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LAIRE/1071: Schweinegrippe-Hype trägt Charakter eines Manövers (SB)


Behörden und Seuchenexperten warnen vor Panikmache und verbreiten gehörig Panik

Administrative Strukturen zur Bevölkerungskontrolle in Stellung gebracht


Da hat die Menschheit noch mal Schwein gehabt. Die Schweinegrippe, die gar keine Schweinegrippe war, hat sich zu keiner Pandemie entwickelt. Pandemisch verbreitete sich allerdings die Panikmache der Behörden, Seuchenmediziner und aller anderen, die sich ebenfalls Experten schimpfen. Von den vormals über 150 "bestätigten" Influenza-Toten in Mexiko blieben sieben übrig. Angesichts dessen, daß allein in Deutschland jedes Jahr mehrere tausend (!) Menschen an Grippe sterben, ist dies eine verschwindend kleine Zahl. Wenn dennoch Weltgesundheitsorganisation WHO, Einrichtungen wie das US-Seuchenkontroll- und Präventionszentrum CDC oder auch die Gesundheitsbehörden zahlreicher Staaten wahlweise Notfallpläne zücken oder ihr Nichtvorhandensein bemängeln, scheint etwas anderes im Busch zu sein als eine akute Bedrohung der Menschheit. Berücksichtigt man noch den globalen Medienhype kommt der Eindruck auf, hier werde am Beispiel Mexiko ein Großmanöver abgehalten, um Quarantänemaßnahmen und andere Regularien der Bevölkerungskontrolle anzutesten.

Es war womöglich kein Zufall, daß ausgerechnet Mexiko im Zentrum der Weltöffentlichkeit stand und tendenziell Mexikaner diffamiert und selektiert wurden. (Nicht nur aus China wurde gemeldet, daß mexikanische Reisende unter Quarantäne gestellt wurden.) Die Einwohner Mexikos und anderer lateinamerikanischer Staaten stehen regelmäßig im Zentrum von Manövern der USA zur Eindämmung plötzlicher Flüchtlingsströme, die in Folge von Naturkatastrophen versuchen könnten, das Territorium der Vereinigten Staaten zu erreichen. In Katastrophenschutzübungen wie "Exercise Vigilant Shield '08" und "National Level Exercise 1-08" aus dem Jahre 2008 oder - bereits zur Ära von US-Präsident Ronald Reagan - REX 84 (Readiness Exercise 1984) bereiten sich die USA behördenübergreifend, auch in Kooperation mit dem Ausland, auf die Kontrolle großer Menschenmassen vor. In den letzten Jahren haben sich sogar Berichte verdichtet, wonach in den USA Internierungslager eingerichtet werden, um größere Menschenmassen in kurzer Zeit festsetzen zu können. (Siehe: Schattenblick, Infopool, Politik, Ausland: USA/275: Vorbereitung auf Unruhen seitens der Zivilbevölkerung in den USA, von Michel Chossudovsky).

Im Zusammenhang mit der Panikmache wegen des Auftretens der Influenza A/H1N1 in Mexiko, USA und anderen Staaten von einem durchorganisierten Großmanöver zu sprechen, wäre sicherlich übertrieben. Dafür gibt es keine Anzeichen. Wohl aber herrscht allgemeine Interessengleichheit unter den mit der Seuchenkontrolle befaßten Behörden hinsichtlich der Erprobung eigener Pläne und "echten" Bedingungen vor, was dem ganzen Vorgang zumindest den Charakter eines koordinierten Vorgehens verleiht. Bedenkt man jetzt auch noch, daß die Selektion und Isolierung großer Menschenmengen nicht nur bei der Seucheneindämmung praktiziert wird, sondern eben auch bei Naturkatastrophen (Erdbeben, Wirbelsturm) und sozialen Unruhen, verdichtet sich die Ahnung, daß hier am Beispiel der Influenza administrative Abläufe durchexerziert wurden.

Teilweise wurden sogar schwere Repressionsmittel in Stellung gebracht. Zwar gaben sich die Soldaten in Mexiko freundlich, als sie zum Beispiel Atemschutzmasken an die Bevölkerung verteilten, aber das freundliche Bild sollte nicht täuschen: Faktisch ist in Mexiko das Militär aufmarschiert. Außerdem haben Angestellte der Behörden Zwangsmaßnahmen ergriffen, wie zum Beispiel allen U-Bahnbenutzern einen Spritzer Desinfektionsmittel in die Hand zu geben oder, mit größeren Sprühvorrichtungen ausgestattet, U-Bahnstation und Bahnhöfe zu desinfizieren. Darüber hinaus drangen Behördenvertreter Mexikos in die Privatwohnungen von infizierten und mutmaßlich infizierten Personen ein und durchstöberten sie.

Der "Schweinegrippe-Hype" findet vor dem Hintergrund grundstürzender gesellschaftlichen Entwicklung statt. In den USA, der Europäischen Union und zahlreichen weiteren Staaten sorgen sich die Regierungen und Eliten über die Entstehung sozialer Unruhen aufgrund der allgemein wachsenden Arbeitslosigkeit (und den vorbereiteten Maßnahmen zur allgemeinen Verarmung der Menschen). Für den Fall, daß es vergleichbar mit dem Jahreswechsel 2007/2008, als weltweit Menschen aus dem Mittelstand verarmten und das Gefühl des Hungers zu spüren bekamen oder, falls sie dort schon angekommen waren, in noch engere, existenzgefährdende Verhältnisse geworfen wurden, künftig zu Protestmärschen und Aufständen kommt, sähen die Gegenmaßnahmen zur Kontrolle von Unruhen und zur Bewahrung der vorherrschenden Eigentumsordnung ähnlich aus wie die zur Eindämmung einer Seuche. In Mexiko und anderen Staaten wurden niederschwellige Maßnahmen zur Bevölkerungskontrolle durchgespielt, ein "9/11"-Szenario der Seuchenmedizin fand (noch) nicht statt.

7. Mai 2009