Iran nicht die Garantie auf Nichtaggression seitens der USA und Israel? Warum empört man sich, wenn der Iran eine zweite zivilen Zwecken dienende Atomanlage baut, zumal dies fristgemäß beim IAEA gemeldet wurde und Inspektionen zugelassen wurden. Würde man solches den USA vorwerfen, wären das Wehgeschrei und die Empörung riesig. Washington würde von einer Unverschämtheit reden. Das zeigt, die USA verhalten sich wie eine antike Sklavenhaltermacht, z. B. wie das Römische Reich, wo nach dem Motto quod licet Iovis, non licet bovis (was dem Gott Jupiter erlaubt ist, ist dem Ochsen, dem gemeinen Bürger nicht erlaubt) gehandelt wurde. Man trommelt gegen den Iran, obwohl es sein Atomprogramm offen zu friedlichen Zwecken betreibt und das international kontrolliert werden kann.
Zur Verleihung des Friedensnobelpreises 2009 an Barack Obama erklärte der Sprecher des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad, Ali Akbar Javanfekr am 9. Oktober 2009, dass dies für Obama ein Ansporn sein müsse, mit den Ungerechtigkeiten auf der Welt Schluss zu machen und insbesondere auch die Unrechtshandlungen gegen die Islamische Republik Iran zu beenden.
Warum z. B. legt Israel sein Atomprogramm nicht offen, wie es der türkische Ministerpräsident Erdogan Anfang Oktober 2009 forderte. Warum akzeptieren Washington und die EU das israelische militärische Atomprogramm und halten das für das Recht Israels, was von der Welt mit Schweigen zu akzeptieren sei? Beim Freitagsgebet in Teheran am 9. Oktober 2009 erklärte Ajatollah Ahmad Khatami, dass sich die Mächte der Arroganz (gemeint sind darunter insbesondere die USA, Frankreich, Großbritannien und Deutschland) statt zu versuchen, dass friedliche Atomprogramm des Irans zu hintertreiben, sich eher mit dem militärischen Atomprogramm Israels und mit dem bedrohlichen Fakt, dass Israel über mehr als 200 Atomsprengköpfe verfügt, befassen sollten. Atomwaffen hätten hingegen keinen Platz in der Verteidigungsdoktrin des islamischen Irans, betonte er. In den westlichen Ländern, besonders in den USA dürfe die Iranophobie, der Schrecken vor dem Iran, nicht länger geschürt werden. Der Iran bemühe sich energisch um die Wiederherstellung eines universellen Friedens. Die jüngsten Gespräche in Genf stellen einen weiteren Erfolg für die Islamische Republik Iran dar, erklärte Ajatollah Ahmad Khatami (s. www2.irna.ir/fr/news/view/line-97/0910101212100049.htm):
Die Welt kann heute nicht mit zweierlei oder gar dreierlei Maß gemessen werden. Alle Staaten sind vor dem Völkerrecht gleichberechtigt und müssen das auch nicht nur de jure, sondern auch de facto sein.
Nach der Bush-Administration hat auch die Obama-Administration nichts anderes im Sinn, als dem Iran und anderen Nationen mit Krieg und Vernichtung zu drohen und zu überziehen und sie droht offen mit einem Atomkrieg, z. B. will man mit atomaren Bunker busters iranische Atomanlagen zerstören, was zur atomaren Verseuchung des gesamten Mittleren Osten führen würde und darüber hinaus die ganze Welt mit erhöhter radioaktiver Belastung bedroht und das mit verhängnisvollen Folgewirkungen für die ganze Menschheit. Das wird sehr gut in dem Beitrag von Karl Müller, "Jetzt ehrlich auf der Grundlage des Rechts mit Iran verhandeln!" im Portal von Tlaxcala (s. www.tlaxcala.es) herausgearbeitet.
Ein Atomkrieg ist ein Schritt in den politischen Wahnsinn.
Eine Hoffnung für die Menschheit ist, dass die USA die Lage bei Weitem nicht im Griff haben. Was passiert, wenn es zu dem von den USA und Israel vorbereiteten Krieg kommt? Dass der selbstbewusste Iran in die Knie geht, ist nicht zu erwarten. Man wird, wenn man ihn angreift, auf eine sehr starke Verteidigung stoßen.
Es gibt Leute, die sagen, der Iran sollte sich zusätzlich zu seiner starken konventionellen Verteidigungsfähigkeit schnellsten atomar bewaffnen, dann sei er zusammen mit seinen überlegenen konventionellen Streitkräften unschlagbar und unbesiegbar und dann würde auch das Washingtoner Kesseltreiben wegen Zwecklosigkeit eingestellt. Die Kriegsgefahr würde schlagartig verschwinden.
Im Iran folgt man nicht dieser Auffassung, er verzichtet weiter auf ein militärisches Atomprogramm. Ob es so bleibt, das hängt davon ab, ob Obama jetzt den Erwartungen gerecht wird, die in ihn mit der Verleihung des Friedensnobelpreises gesetzt werden. Die USA sollten dem Iran eine Nichtangriffsgarantie geben. Das wäre der vernünftige nächste politische Schritt der USA-Außenpolitik im Mittleren Osten.
Napoleon Bonaparte hatte nach der Besetzung Ägyptens 1798/99 in kolonialistischer Manier per Erlass allen Arabern unter Todesstrafe das Reiten auf Pferden verboten und das sofortige Erschießen von arabischen Reitern bei Zuwiderhandlung angeordnet. Dieser Befehl hatte damals Napoleon Bonaparte, dem späteren Kaiser Napoleon I. von Frankreich, nichts genutzt, wenn er auch dachte, die Ägypter damit seinerzeit ihrer Verteidigungsfähigkeit berauben zu können.
Dass die Obama-Administration "zielgerichtet" auf einen Krieg gegen den Iran, auf seine Besetzung und Kolonialisierung hingearbeitet hat und auch gegenwärtig weiter darauf hinarbeitet, geht aus vielen Artikeln der Presse hervor. Das ging schon in einem Artikel der Zeitschrift "Der Spiegel". Nr. 10/2006 vom 6. März 2006, Seite 116/117 hervor. Der Artikel trug die Überschrift "Klarer Denker", wobei offensichtlich dem USA-Präsidenten Bush die Eigenschaft eines "klaren Denkers" zugeschrieben wurde, weil er klar einem Krieg gegen den Iran zusteuerte, obwohl sein Kriegsplan glatter Wahnsinn war. Damals wurde erwidert, wenn Bush die USA im Mittleren Osten in die Niederlage führen will, ist ihm nicht zu helfen, ein Wahnsinniger lässt sich auch durch wohlgemeinte Ratschläge nicht mehr zur Vernunft bringen. Dann muss er eben die Katastrophe verantworten. Diese Vorgehensweise hat man auch seitens Adolf Hitlers erlebt. Und dieses Herangehen kann man auch bei den Kriegstreibern um Barack Obama im Jahre 2009 feststellen. Ob dem US-Präsidenten Obama in dieser Lage die Überreichung des Friedensnobelpreises hilft?

Das Kräfteverhältnis im Mittleren bzw. Nahen Osten, inklusive das militärische, lässt einen neuen Krieg gegen den Iran nach politischen, humanitären und militärischen Vernunftsmaßstäben nicht zu. Und ein atomares Kriegsabenteuer käme der ganzen Menschheit teuer zu stehen. Angenommen die USA oder Israel würden Atomwaffen gegen den Iran einsetzen, so könnte man den Internationalen Atomwaffensperrvertrag, der den Einsatz von Atomwaffen grundsätzlich verbietet, vergessen und die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) könnte sich auch gleich mit auflösen. Wer hätte denn dann noch nach diesem Spuk Vertrauen? Dann würde so gut wie jeder bedrohte Staat der Nächste sein und die Atomwaffe als die noch einzig wirksame Abschreckungswaffe gegen einen Aggressor betrachten.
Die Atomwaffen sind 64 Jahre alt und im Grunde heutzutage von jedem leicht zu bauen. Also basiert die Funktionsfähigkeit des Atomwaffensperrvertrages in dem Vertrauen, dass niemand Atomwaffen einsetzt und wenn er sie besitzt, abschafft.

Der obige Artikel beschrieb damals sehr gut, wie die USA jeder sachlichen und fairen Einigung mit dem Iran seit Jahren aus dem Wege gegangen sind, obwohl Teheran diese Einigung mehrfach zu, auch für die USA guten Bedingungen, angeboten hatte. Flynt Leverett, einst Mitglied des Nationalen Sicherheitsrats der USA, erwartete kein Einlenken der Washingtoner Regierung. "Ich glaube, der Präsident ist ein entschiedener Gegner eines Deals". Er hatte recht. Selbst wenn sich der Iran total entwaffnet hätte, auch ein Präsident Bush hätte das erst recht zum Anlass genommen, im Iran einmarschieren zu wollen. Er gierte förmlich nach dem iranischen Öl und Erdgas und wollte dieses niemand anderem gönnen, weder Europa, Lateinamerika, noch der VR China oder Indien. Das ist Teil des absoluten Weltherrschaftsanspruchs der USA. Unter der Obama-Herrschaft und seinem Stabchef Rahm Emanuel stellt sich das im Wesenskern derzeit immer noch nicht anders dar.

Der Artikel brachte auch zum Ausdruck, welche Sorge die westeuropäischen Handlanger der USA-Politik, vor allem Deutschlands, umtreibt, Russland und die VR China in ein Kriegsboot gegen den Iran zu bringen. "Viel dringender als die Sorge um den Beitrag der Amerikaner, (die an fairen Verhandlungen und an einer Einigung mit Teheran ohnehin nicht interessiert sind), scheint der deutschen Bundesregierung "die Geschlossenheit der Staatengemeinschaft im Atomstreit und das soll auch nach Osten abgesichert werden", heißt es in dem besagten Spiegel-Artikel. Diese Ungeheuerlichkeit muss man sich auf der Zunge zergehen lassen! Man betätigt sich als billiger Helfershelfer von gemeinen, grausamen, völkermordenden Aggressoren und will erreichen, dass Russland und die VR China gegen eigene fundamentale Interessen handeln, gleichzeitig will man sie noch demütigen, indem man sie sozusagen mit "ins Boot holt".
Da braucht man auch "rhetorisch kein Porzellan mehr zu zerschlagen, indem man Russland und China zu sehr unter Druck setzt", wie es im Spiegelartikel heißt. Natürlich sind nicht nur die Islamische Republik Iran, sondern auch Russland und die VR China in der Lage, die in der ganzen Welt verhasste Supermacht USA ins Straucheln zu bringen. Sie können durch ihre Gegenschlagsfähigkeit einen neuen Krieg verhindern, und sie können den USA im Falle einer weiteren Aggression sogar eine vernichtende Niederlage beibringen.
Sowohl die Bush-Administration und jetzt die Obama-Administration als auch die Regierung Merkel machen (im Gegensatz zu Schröder) den für sie verhängnisvollen Fehler, die Kraft der freien Völker der Welt, die die überwältigende Mehrheit der sogenannten internationalen Staatengemeinschaft bilden, zu unterschätzen.
Das was Bush trieb und jetzt offensichtlich auch Obama treibt, werden sich die Völker nicht mehr länger bieten lassen. Ebenso sinkt die Kampfmoral der Soldaten, die heute für die Interessen der amerikanischen und sonstigen Börsen- und Bankhaie, Geldabzocker und andere Plutokraten, die den Menschen durch wachsenden Sozialabbau das letzte Geld aus den Taschen ziehen, um so ihre Kriege zu finanzieren, sinkt rapide und ist auch durch mehr "Killersold" nicht zu kompensieren. Denn mehr und mehr US- und NATO-Soldaten verstehen, dass es zutiefst unmoralisch und unehrenhaft ist, für schmutzige und verbrecherische Politik das Leben einsetzen.


Krieg gegen den Iran und Syrien? - Eine politische und militärische Analyse

Neue militärische Drohungen gegen den Iran und Syrien. Aber ein weiterer Krieg birgt für die USA, Großbritannien, Westeuropa und Israel selbst ein tödliches Risiko

Mit Beiträgen unter Titeln wie "Warnung vor islamischem und iranischem Terrorkrieg" weist die westliche Presse erneut darauf hin, dass in den USA und Großbritannien sowie in Israel die Planungen für einen Angriffskrieg gegen die Islamische Republik Iran fortgesetzt werden. Auch gegen Syrien laufen seitens der USA und Israels Kriegsplanungen. So sollen die NATO-Kriegsschiffe einschließlich deutscher Kriegsschiffe, die vorerst an der libanesischen Küste zur Unterbindung von Waffenschmuggel für die Hisbollah vorgesehen sind, nach Geheimplänen später auch zur eventuellen Blockade der syrischen Küste eingesetzt werden können. Im Persischen Golf ist ein zweiter und dritter amerikanischer Flugzeugträgerverband eingetroffen.

Nach US-Präsident Bush hat auch sein Nachfolger Obama insbesondere den Krieg gegen den Iran offensichtlich weiter fest in seiner strategischen Planung, wobei er erbärmlich lügt und heuchelt, wenn er behauptet, dass vom Iran eine Bedrohung der USA, Großbritanniens oder Israels bzw. sogar der ganzen Welt ausgehen würde. Man muss derzeit mehr denn je unterstreichen: Der Iran, auch Syrien haben friedliche Absichten. Sie führten nie Angriffskriege.
Der Iran hat nie an Atomwaffen gearbeitet. Er hat das Recht zur friedlichen Nutzung von Atomenergie und dieses Recht nimmt er jetzt in Anspruch, einschließlich des auch im Nichtweiterverbreitungsvertrag für Atomwaffen festgelegten Rechts eines jeden Staates auf Urananreicherung für friedliche Zwecke. Über fünf Jahre hat er alle Verpflichtungen aus dem Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag erfüllt, auch die Verpflichtung z. B. zu unangemeldeten Inspektion aller in Betracht kommender Objekte durch die Internationale Atomenergieinspektion. Der Iran hatte bis 2005 kein Uran angereichert. Er ist auch weiter bereit, internationale Atominspekteure zur Überwachung seines friedlichen Atomprogramms zuzulassen, also die Transparenz aller diesbezüglichen Aktivitäten sicherzustellen. Er hat hier keine sog. Rote Linie überschritten, wie ihm Bundeskanzlerin Merkel auf der Münchener Sicherheitskonferenz 2006 und 2007 und auch wieder 2009 verleumderisch unterstellte. Doch gerade in der Zeit der übermäßigen Nachgiebigkeit gegen Forderungen des Westens wurde der Iran in besonders penetranter Art und Weise beschuldigt, an Atomwaffen zu arbeiten. Nachgiebigkeit hat also das Gegenteil bewirkt und zu keiner Entspannung der Beziehungen des Irans mit den USA und ihren Vasallenstaaten geführt.
Hier gilt im wahrsten Sinne des Wortes das Sprichwort: "Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es den bösen Nachbarn nicht gefällt". Der böse Nachbar sind die USA des wahnsinnigen Kriegspräsidenten George W. Bush und jetzt leider auch immer noch Barack Obama, denen jegliches Verantwortungsbewusstsein für das Schicksal der Menschheit und auch für ihr eigenes Land abhanden gekommen zu sein scheint. George W. Bush und in seiner Nachfolge Barack Obama haben in den fünf Jahren der intensiven Kontrollen seitens der Internationalen Atomenergiebehörde den Konfrontationskurs gegen den Iran weiter verschärft. Wie soll da Vertrauen aufgebaut werden? Erst als der Iran Entschlossenheit bekundete, sein Atomprogramm für friedliche Zwecke fortzusetzen, und sich von Drohungen unbeeindruckt zeigte, wurden die US-Militärplaner vorsichtiger, wozu sie jetzt auch allen Grund haben, wie im Folgenden näher ausgeführt werden wird.

Es behalten immer wieder jene Menschen Recht, die sagen, dass die Atomfrage und die Unterstellung, dass der Iran nach Atombomben strebe, für die USA nur ein vorgeschobener Kriegsvorwand ist. Im Grunde ist die Frage, ob sich der Iran mit der Atomenergie und der Urananreicherung für friedliche Zwecke befasst oder darauf verzichtet, auch für Obama und seine Kriegsclique völlig belanglos, da es um die Eroberung der iranischen Erdöl- und Erdgasquellen geht und ein Krieg ohnehin geplant ist, und der ist um so wahrscheinlicher, je weniger verteidigungsfähig der Iran ist. Somit hatte schon die Entsiegelung der Atomanlagen Anfang Januar 2006 nichts an der Sachlage der Kriegsdrohung geändert.

Bush und Obama logen und lügen und würden dem Iran gleichermaßen unterstellen, Atomwaffen herzustellen und zu besitzen, auch wenn dieses Land auf sämtliche Atomkraftwerke und andere Atomaktivitäten verzichten würde. Es geht dem Finanzkapital der USA, wie gesagt, um die Eroberung des Irans und seine Verwandlung in eine Kolonie der USA, wie er das im Irak und Afghanistan bereits vorexerziert hat. Das gleiche Schicksal droht Syrien, das nach bestimmten Planungen zur Besatzungszone Israels werden soll. Und wie Bush mutet auch Obama seinen Landsleuten weitere Kriegsopfer zu. Bis jetzt sind im Irak und Afghanistan offiziell über 10 000 gefallene und über 90 000 verwundete und auf Dauer psychisch geschädigte US-Soldaten zu verzeichnen. Und es steigen auch die Verluste der Verbündeten der USA. In Wirklichkeit liegen dies Zahlen schon höher. 100 000 US- und Nato-Soldaten befinden sich bereits in Afghanistan. Jetzt wird weitere Verstärkung um mindestens 40 000 angefordert. Man kann gespannt sein, ob Obama auch nach der Verleihung des Friedensnobelpreises diese Verstärkung seiner Truppen im "Kessel von Afghanistan" bewilligt. Heißt es doch weiter ständig: Es sollten noch mehr Soldaten sein, d.h. mehr als 40 000, die in Afghanistan eingesetzt werden sollen! Auch die Verbündeten werden aufgefordert, immer mehr Truppen nach Afghanistan zu Kampfeinsätzen zu entsenden. Aber die Verluste der US- und NATO-Soldaten steigen progressiv an, je mehr Soldaten die USA und die NATO in diesen mörderischen Kessel Afghanistan schicken. Ähnlich verhielt es sich auch bei Hitler, bis es zum Schluss ca. 10 Millionen, allein deutsche, Kriegstote waren. Mindestens 60 Millionen Tote kostete der 2. Weltkrieg insgesamt! Der von Bush und jetzt Obama heraufbeschworene 3. Weltkrieg würde Hunderte von Millionen von Toten verursachen, von den sonstigen Zerstörungen, den radioaktiven Verseuchungen und ungeheuren Leiden für die Menschheit ganz zu schweigen.

In den USA wurden bereits die Kriegsszenarien gegen den Iran durchgespielt. Auch die deutsche Presse hat dazu Haupt-Optionen veröffentlicht, als da sind: 1. Angriffe auf iranische Militäranlagen und Kasernen, 2. Angriffe auf Atomanlagen, biologische und chemische Produktionsstätten sowie weitere Ziele wie Luftabwehr- und Befehlszentren, 3. Angriffe von der Luft und von See her auf praktisch alle Ziele einschließlich iranische Städte und Dörfer und 4. die breit angelegte Invasion durch Bodentruppen einschl. Spezialeinheiten vom Irak und Afghanistan aus sowie durch Landeoperationen von See her, verbunden mit massiven Luftschlägen. Dazu bräuchten die USA allerdings mindestens 2 Millionen Soldaten, die sie derzeit nicht zur Verfügung haben. Viele Militärs nennen Mindestzahlen von 3 Millionen bestbewaffneter Soldaten, um den Iran in einem konventionellen Krieg niederringen zu können und das müssten kampfbereite Soldaten sein, die bereit wären, ihr Leben einzusetzen.

Die Kriegsoption von Bush beinhaltet auch Bemühungen der US-Regierung, Nachbarländer des Irans wie Aserbaidschan zum Mitmachen zu bewegen, was allerdings auf Gegenwehr stößt. In Aserbaidschan, in Turkmenistan, in Usbekistan. Pakistan, in den arabischen Golfstaaten usw. gibt es keine Unterstützung für die USA bezüglich eines Krieges gegen den Iran. Sie würde auch auf den entschiedenen Widerstand der Völker dieser Länder treffen. Diese Nachbarländer werden keine Unterstützung geben, denn sie würden dann zu Nachschubbasen und damit zu zusätzlichen Horten des Widerstands gegen die USA. Von Irak und Afghanistan aus müssten die USA und ihre Vasallen aus Partisanengebieten heraus operieren. Also auch hier schätzen die USA die Lage falsch ein, wenn sie dem Krieg gegen den Iran zusteuern. Angriffe vom Irak und Afghanistan aus gegen den Iran zu führen, heißt inbegriffen, auch Angriffe von Partisanengebieten aus zu führen.

Weitere Optionen sind zusätzliche wirtschaftliche Sanktionen gegen den Iran, was allerdings, wie man dort zugibt, für den Westen zum Bumerang würde, wenn man nur an die dann erneut in die Höhe schnellenden Erdölpreise sowie die anhaltende Weltfinanz- und - Wirtschaftskrise denkt, die sich weiter extrem verschärfen würden. Mit weiteren Sanktionen würde sich quasi der Westen selbst schaden. Der Iran kann (und tut das bereits!) bei weiteren Sanktionen des Westens seine Wirtschafsbeziehungen zu Russland, der VR China und anderen befreundete Staaten ausbauen.

Ferner erwägen Obama und seine Entourage, so wie seinerzeit Bush, den Einsatz von Atomwaffen bei allen oben genannten vier Kriegs-Optionen. Alles das soll übrigens geschehen, ohne dass der Weltsicherheitsrat angerufen und um die Genehmigung eines Militäreinsatzes gebeten wird. Die USA - das haben sie bereits in der Vergangenheit bewiesen - würden sich ohnedies nicht daran halten. Die diesbezügliche Einschaltung des Weltsicherheitsrats seitens der Internationalen Atomenergiebehörde ist deswegen eine Farce. Der Einsatz von Atomwaffen würde radioaktive und sonstige Folgen haben, gegen die Tschernobyl eine Kleinigkeit gewesen ist. Dieser Krieg würde sämtliche Dämme brechen, die bisher noch gegen die Weiterverbreitung von Atomwaffen bestehen.

Eine Niederträchtigkeit und Ungeheuerlichkeit Washingtons ohnegleichen ist ein Szenario, das auch in der deutschen Presse vorgestellt wurde und das gezielte Luftschläge der Israelis mit massiver US-Unterstützung vorsieht. Die USA haben nach Geheimdienstinformationen an Israel bereits über 1000 bunkerbrechende Präzisionsbomben (Bunker busters) geliefert. Diese sind mit Uran gehärtet und sollen sich metertief durch Beton und Stahl ins Erdreich eingraben Allerdings gibt es auch dagegen wirksame Baustoffe und Baumethoden. Wichtige Objekte sind im Iran zudem durch ein dichtes Netz von Luftabwehrraketen gesichert, die für angreifende Flugzeuge ein tödliches Risiko darstellen, ganz abgesehen davon, dass in diesem Fall auch direkt Israel durch iranische Gegen-Raketen gefährdet wäre.

Dann bauen die USA, die sich über angebliche Atomwaffen im Iran aufregen, an einer Mini-Atombombe. Sie entwickeln unablässig alle Atomwaffensysteme weiter. Sie sind zusammen mit den übrigen NATO-Staaten (siehe atomare Erstschlagsdoktrin durch die im Frühjahr 1999 von der NATO verabschiedete neue NATO-Doktrin!) bereit, Atomwaffen als Erste einzusetzen, was ein flagranter Verstoß auch gegen den Atomwaffensperrvertrag (Nichtweiterverbreitungsvertrag) und andere internationale Verträge ist.
Die USA haben also in den letzten Jahrzehnten mit keiner Silbe an eine atomare Abrüstung gedacht, wie es der Atomwaffensperrvertrag fordert. Im Gegenteil sie rüsten atomar weiter auf und provozieren damit in unverschämter Weise die Völker der Welt. Auch der Appell Obamas, eine atomwaffenfreie Welt zu schaffen, hat daran bis jetzt noch nichts geändert. Vom Iran aber verlangen sie, dass dieser nicht nur keine Atomwaffen besitzt, sondern auf Atomenergie verzichtet und sich sogar konventionell entwaffnet. Diesem Zweck sollen auch atomare Kontrollen dienen, die dann jede militärische Einheit unter Aufsicht stellen sollen. Man kann sich eine größere Gemeinheit und Niedertracht nicht vorstellen. Man muss dem immer wieder gegenüberstellen, dass die iranische Regierung Atomwaffen bis jetzt ablehnt und in der Atomfrage weiter verhandlungsbereit ist, was sie jetzt wieder in Genf beweist.


Was ergeben bisherige militärische Einschätzungen im Zusammenhang mit der Planung einer Aggression?

Die Option gezielter Luftschläge würden den USA und auch Israel nicht die Erreichung ihrer Ziels, nämlich den Iran zu unterwerfen, gewährleisten (siehe dazu "Der Tagesspiegel", Berlin vom 18. Februar 2006: "US-Angriff auf Iran würde zu langem Krieg führen") Der Autor, der britische Friedensforscher Rogers, hatte schon damals recht, wenn er sagte, dass der Iran dann den Atomwaffensperrvertrag kündigen und schnell Atomwaffen produzieren bzw. von anderen Ländern erwerben würde und dann beispielsweise gegen Öltanker an der Straße von Hormuz und im Persischen Golf empfindliche Schläge führen könnte. Er stellte aber die Gegenreaktionsfähigkeit und militärische Gegenschlagsfähigkeit der Islamischen Republik Iran stark verkürzt dar. Er verschweigt, dass der Iran schon jetzt den USA und Großbritannien im Mittleren Osten an militärischer Stärke hoch überlegene konventionelle Streitkräfte hat. Bis zu 3 Millionen gut bewaffnete Kämpfer zu mobilisieren, ist kein Problem. Hinzu kommen die Bassidji-Einheiten. Atomwaffen braucht der Iran auch nicht unbedingt selbst herzustellen, er könnte sie z. B. in kürzester Zeit aus der VR China und Nordkorea oder anderen Ländern beziehen. Das ist allerdings bislang eine Hypothese, denn der Iran strebt nicht nach Atomwaffen, was immer wieder zu betonen ist.
Militärschläge kann der Iran nicht nur gegen Öltanker führen. Er kann sie wirksam auch gegen Flugzeugträger und Flugzeugträgerverbände führen. Auf offener See wären sie sogar ideale Angriffsziele für Raketen, Unterwassertorpedos, Flugzeuge, Mini-U-Boote usw. über die der Iran in großer Menge verfügt. Und er kann sie gegen Luftstützpunkte und Basen der Heeresverbände führen.
Auch Syrien ist gegen eine Aggression gut bewaffnet.


Warum sollten die Militärplaner der USA und Großbritanniens und der NATO sowie Israels keinen Krieg gegen den Iran starten?

Die USA würden den Hass der Völker auf den USA-Imperialismus im Falle einer erneuten völkerrechtswidrigen Aggression noch einmal wesentlich verstärken. Ein Krieg gegen den Iran und auch gegen Syrien wird von der überwältigen Mehrheit der Weltbevölkerung entschieden abgelehnt, wie schon die bisherigen Bush-Kriege bewiesen haben. Die Regierungen der USA, Großbritanniens und Israels wären im erneuten Kriegsfall total isoliert. Die Großmächte Russland, VR China und Indien, die mittelasiatischen Republiken, Staaten wie Myanmar (Burma), lateinamerikanische Staaten wie Venezuela und Nicaragua, und viele andere Staaten stünden im Kriegsfall auf der Seite des Irans. Das würde selbst Indien schon aus wirtschaftlichen Interessen heraus tun. Nachbarstaaten des Irans wie Pakistan, Aserbaidschan, Turkmenistan und die arabischen Golfstaaten würden sich, wie gesagt, einem Krieg gegen den Iran verweigern. Im Irak und Afghanistan, aber auch in den arabischen Golfstaaten wären von dort operierende US-Truppen und deren Verbündete den Angriffen der Widerstandskämpfer ausgesetzt. Auch die Etablierung von Marionettenregierungen in diesen Staaten, was in dem einen oder anderen Fall gelingen möge, die aber per se volksfremd wären, würde an diesem Sachverhalt nichts ändern.
Selbst der von den USA bei den Optionen 1-3 erwartete Einschüchterungseffekt gegen den Iran und die Welt würde sich in das Gegenteil verkehren. Über 95 Prozent der Weltbevölkerung verurteilen Angriffskriege. Man hat berechnet, dass von einer Weltbevölkerung von 6,8 Mrd. maximal 300 bis 400 Millionen (genauer nur eine kleine Schicht von deren Großunternehmerkreisen, Manager- und Intelligenzpotenzial) einen Krieg gegen den Iran und Syrien mitragen würden, und das auch nur mit äußerstem Widerwillen, da wirtschaftliche Interessen gefährdet sind, die Weltwährung US-Dollar zusammenbricht u.ä. Da hatten sogar noch Hitlerdeutschland und Japan als Aggressorstaaten im 2. Weltkrieg wesentlich mehr Rückhalt. Dennoch gingen sie an der siegreichen vom ganzen Sowjetvolk getragenen Sowjetarmee, die sich auch auf den Volkswiderstand in allen von den Nazis überfallenen Ländern stützen konnte, letztendlich zugrunde.

Die Intifada-Kämpfer und andere Widerstandskämpfer gegen den USA-Imperialismus stehen weltweit zu Millionen kampfbereit, um Ziele der USA oder ihrer Kriegsverbündeten anzugreifen. Dazu bedarf es keiner von der "Washington Post" oder vom "Sunday Telegraph" oder z. B. auch in der Springer-Presse in Deutschland beschworenen Anleitung durch "islamische oder iranische Agenten".
Die militärischen Planungen der USA rechnen bei einem Angriff mit einem weltweit stark intensivierten Guerillakrieg, der sich gegen Interessen der Aggressorstaaten richtet. Gern wird in diesem Zusammenhang von einem sog. islamischen Terrorkrieg gesprochen. Damit ist in der Tat zu rechnen. Allerdings ist der Begriff islamischer oder gar iranischer Terrorkrieg dabei völlig deplatziert. Ein Guerillakrieg oder Partisanenkrieg, d.h. ein Widerstandskampf der Völker ergibt sich immer aus dem Unrechtscharakter von Unterdrückungs-Regimen, aus sozialer Ungerechtigkeit. Er ergibt sich aus Aggressionskriegen und ist gegen die Aggressoren gerichtet.
Die Volksbefreiungsbewegungen gegen den USA-Imperialismus und seine Vasallen würden auch außerhalb der islamischen Welt, zum Beispiel in Lateinamerika, und in der Karibik, in Asien sowie in Afrika ungeahnten Auftrieb erhalten. Das alles würde in den Wirren militärischer Aktionen für die USA völlig außer Kontrolle geraten.
Der Widerstand der Partisanen im Irak und Afghanistan würde sich weiter verstärken. Insofern haben die Analytiker nicht Unrecht, dass im Falle eines völkerrechtswidrigen Angriffskrieges der USA und Großbritanniens gegen den Iran, wie die "Washington Post" schrieb, auch Zivilisten in den USA, Europa und anderswo von Intifada-Kämpfern ins Visier genommen werden. Die Völkerrechtswidrigkeit und der Unrechtscharakter einer Aggression könnten hier als Rechtfertigungsgrund gelten. Zu verantworten hätten das aber hauptsächlich Obama und seine Satelliten-Regierungschefs als Kriegsschuldige. Lafontaine hat in seiner Reden im deutschen Bundestag immer wieder auf diese Gefahren hingewiesen.
Nun kommt es aber nicht allein darauf an
Im Vordergrund steht, dass ein neuer Angriffskrieg im Mittleren Osten mit allen Mitteln verhindert werden muss, und darauf arbeiten der Iran, Russland, die VR China und viele andere Staaten hin, darauf sind alle ihre Bemühungen gerichtet. Sollten die USA und Großbritannien oder Israel es dennoch wagen, einen Krieg zu beginnen, so wird diesem in erster Linie militärisch wirkungsvoll begegnet werden. Darauf wies erneut Hodjatoleslam Kazem Sedighi in seiner Freitagspredigt in Teheran am 2. Oktober 2009 hin. Die USA-Regierung braucht also ihre Bevölkerung nicht mit einem angeblich von Islamisten vorbereiteten Terrorkrieg gegen die Zivilbevölkerung zu schrecken, was nur der psychologischen Kriegsvorbereitung der USA-Bevölkerung dienen soll.

Kriege werden, wie gesagt, von der so oft in der westlichen Propaganda beschworenen internationalen Völkergemeinschaft oder Staatengemeinschaft (auch fälschlicherweise westliche Wertegemeinschaft genannt) entschieden abgelehnt. Wir hatten schon in vorausgegangenen Beiträgen dargelegt, dass bereits die Varianten 1-4 des militärischen Vorgehens gegen den Iran sämtliche Dämme gegen eine weltweite atomare Aufrüstung brechen würden, schließlich würden dann alle potenziellen Aggressionsopfer der USA sich Atomwaffen als Abschreckungswaffen (als ultima ratio einer wirksamen Landesverteidigung) zulegen. Die Bereitschaft zur umfassenden Weitergabe von Atomwaffen würde weltweit sofort da sein. Auch ihre Weitergabe an Partisanen wäre dann für viele akzeptabel. Dann könnte man also in der Tat den Atomwaffensperrvertrag vergessen und ad acta legen. Davon wären aber auch die USA, Großbritannien und Westeuropa tödlich bedroht.
Bei einem neuen Krieg im Mittleren Osten besteht des Weiteren die enorme Gefahr einer atomaren Verseuchung des gesamten Mittleren und Nahen Osten bis nach Pakistan und Indien, im Westen bis nach Europa, von der auch Israel nicht verschont bliebe. Die Erdölförderung im Mittleren Osten würde schlagartig zusammenbrechen.


Wie auch aus deutschen Veröffentlichungen hervorgeht, verfügt der Iran über ungeahnte Möglichkeiten der militärischen Gegenschlagsfähigkeit. Russische Quellen u.a. die Zeitschrift "Zentralnaja Asija i Kawkas (Zentralasien und der Kaukasus) haben das in letzter Zeit mehrfach herausgearbeitet und bestätigt.

Die oben genannte 4. Option, nämlich der Einsatz von Bodentruppen, würde lange zusätzliche Kriegsvorbereitungen seitens der USA und Großbritanniens erfordern. Die US-Army (gegenwärtig insgesamt nur 1,5 Mio. Soldaten und Soldatinnen, davon maximal 600 000 einsatzfähige Bodentruppen) und die britischen Streitkräfte (weniger als 300 000 Soldaten und Soldatinnen, darunter nur 120 000 bis 130 000 an kampffähigen Bodentruppen) müssten erst einmal um mindestens das Dreifache bis Vierfache aufgestockt werden, und die zusätzlichen Soldaten müssten auch noch ausgebildet werden. Das Gros der Truppen der USA und Großbritanniens ist schon gegenwärtig im Irak, Afghanistan und weiteren Einsatzländern gebunden. Die amerikanische Nationalgarde und einberufene Reservisten würden hier keine Lücken füllen können. Auch sie sind zahlenmäßig schwach und bedürften auch der zusätzlichen Ausbildung. Außerdem sind amerikanische Nationalgardisten - George W. Bush hat das als Sohn der obersten Klasse im Vietnamkrieg vorexerziert - alles andere als kampferpicht. Auch Barack Obama diente nicht in den US-Streitkräften.
Alles das wäre für die USA und Großbritannien zudem ein nicht verkraftbarer Kostenfaktor, der den US-Dollar und alle an ihn gebundenen Währungen in die Hyperinflation treiben würde. Schon der Irakkrieg und Afghanistankrieg haben den US-Haushalt mit Stand September 2006 mit etwa 600 Mrd. US-Dollar belastet. 2007/2008 erhöht sich dieser Betrag schon auf über 1000 Mrd. US-Dollar. Hinzu kommen noch die Belastungen, die Großbritannien und andere sog. Verbündete wie Deutschland zu tragen haben. Das geht nochmals in die hunderte Milliarden Euro, Pfund usw. und im Jahre 2009 stiegen die Militärkosten wiederum drastisch an. Alles das vertieft die schon auf Grund des Finanzspekulantentum verursachte Weltfinanz- und -wirtschaftskrise weiter ins Unermessliche.

Kann sich Barack Obama auf sog. Verbündete verlassen?

Es wird oft davon gesprochen, dass zusätzliche Verbündete, mit anderen Worten Heere von Hilfstruppen z. B. aus Polen, Deutschland, Japan, Australien die USA aus ihrem Schlamassel "heraushauen" könnten. Solche "Verbündete" engagierte sich schon z. B. Napoleon I. Allerdings brachte ihm das keinen Erfolg, im Gegenteil. Auch Hitler hat mit sog. Verbündeten - Italien, Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Finnland, Kroatien, Slowakei, Spanien, Vichy-Frankreich usw. - im 2. Weltkrieg schlechte Erfahrungen machen müssen. Auch Barack Obama wäre mit der totalen Unzuverlässigkeit von Hilfstruppen konfrontiert, die sich vor allem dann zeigt, wenn es brenzlig wird und Opfer gefordert werden. Man sieht es derzeit in Bezug auf Deutschland bei seinem Afghanistaneinsatz. Um die Bevölkerung nicht allzu sehr zu erschrecken, hat die Bundesregierung eine Nachrichtensperre über Verluste verhängt. Auch der Tornadoeinsatz erfolgt unter strengster Geheimhaltung.
Wer setzt schon gerne für die Welt der plutokratischen Börsen- und Bankenhaie, für Finanzschmarotzer, großkotzigen Bosse und korrupten Politiker seine Leben aufs Spiel? Da hilft auch eine gute Bezahlung an Söldner nicht viel. Als der ehemalige US-Vizepräsident Cheney im Februar 2007 eine Militärbasis in Bagram (Afghanistan) besuchte, explodierte dort eine Bombe. Sie verfehle zwar ihr Ziel, Cheney zu töten, riss aber mehrere US-Soldaten in den Tod und verwundete Dutzende weitere. Diese und deren Angehörige können sich, wie die vielen anderen, nun fragen, ob es wert war, sich für den Kriegshetzer, Multi-Milliardär und Finanzschmarotzer Cheney zu opfern, der einfache Menschen verachtet. Das ist ein Grund mehr, Gefahren aus dem Weg zu gehen, denn Söldner wollen ja von dem bisschen Geld, dass die Plutokraten ihnen geben, etwas haben.
Die militärische Kampfmoral befindet sich überall im Westen auf einem Tiefpunkt, was eben nicht nur im massiven Abbau des Sozialstaates und folglich hohen sozialen Verunsicherung der Bevölkerungen inkl. niedriger Geburtenraten ihre Ursache hat. Deswegen hatte der frühere Bundeskanzler Schröder recht gehabt, wenn er die USA bereits vor dem Irak-Krieg warnte.
Die Sorgen treiben alle westlichen Experten nicht nur wegen der militärischen Auseinandersetzungen und der hohen Opfer, sondern auch wegen des dann weiter rasant in die Höhe schnellenden Erdölpreises um. Dieser hatte schon 90 Dollar pro Barrel überschritten und sich somit in Jahresfrist um bis zu 30 % erhöht. Schon seit Beginn des Afghanistankrieges und Irakkrieges haben sich die Erdölpreise mehr als verdreifacht und die Inflation ist seitdem im Westen in die Höhe geschossen. Im Oktober 2009 liegt der Barrelpreis für Erdöl bei 70 Dollar, aber er droht wieder in die Höhe zu schnellen, sogar auf über 100 Dollar. Ein weiterer Krieg würde ihn auf weit über 100 Dollar treiben und nicht nur zur weltweiten Hyperinflation und zur massiven Entwertung von Geldvermögen führen, sondern sogar einen weiteren Kollaps der Weltwirtschaft auslösen.


Ein entscheidender Faktor, der einen erneuten Angriffskrieg der USA und Großbritanniens für diese zum tödlichen Risiko macht, ist die Stärke der iranischen Streitkräfte, und auch der syrischen Armee, die nicht zu unterschätzen sind

Der Iran hat, wie auch westliche Militärkreise bestätigen, derzeit über 1 Mio. bestens ausgerüstete und ausgebildete Soldaten der Revolutionären Garden und der regulären Armee unter Waffen (nicht nur 400 000 bis 500 000, wie in der Presse oft angegeben wurde), und kann in kürzester Zeit mindestens weitere 2 Millionen Soldaten als Reservisten mobilisieren. Er verfügt über 12 Mio. Bassidjis (Volksmilizen), Männer und Frauen, die Zivilberufen nachgehen oder in der zivilen Ausbildung stehen, aber in der Freizeit militärisch ausgebildet werden und für Ernstfälle zum Kampf bereitstehen. Sie stehen ebenso wie die Armee und die Revolutionären Garden bereit, die Nation zu verteidigen. Ajatollah Khamenei, der Oberbefehlshaber der iranischen Streitkräfte hat erst Anfang Oktober 2009 die Befehlsstruktur und Befehlseffizienz der iranischen Streitkräfte durch Ernennung einer Reihe neuer Befehlshaber verbessert. So wurde General Mohammad-Reza Naghdi neuer Kommandierender der Bassidji-Streitkräfte, General Hossein Salami wurde zum ersten Stellvertreter des Korps der Revolutionsgarden ernannt. Brigade-General Mohammad Hejazi wurde Stellvertreter des Kommandierenden der Armeestreitkräfte, Brigade-General Mohammad Hosseinzadeh Hejazi wurde Stellvertreter der Kommandeurs der Luftstreitkräfte, Brigade-General Amir Ali Hajzadeh wurde zum Kommandierenden der Luftstreitkräfte der Revolutionären Garden ernannt. Es handelt sich hier um junge dynamische, hoch qualifizierte und hoch befähigte Generäle, die in die obere Kommandostruktur der iranischen Streitkräfte stießen (s. http:/www.2.irna.ir/fr/news/view/line-97/0910053979151304.htm).

Der Iran verfügt über starke Panzerstreitkräfte, Artilleriestreitkräfte, Luftstreitkräfte und Marinestreitkräfte, eine starke Luftabwehr und hat starke Verbündete nicht nur in der islamischen Welt. Alle Waffengattungen sind gut entwickelt. Er hat nach Schätzungen ausländischer Militärexperten im Jahre 2009 ca. 4000 Panzer, tausende gepanzerte Fahrzeuge, ca. 2000 Kampfflugzeuge sowie ca. 300 Kriegsschiffe und Dutzende von U-Booten.
Der Iran verfügt über moderne Kampfflugzeuge, darunter Kampfflugzeuge aus eigener Produktion. Es produziert schon lange u.a. eigene Abfangjäger. Er hat 2006 ein Kampfflugzeug eigener Produktion mit Namen Blesk erfolgreich getestet. Es dient als Jagdflugzeug und Kampfbomber, die es in den technischen Parametern und Kampfeigenschaften mit dem modernen F-18 der US-Air-Force aufnehmen. Bei einer Militärübung bestand dieser Düsenkampfjet seine Bewährungsprobe und zeigte Kampfeigenschaften, die selbst moderne Kampfflugzeuge der NATO übertreffen. Dies berichtete u.a. schon die tschechische Zeitung "Dnes" vom 7. September 2006.
Im September 2007 wurde der neue aus eigener Produktion stammende Düsenjet Saeghet erfolgreich getestet. Er bestand seine Probeflüge mit Bravour. Dieses Kampfflugzeug ist mit einem Raketen- und Radarsystem auf modernsten Stand ausgestattet und gehört ebenfalls zu den besten der Welt. Zu nennen ist auch der im Iran produzierte Jagd- und Bomberjet Asarachsch. Er nimmt es mit jedem vergleichbaren amerikanischen Kampfflugzeug auf und übertrifft diese bei vielen Parametern (s. Irna-Nachrichten vom 21. September und 7. August 2007).

Der Iran baut eigene Mittelstreckenraketen, darunter die Satelliten-Trägerrakete Shabab-4 mit einer Reichweite von über 2000 km. Mittelstreckenraketen wurden erst im September 2009 neu erprobt. Man kann davon ausgehen, dass die Mittelstreckenraketen bereits Entfernungen von bis zu 4000 Kilometer erreichen. Getestet wurden sie erfolgreich bei neuen Militärmanövern sowie bei dem ballistischen Manöver "Großer Prophet 4" im September/Anfang Oktober 2009.
Erprobt wurde schon früher eine land- und seegestützte Mittelstreckenrakete namens Kauthar (Paradiesfluss) zur Schiffsbekämpfung. Sie umgeht feindliche elektronische Ablenkungssysteme und ist gegen irreführende Impulse gefeit. Dank ihrer hohen Geschwindigkeit ist sie vom Radar nicht erkennbar. Erprobt wurden die Raketen Fajr-3 (Morgenröte) mit Mehrfachsprengkörpern, die mehrere Ziele erfassen können. Raketen mit einer Reichweite bis zu 1300 km gehören zur Standardausrüstung der iranischen Streitkräfte. Erfolgreich hat der Iran einen Satelliten getestet. Er hat damit, seine Fähigkeit bewiesen, Langstreckenraketen beliebiger Reichweite zu bauen. Die Zahl der Kurz- und Mittelstreckenraketen beläuft sich nach Schätzungen ausländischer Experten auf über 6000. Hinzu kommen noch mehrere Tausend Boden-Luftraketen.
Im Iran werden hochmoderne Kampfflugzeuge einschließlich modernster Abfangjäger produziert. Von diesen verfügen die iranischen Luftstreitkräfte über Tausend, hinzukommen hunderte weitere moderne Kampfflugzeuge, die aus Importen stammen.

Außerdem verfügt der Iran über eine eigene starke Kriegsflotte, darunter sind die meisten Schiffe aus eigener Produktion. Er hat auch U-Boote bis zu Kleinst-U-Booten in seinem Kampfarsenal. Er kann jederzeit im Persischen Golf in kürzester Zeit Tausende hochmoderner Seeminen installieren und auf ihre Ziele zusteuern. Er verfügt über Unterwasserraketen mit einer Geschwindigkeit von hundert Metern pro Sekunde, die neben der russischen Unterwasserrakete VA-111 zu den schnellsten der Welt gehören und vom Radar oder Sonar-Ortungssystemen kaum zu erfassen sind. Sie wurden während des iranischen Seemanövers "Heiliger Prophet" Ende März/Anfang April 2006 und z. B. erneut 2009 bei dem ballistischen Manöver "Großer Prophet 4" erfolgreich erprobt. Iranische Raketen sind auch zur U-Bootbekämpfung einsetzbar. Im Bestand der Marine befindet sich auch neue fliegendes Boote mit Stealth-Profil, das als Plattform für Antischiffsraketen dient. Die US-Flotte im Persischen Golf wäre diesen Waffensystemen gegenüber völlig hilflos. Mit diesen neuen Unterwasserraketen und anderen Raketen könnte die gesamte amerikanische und britische Flotte, einschließlich ihrer Flugzeugträger im Persischen Golf, im Meerbusen von Oman und im Arabischen Meer in kürzester Zeit versenkt bzw. in den Meeresgrund gebohrt werden. (s. auch Neue Zürcher Zeitung vom 5. April 2006).
Der Iran verfügt zudem über hochmoderne Boden-Luftraketen zur Abwehr angreifender feindlicher Flugzeuge und anderer Flugobjekte.
Russland liefert an den Iran die modernen Boden-Luftraketen Tor-M1, die jede bis zu 48 Ziele erkennen und orten kann und gleichzeitig zwei Objekte in einer Flughöhe zwischen 20 und 6000 Metern unter Beschuss nehmen kann. Dieses Luftabwehrsystem ist ebenfalls erfolgreich getestet worden. Russland hat Anfang 2007 an Teheran bereits 29 Boden-Luft-Raketensysteme dieses Typs geliefert. Ein Vertrag mit den USA von 1995, worin Russland darauf verzichtete, an Teheran Waffen zu liefern wurde sang- und klanglos gekündigt. Russland liefert auch Waffen an Syrien. Auch Libyen erhält wieder Waffen aus Russland und der VR China. Eine gewisse neuerliche Zurückhaltung bei der Lieferung moderner russischer Raketen beruht auf dem Wunsch der Regierung in Moskau, mit den USA ein friedliches Arrangement auch in der Iranfrage und bei der geostrategischen Interessenabgrenzung zu erreichen. Das betrifft auch den GUS-Bereich. Die nahe Zukunft wird erweisen, ob die intensiven Friedensbemühungen Moskaus und auch von Peking in der Iranfrage und weiteren Fragen von Erfolg gekrönt sein werden. Man kann nur auf den Sieg der politischen Vernunft auch in Washington hoffen. Diese Hoffnung hat zumindest vorerst mit der Verleihung des Friedensnobelpreises an Barack Obama neuen Auftrieb erhalten.

Auch was den Ausbau von Bunkeranlagen und weiteren unterirdischen Stellungen betrifft, so wurde auch hier im Iran viel getan. Nicht nur die Hisbollah verfügt über unterirdische Verteidigungs- und Schutzanlagen.
Inzwischen ist man so weit, dass iranische Soldaten, auch syrische Soldaten Schulungslehrgänge in Russland und der VR China absolvieren. Auch Nordkorea (die VDRK) steht im Kreis der Iran-Unterstützer. Es liefert seine Erfindungen und Entwicklungen auf dem Gebiet des Raketenbaus an den Iran, so dass er auf dieser Basis eigene Raketen weiterentwickeln konnte und kann, z. B. die Rakete vom Typ "Sternschnuppe", eine Nachentwicklung der nordkoreanischen Rakete "Nodong". Experten aus Russland, der VR China, auch aus Nordkorea befinden sich im Iran. Alles das wurde durch dies Aggressionspolitik und das Aggressionspotential der USA und NATO provoziert. Dualismus in der Polarität scheint unausweichlich. Die harschen Töne des damaligen russischen Präsidenten Putin auf der Münchener Sicherheitskonferenz im Februar 2007 haben historischen Wert erhalten. Hier wurde die Bedrohung dargestellt, der Russland durch die USA und NATO ausgesetzt ist. Und die VR China weist immer wieder darauf hin, welches Bedrohungspotential die USA im Pazifikraum, insbesondere auf der Insel Taiwan und in Südkorea gegen ihr Land aufbauen. Somit unterstützt die VR China zur eigenen Entlastung vor seinen Küsten auch weltweit Verbündete, neben den Iran auch z. B. Myanmar und den Sudan. Die VR China baut jetzt auch seine Verteidigung an seinen Westgrenzen in Richtung Afghanistan aus.
Der Iran rechnet seit der Gründung einer eigenen Ölbörse im Februar 2008 als Handelspartner nicht mehr in dem immer schwächer werdenden US-Dollar, sondern in EURO ab. (Siehe auch unser Beitrag "Iran und die Weltfinanzkrise!")
Es brechen also auch hier schlechte Zeiten für das durch die Militarisierung sowie die Finanzkrise tief verschuldete "Amerika" an. "Der Stein, den sie gehoben haben, wird auf ihre eigenen Füße fallen", sagte der Vater des heutigen modernen starken Chinas, Mao Tse-tung. Deng Xiaoping passte seine Ideen an die Erfordernisse der modernen Wissenschaft und Technik weiter an, ohne China an den US-Imperialismus auszuliefern.

Auch Syrien hat eine beachtliche Armee. Es hat an die 350 000 Soldaten unter Waffen. Bei den Panzerstreitkräften ist es mit 5000 Panzern stärker als Israel und derzeit stärker als die USA und Großbritannien im Irak. Es hat 700-800 Kampfflugzeuge und zahlreiche Kriegsschiffe. Syrien verfügt zudem über Kampferfahrungen aus vier Nahostkriegen.

Eine Kriegsfolge einer neuerlichen Aggression der USA und Großbritanniens wäre, dass der gesamte Erdöltransport des Mittleren Ostens bzw. Nahe Osten langfristig zum Erliegen kommen würde.
Die Erdölförderung in Saudi-Arabien, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Katar, Bahrain, im Kuwait, in Oman usw. würde weitgehend ausfallen. Intifada-Kämpfer könnten auch dort die US-Stützpunkte und britischen Stützpunkte angreifen.
Die iranischen Streitkräfte, auch die syrische Armee, könnten aus der Verteidigung heraus zu Gegenangriffen antreten (Gegenangriffe wären die beste Form der Verteidigung) und dabei auch US-Ziele und britische Ziele sowie Ziele der sog. Koalitionstruppen im Irak und Afghanistan und anderen Ländern des Mittleren und Nahen Ostens angreifen und vernichten. Im Falle einer Aggression gäbe es keine territoriale Eingrenzung des Krieges, erklärte Teheran schon Ende Februar 2007. Entschlossen geführte iranische Gegenangriffe über die Grenzen des Irans hinaus z. B. in den Irak und Afghanistan hinein, das damit verbundene nahe Heranpirschen an den Feind zur Neutralisierung der feindlichen Luftwaffe wären für die USA und Großbritannien ein militärisches Desaster. Vor allem wenn man den Domino-Effekt einer Erhebung des islamischen Volksmassen gegen die amerikanischen und britischen Militärs, auch gegen Israel, in Betracht zieht. Da auch die Antikriegsbewegung in den USA und den anderen NATO-Staaten wächst, könnte sich dieser Domino-Effekt auch auf die eigene Bevölkerung in ihren Staaten ausweiten!! Was könnten die USA und ihre Alliierten dann gegen starke Volksbefreiungsbewegungen ausrichten?


Die Atomfrage kann und muss friedlich gelöst werden

Wenn man die Frage Krieg oder Frieden analysiert, sind unter diesem Gesichtspunkt neue Initiativen zur iranischen Atomfrage, die im Rahmen der 5 plus 1 (USA, Großbritannien, Frankreich, Russland, Deutschland plus Iran) und über den UNO-Sicherheitsrat geführt werden, völlig kontraproduktiv, wenn sie nicht die Aufgabe der Sicherung des Friedens lösen. Das bedeutet, dass sich der UNO-Sicherheitsrat mit den elementaren Sicherheitsbedürfnissen des Irans und anderer Staaten befassen muss. Es gilt einen Zustand des Friedens nachhaltig zu sichern. Es ist ein untragbarer Zustand, dass dem Iran, selbst wenn er die Urananreicherung definitiv einstellen würde, nach wie vor keine Garantie geboten wird, dass die USA und Großbritannien, auch Israel ihn nicht militärisch angreifen werden. Eine solche Garantie will die US-Regierung jetzt sogar gegenüber Nordkorea (die VDRK) abgeben, allerdings erst nachdem dieses Land über Atomwaffen verfügt.

Diese fehlende Nichtangriffsgarantie gegenüber dem Iran musste sogar der "Der Spiegel", Nr. 32/2005 in dem Artikel "Zuckerbrot ohne Peitsche" einräumen. Die westeuropäischen Vorschläge, die von den Regierungen Großbritannien, Deutschland und Frankreich stammen, sind auch weiter nicht mit Garantien eines verlässlichen Friedens seitens der USA verbunden. Sie gestehen dem Iran zwar das Recht der friedlichen Nutzung von Atomtechnik zu, bestehen aber darauf, dass die Kernbrennstoffe nicht im Iran hergestellt werden dürfen, sondern von westlichen Staaten, die den USA hörig sind, geliefert werden. Das hat einen spezifischen Pferdefuß oder Haken, das iranische Atomprogramm würde von NATO-Staaten abhängig, der Iran vielfältig erpressbar. Er könnte bei Ausbleiben der Lieferungen nicht einmal auf Russland, die VR China oder Indien bzw. Pakistan und andere Staaten ausweichen. Der Iran könnte ständig weiter verdächtigt werden, doch irgendwo Atomanlagen zu verstecken, die Bedingungen des Vertrages sonst nicht einzuhalten und somit zu unendlichen militärischen und zivilen Kontrollen, die Spionage- und Sabotagecharakter haben, erpresst werden. Auch die Option, dass in Russland unter Beteiligung iranischer Fachleute die Urananreicherung betrieben wird, passt den USA überhaupt nicht, denn auch Russland wird von den USA als strategischer Gegner betrachtet.

Deswegen ist die Forderung des Irans nach weiteren Verhandlungen bezüglich der Atomfrage zur Erreichung einer gerechten Lösung der Atomfrage und generell der Fragen der Sicherheit völlig legitim. Niemand kann schließlich einen Vertrag akzeptieren, der die eigene Sicherheit gefährdet oder sogar das eigene Todesurteil beinhaltet.


Schon die Asymmetrie der Kampfführung macht den USA und ihren Vasallen schwer zu schaffen

Eine erstrangige Rolle spielt natürlich die generell hohe moralische und materielle Kampfstärke der Millionen von Kämpfern und Kämpferinnen der iranischen Revolutionären Garden, der Armee und der Milizen (Bassidjis) sowie der Freiheitskämpfer im gesamten Mittleren Osten. Dies führt zur im Westen viel diskutierten Frage der asymmetrischen Kriegsführung, wie sie u.a. in dem Artikel im "Der Tagesspiegel" vom 10. September 2006 auf Seite 8 von dem Politwissenschaftler der Humboldt-Universität Professor Dr. Herfried Münkler erörtert wurde. In den modernen Kriegen geben nicht nur überlegene Truppenstärken und waffentechnische Überlegenheit den Ausschlag für Sieg oder Niederlage, sondern auch die Kampfmoral, wobei Opferbereitschaft der Soldaten und sonstigen Kämpfer ein wesentlicher Faktor der Kampfmoral bildet. Asymmetrie bezieht sich nicht nur auf Partisanenkriege, sondern auch auf moderne konventionelle Kriege und sie bezieht sich auch auf Atomkriege, falls diese von den USA oder Israel geführt werden sollten. Wenn eine Gesellschaft unwillig ist, zur Durchsetzung des Willens ihrer Regierungen Opfer zu bringen, vor allem wenn es um die eigenen Kinder und nicht um leicht ersetzbare materielle Werte geht, die aber auch die Finanzen einer Gesellschaft schwer belasten, ist es um die Kampfmoral schlecht bestellt. Da nützten auch zahlenmäßige Überlegenheiten und High-Tech-Waffen nicht viel. Die Familien des Westens sind in der Tat nicht bereit, ihre Söhne und Töchter in Kriegen zu opfern, oder gar verheizen zu lassen, die dazu noch Kriege sind, die völkerrechtswidrig sind und nur den Interessen der Superreichen, der Plutokraten dienen. Diese Problem spitzt sich immer mehr zu, je mehr die Geburtenrate in den Ländern der sog. "westlichen Hemisphäre" abnimmt, und die Null- und Einkinderfamilien überwiegen, in denen dann in der Regel bestenfalls nur ein Sohn vorhanden ist. Deutschland hat eine Geburtenrate von 1,3 Kindern pro Frau, Polen nur 1,1 Kinder pro Frau, und in anderen westeuropäischen Staaten sieht es nicht viel besser aus. Wenn die USA 2 Kinder pro Frau als Geburtenrate angeben, ändert das nicht viel an dem geschilderten Sachverhalt. Kinder als künftige Soldaten sind auch dort knapp und das Gleiche trifft auch auf Israel zu.
Und die westlichen Gesellschaften selbst sind immer weniger bereit, die Stabilität ihrer Geldvermögen durch teuere Kriege aufs Spiel zu setzen. Bekanntlich geht auch in nicht verlorenen Kriegen, wenn sie intensiv geführt werden müssen, die Geldwertstabilität verloren. Geldvermögen und Geldersparnisse, auch Versicherungsansprüche verlieren durch hohe Kriegskosten schnell dramatisch an Wert. Auch zu diesen materiellen Opfern sind die westlichen Gesellschaften nicht bereit und können es auch nicht sein, weil sie keine Verankerung in der gemeinschaftlichen Solidarität mehr haben, sondern Gesellschaften von egoistischen Individualisten sind. Da sind nicht einmal einfache solidarische Notopfer mehr zu erwarten und der Staat hat sich aus seiner Verantwortung für die Bürger und aus der Solidarhaftung weitgehend zurückgezogen und zieht sich tendenziell weiter zurück. Auch Kriegsinvaliden wird dann nicht mehr geholfen werden. Man diskutiert in den USA, ob selbst den relativ wenigen bisherigen Kriegsopfern und ihren Familien noch weiter zu Lasten des Staates geholfen werden kann. Wie soll das erst werden, wenn die Kriegsinvaliden und Kriegswaisen in Massen anfallen und in die Hunderttausende und Millionen gehen?
Die Menschen der westlichen Länder müssen bei den wachsenden Kriegsausgaben ihrer Regierungen um ihr Geld fürchten. Wenn erst einmal Millionen ihrer Ersparnisse und Versicherungsansprüche durch den finanziellen Staatsbankrott und den Bankrott der Privatversicherer und auch staatlicher Institutionen verloren haben, weil der Gesellschaft jegliches Solidaritätskorsett fehlt, kommt es zur sozialen Katastrophe. Islamische Gesellschaften haben hingegen dieses Solidaritätskorsett, das auch im religiösen Glauben begründet ist. Das gibt es im Westen nicht.

Nun sollte der von Israel geführte Libanonkrieg bekanntlich als Generalprobe für den Krieg gegen weitere Staaten, vor allem gegen den Iran und Syrien, dienen.

Aber diese Generalprobe wurde in mehrfacher Hinsicht zum Fiasko. Daraus müsste man schleunigst Lehren ziehen.
Obwohl die Israelis bei ihren jüngsten Libanonkrieg einen im Grunde nach ihrer Militärtechnik schwachen Gegner angegriffen haben, war der Kampfverlauf erstaunlich und hat alle NATO-Militärs überrascht, zumal man die israelische für die beste Armee des Westens hielt. Da greift die israelische Armee, ausgerüstet mit insgesamt 4000 Panzern und ca. Tausend Kampfflugzeugen und Kampfhubschraubern sowie 15 Kriegschiffen an (die israelische Armee verfügt über 170 000 Soldaten und 450 000 Reservisten). Ihnen gegenüber standen nicht viel mehr als 10 0000 Hisbollah-Kämpfer, und die Israelis sind in 6 Wochen unter schweren eigenen Verlusten nur wenige Kilometer vorangekommen. Immer wieder wurden sie zurückgeschlagen, in die Flucht gejagt. Eine Kommandoaktion gegen Tyrus wurde abgewehrt und immer wieder verloren die Israelis bei Kommandounternehmen viele ihrer Elite-Fallschirmjäger. Den Hisbollah-Milizen gelang es in erbitterten Kämpfen, insbesondere Nahkämpfen, der israelischen Armee schwere Verluste zuzufügen. 138 Gefallene, ca. Tausend Verwundete, Dutzende zerstörte und schwer beschädigte Panzer und gepanzerte Fahrzeuge, fünf abgeschossene Hubschrauber und Flugzeuge und zwei zerstörte Kriegsschiffe, das war in sechs Wochen die Verlustbilanz der Israelis, die von der Regierung eingeräumt wurde. Die israelischen Verluste stiegen zudem von Tag zu Tag. Sie nahmen insbesondere in den letzten 10 Kampftagen, als es zu schweren Bodenkämpfen kam, dramatisch zu. Man kann durchaus von schweren Verlusten sprechen, da die israelische Armee größere Opfer im Kampf nicht gewöhnt ist. Deswegen sank auch deren Kampfmoral rapide. Es erwies sich, dass die israelische Armee Bodenkämpfen und insbesondere Nahkämpfen, wo besonders hohe Tapferkeit gefordert war, nicht gewachsen war.
Die Opfer der Hisbollah und der libanesischen Zivilbevölkerung waren bedeutend höher, trotzdem stieg deren Widerstandswillen von Tag zu Tag.

Was hat nun entgegen ursprünglichen Kriegsplanungen den Waffenstillstand im Libanon bewirkt? Der entscheidende Faktor, der die israelische Regierung zur Zustimmung zum Waffenstillstand bewogen hat, war zweifellos dieser hartnäckige Widerstand der Guerilla-Kämpfer der Hisbollah. Und die israelischen Soldaten, gewöhnt mit Quasi-Null-Verlusten zu kämpfen, weigerten sich, weiter in den notwendig werdenden Nahkämpfen Opfer zu bringen, und in Israel selbst gingen Hunderttausende von Bürgern auf die Straße und demonstrierten für das sofortige Ende des Krieges.
Der Waffenstillstand war im gewissen Sinne auch ein Sieg der Friedenskräfte in Europa und der Welt, auch in Israel selbst. Große weltweite Friedensdemonstrationen und Proteste haben Früchte getragen. Viele Politiker und Intellektuelle haben sich in Wort und Schrift entschieden für den Waffenstillstand und den Frieden eingesetzt. Die Kriegsfalken in Jerusalem mussten zurückstecken. Die israelischen Militärs hatten den Gegner erheblich unterschätzt. Die Hisbollah hat nicht nur den schnellen Sieg der israelischen Streitkräfte verhindert, sie erwies sich auch als einzige militärische Kraft, die die Freiheit, Demokratie und Souveränität des Libanon verteidigen kann, da die libanesische Armee zu schwach war und nach den NATO-Plänen weiter schwach bleiben soll.

Mit der Aggression gegen den Libanon hatte der israelische Ministerpräsident Olmert - wie vorher schon George W. Bush z. B. im Irak - einen weiteren fatalen Fehler gemacht. Die Anheizung der weltweiten Israel- und USA-Feindlichkeit ist hier nur einer der Rückwirkungen einer falschen Politik. Man hat erneut weltweit auch Hunderte von Millionen Menschen von den Werten der westlichen Demokratie abgeschreckt, hat ihnen durch den Massen- und Völkermord, zu der sich angebliche Demokraten wie Bush, Blair und Olmert als fähig erweisen, jeglichen Glauben an den Westen weiter gründlich verdorben. Das zeigt sich in Osteuropa, in Asien, Afrika und Südamerika schon ganz manifest auch in Wahlergebnissen, z. B. darin, dass westlich orientierte Politiker wie Juschtschenko in der Ukraine vom Volk verachtet werden.

Militärisch gesehen bestand ein Kardinalfehler der Gruppe um Olmert und Bush auch wie schon im Irakkrieg bei US-Präsident Bush darin, dass man wieder einmal den vermeintlich schwächsten Gegner, die militärisch nur schwach gerüstete Hisbollah und libanesische Armee angegriffen hat, in der Erwartung diese leicht besiegen zu können. Doch solche Fehler wurden von Militärstrategen, wie die Geschichte zeigt, immer gerne vermieden, weil sie mit Angriffen auf den schwächeren immer den stärkeren Gegner warnen und zu entschiedenen Verteidigungsmaßnahmen herausfordern. Man kann der Weltbevölkerung gegenwärtig immer weniger vermitteln, dass Syrien über keine modernen Luftabwehrraketen verfügen darf und der Iran keine Urananreicherung braucht.
Was sich in den Köpfen von Millionen von Menschen hier in Westeuropa und in den USA oder beispielsweise auch des USA-Vasallen Japan abspielt, lässt sich angesichts der zunehmenden Unterdrückung der freien Meinungsäußerung und der freien Presse und Medien nur erahnen. Aber einfache repräsentative Umfragen derjenigen, die nach Martin Luther dem Volk aufs Maul schauen, zeigen: Über 95 % der Menschen lehnen auch im Westen diese Welt der Plutokraten und ihre Aggressions- und Völkermordkriege ab, auch wenn sie oft Resignation zeigen oder zu feige sind, ihre Meinung kund zu tun. Diese Ablehnung hat von Aggressionskrieg zu Aggressionskrieg zugenommen.
Bisweilen erkennt man die Anti-Stimmung an solchen Anlässen wie der Niederlage des Kriegsfalken Lieberman in Connecticut in den USA. Dieser Mann wollte wieder für die Demokraten für den amerikanischen Kongress kandidieren und verlor gegen den Gegner des Irak-Krieges Ned Lamont. Diese Niederlage verdeutlichte, wenn es auch nur eine Spitze des Eisberges war, welche Ausmaße die Ablehnung der Politik von Präsident Bush auch in den USA angenommen hatte. Sie zeigt, dass kluge amerikanische Politiker nicht wollen, dass die USA von Kriegswahnsinnigen und Vollidioten wie George W. Bush weiter in den Abgrund gerissen werden. Auch in Israel gibt es solche ermutigenden Zeichen. Lieberman musste dann über eine zweite Liste in den US-Kongress geschmuggelt werden.
Kann man von einem Sieg der Hisbollah im Libanonkrieg sprechen? Es war zunächst ein großer moralischer Sieg von Verteidigern gegen Aggressoren. Dann wurden erstmals in der Geschichte der israelischen Armee deren Blitzkriegspläne vereitelt. Wie Militärs zu sagen pflegen: der schnelle Durchmarsch und Sieg wurde verhindert. Militärisch blieben die Hisbollah-Kämpfer ungeschlagen. Sie wurden nicht aus dem Südlibanon verjagt. Die reguläre libanesische Armee hat sich mit den Hisbollah-Milizen solidarisiert. Der libanesische Verteidigungsminister würdigte die Leistungen der heldenhaften Kämpfer der Hisbollah, von denen auch die israelische Armee völlig überrascht war.

Wenn der Libanon-Krieg eine Art Generalprobe für die geplanten Kriege gen den Iran und Syrien gewesen ist, sind seine Lehren für die Militärplaner des Westens, wie schon gesagt, in mehrfacher Hinsicht niederschmetternd gewesen, denn gegen den Iran und Syrien kann nicht einmal mehr wie im Libanon ein asymmetrischer Krieg geführt werden, verfügen doch beide über Armeen, die denen des Westens zahlenmäßig überlegen und waffentechnisch auf vielen Gebieten schon gleichwertig sind. Und was die Kampfmoral betrifft, so wären sie den Angreifern haushoch überlegen. Selbst der militärisch schwache und durch jahrelange Sanktionen verteidigungsunfähig gemachte Irak, der im ersten Anlauf militärisch leicht besiegbar war, weil er waffentechnisch nichts zu bieten hatte, hat die USA und Großbritannien durch die Asymmetrie Moral gegen Unmoral auch militärisch in eine Sackgasse geführt. Dort obsiegen nach sechs Jahren die Partisanen, die Helden des Untergrundkampfes, die Helden des Freiheitskampfes. Das Gleiche gilt für Afghanistan. Schon dort kommen die USA zusammen mit ihren NATO-Vasallen immer mehr in die Bredouille. Sie führen einen Krieg, der nicht zu gewinnen ist, angesichts von jetzt schon 1,7 Mrd. Muslimen weltweit mit weiter starken Geburtenraten ohnehin nicht.


Das Wirken des Polaritätsgesetzes

Es ist ein Naturgesetz: Die Bäume wachsen auch für übermächtig scheinende imperialistische Aggressionsarmeen nicht in den Himmel. Die Deutschen haben diese Erfahrung im 20. Jahrhundert zweimal gemacht. Leider hat eine Bundeskanzlerin Merkel daraus nicht ihre Lehren gezogen. Sie zeigt sich bereit, das deutsche Volk, diesmal an der Seite der USA, wieder in die totale Niederlage zu führen.

Die US-Armee erscheint vielen heute als übermächtig und unbesiegbar. Aber bedenken wir: Auch die Wehrmacht Hitlerdeutschlands, die noch 1941 als stärkste Armee der Welt galt, lag bereits drei Jahre später am Boden und musste 1945 kapitulieren, weil sie eine unmenschliche Aggressorarmee war, die den Volkswiderstand in den von ihnen besetzten Länder nicht gewachsen war.

Viele der Artikelschreiber der westlichen Mainstream-Medien übersehen in ihrer Überheblichkeit immer noch: Mit den Kriegen der USA wurde und wird das Wettrüsten wieder angeheizt. In der Tat gibt es jetzt wieder immer mehr Staaten in der Welt, die in der Lage sind, die neuen Aggressoren abzuwehren und ihnen auch waffentechnisch vernichtende Gegenschläge zu versetzen, und zwar nicht nur mit Massenarmeen, sondern auch mit modernsten Waffensystemen. Der VR China ist es gelungen, einen Satelliten in 800 Kilometer Höhe abzuschießen. Damit wurde bewiesen, dass auch unterhalb dieser Höhe jedes Flugobjekt abschießbar ist.

Abgesehen von der wachsenden Widerstandsfront des Islams hat sich z. B. im Shanghai-Pakt schon ein mächtiges Gegenbündnis zur NATO formiert. Ihm gehören Russland, die VR China, die mittelasiatischen Staaten, aber auch indirekt z. B. Weißrussland, der Iran, Burma (Myanmar) und weitere Staaten an. Wenn die Imperialisten weitere Angriffskriege wagen, wird es auch für diese nicht bei Verlusten von über Hundert Israelis wie jetzt noch im Libanonkrieg geschehen, oder wie in ihren Aggressionskriegen gegen den Irak- und Afghanistan mit ca. 15000 gefallenen und ca. 150 000 schwer und mittelschwer verwundeten US- und NATO-Soldaten sowie sonstigen gefallenen und verwundeten Kriegswilligen bleiben.

Im Kräfteverhältnis wirkt das Polaritätsgesetz, das Russland und die VR China an die Seite des Irans und an die bedrohten Völker der Welt geführt hat. Die VR China mit seinen 1,3 Mrd. Einwohnern ist heute eine wirtschaftliche und militärische Großmacht, die den 1,7 Mrd. Muslimen in der Welt zur Hilfe gekommen ist. Russland hat seinen Großmachtstatus, der in der Gorbatschow- und Jelzin-Ära stark geschwächt war, wieder gewonnen.

Israels Krieg gegen den Libanon war bereits ein Stellvertreterkrieg im Kräftemessen und er ist zu Gunsten der islamischen Kräfte ausgegangen. Israel war nicht in der Lage, trotz Massenbombardements ein paar Tausend Hisbollah-Kämpfer zu besiegen. Israelische Panzer wurden mit russischen AT-13 Metis M-Raketen bekämpft und die iranischen Marschflugkörper vom Typ C-802 auf israelische Schiffe sind chinesischen Ursprungs. Der Iran erhält derzeit Hunderte dieser Raketen, die eine Treffsicherheit von 98 % aufweisen. Das russisch-iranische Gaskartell gewinnt immer mehr Macht und wird wachsend zu einer Finanzmacht. Russland liefert die Grundausrüstungen für die iranische Atomindustrie, weshalb russische Firmen von westlichen Regierungen bereits mit Sanktionen belegt wurden. Ein Krieg gegen den Iran wäre eine Herausforderung Russlands, der VR China und auch Indiens.

Alle diese Feststellungen führen nur zu einer logischen und vernünftigen Konsequenz: Von allen Regierungen der Welt ist eine strikte Friedenspolitik, eine Kriegsverhinderungspolitik zu fordern. Der Frieden muss gesichert werden, ehe es zu spät ist. Mit sklavischer Unterwürfigkeit, wie jetzt von der Obama-Administration gefordert, ist kein Friede möglich!! Grundlage eines dauerhaften Friedens können nur souveräne und demokratisch - nicht plutokratisch-regierte Völker unter dem Dach einer nicht Supermacht abhängigen UNO sein. Die atomare Abrüstung ist weltweit auf paritätischer Basis in Angriff zu nehmen. Dazu gehört auch, dass die Völker dieser Erde fordern, dass die NATO-Staaten ihre atomare Erstschlagsdoktrin, die sich auch gegen nicht Kernwaffen besitzende Staaten richtet und die seit 1999 angewandt wird, aufgeben. Die atomaren Supermächte, an erster Stelle die USA, müssen hier vorangehen. Das ist auch eine Botschaft der Verleihung des Friedensnobelpreises an USA-Präsident Barack Obama.


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Über die Autoren

Brigitte Queck ist ausgebildete Wissenschaftlerin auf dem Gebiet Außenpolitik und als Fachübersetzer Russisch und Englisch sowie publizistisch tätig. Seit 10 Jahren leitet sie den Verein "Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg".
Brigitte Queck hat zwei erwachsene Kinder und vier Enkel.

Dr. Hans-Jürgen Falkenhagen wurde 1932 in Köln geboren und lebte ab 1936 in Radebeul bei Dresden. 1943 trat er in ein Gymnasium ein. Im Februar 1945 erlebte er die drei aufeinander folgenden Bombenangriffe auf Dresden.
Nach dem Abitur 1951 in Rostock studierte er Ökonomie und slawische Sprachen und war seit 1957 bis 1995 im öffentlichen Dienst tätig, insbesondere als Übersetzer, Dokumentalist und Länderbearbeiter. Er arbeitete in Auslandsinformationsabteilungen von Ministerien der ehemaligen DDR, zuletzt im Ministerium der Finanzen und für die Staatsbank der DDR. Seine Arbeitssprachen sind auch Englisch, Französisch und Rumänisch. Übersetzt hat er aus 12 Fremdsprachen, davon 9 slawische Sprachen. Er hat auch als Buchübersetzer für Verlage und als Journalist für Wirtschaftszeitungen gearbeitet. Seine Promotion erfolgte in diesem Rahmen.
Von 1990 bis 1995 war er Referent in einem Referat für ausländische Finanzen und Steuern des Bundesministeriums für Finanzen und dabei zuständig für sog. postkommunistische Staaten.
Nach Eintritt in das Rentenalter 1997 suchte er sich neue Interessengebiete und arbeitete als Sprachmittler und Journalist weiter für Zeitungen, Fachzeitschriften für Osteuropa und für Steuerrecht und ist Mitbetreiber der Homepage Goethe-Stübchen. Seit den 70er Jahren bekennt er sich zum Islam.
Dr. Falkenhagen ist verheiratet und hat zwei Kinder.


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Quelle:
Copyright by Brigitte Queck und Dr. Hans-Jürgen Falkenhagen
mit freundlicher Genehmigung der Autoren
      


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Oktober 2009