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BERICHT/068: 9/11-Vortrag des dänischen Chemikers Niels Harrit (SB)


9/11-Vortrag des dänischen Chemikers Niels Harrit

Treffen der 9/11-Skeptiker am 10. April in Hamburg-Wilhelmsburg


Mit der am 4. April bekanntgemachten Entscheidung der Regierung Barack Obamas, auf den geplanten Prozeß gegen Khalid Sheikh Mohammed und vier weitere mutmaßliche Beteiligten der Anschläge vom 11. September 2001 vor einem zivilen Strafgericht in New York zu verzichten, um ihren Fall statt dessen hinter Mauer und Stacheldraht des schwer erreichbaren US-Marinestützpunktes Guantánamo Bay auf Kuba von umstrittenen Militärtribunalen behandeln zu lassen, dürften die letzten Hoffnungen auf einen "Wandel, an den man glauben" könne, zerstoben sein. Nach wenig mehr als zwei Jahren im Amt hat sich Amerikas erster schwarzer Präsident, der seinen Einzug ins Weiße Haus nicht zuletzt Millionen von linken, liberalen und progressiven Wählern in den USA verdankt, vollends mit dem nationalen Sicherheitsstaat arrangiert, den die Vorgängeradministration George W. Bushs unter Verweis auf die Flugzeuganschläge und die fast in Vergessenheit geratenen Anthrax-Angriffe vom Herbst 2001 eingerichtet hatte.

Bereits im Wahlkampf, genauer gesagt im Juli 2008, hatte der junge, smarte Senator aus Illinois entgegen früherer Zusicherungen der hochkontroversen FISA-Gesetzesnovelle zugestimmt, die nachträglich die von Bush jun. 2001 bzw. 2002 heimlich angeordnete, illegale Überwachung des kompletten Telefon- und E-Mail-Verkehrs in den USA durch die National Security Agency (NSA) legitimierte. Seit der Amtsübernahme als 44. US-Präsident im Januar 2009 hat Obama den Konflikt gegen die Taliban in Afghanistan eskalieren lassen, die Anzahl der illegalen CIA-Raketenangriffe auf Ziele in Pakistan drastisch erhöht und im Jemen eine weitere Front im sogenannten "globalen Antiterrorkrieg" eröffnet. Gegen Kritiker der US-Außen- und Sicherheitspolitik geht seine demokratische Regierung sogar rabiater als die republikanische Bushs vor.

Gegen James Risen von der New York Times, der besagte illegale NSA-Abhöraktion enthüllte, wird wegen der Bekanntmachung einer peinlichen, weil mißlungenen CIA-Sabotageaktion namens Operation Merlin gegen das iranische Atomprogramm juristisch vorgegangen. Der Gefreite Bradley Manning, der 2009 und 2010 vertrauliche Depeschen des State Department an Wikileaks weitergeleitet haben soll, wird seit neun Monaten auf einem Stützpunkt der US-Marineinfanterie in Quantico ähnlich einem mutmaßlichen "Terroristen" vom Al-Kaida-"Netzwerk" Osama Bin Ladens in Isolationshaft gehalten und damit demonstrativ gefoltert. Die Obama-Regierung nimmt es sich zudem ausdrücklich heraus, jeden US-Bürger, der wie der angeblich im Jemen befindliche "Haßprediger" Anwar Al Awlaki unter dringenden "Terrorverdacht" gerät, möglicherweise umzubringen, statt ihn, wie vom Gesetz her vorgeschrieben, festzunehmen und die gegen ihn vorliegenden Beweise einem öffentlichen Gericht zur Überprüfung vorzulegen.

Die Tatsache, daß Obama am ersten vollen Arbeitstag als Präsident die Schließung der berüchtigten "black sites" der CIA im Ausland verfügte, beeindruckt wenig, wenn man bedenkt, daß der US-Auslandsgeheimdienst nach Angaben des eigenen Direktors Leon Panetta seitdem die Folter von mutmaßlichen, islamistischen "Terroristen" den Mitarbeitern amerikafreundlicher Regimes im Nahen Osten überläßt. Gänzlich aus dem Foltergeschäft haben sich die Amerikaner offenbar nicht zurückgezogen, wie die Enthüllung der Nachrichtenagentur Associated Press vom 8. April von der Existenz eines strenggeheimen Vernehmungszentrums des Joint Special Operations Command (JSOC) auf dem Gelände des US-Luftwaffenwaffenstützpunktes Bagram bei Kabul und weiterer 20 ähnlicher Einrichtungen "temporärer" Natur im restlichen Afghanistan zeigt.

Nachdem der erste Schock der Ereignisse vom 11. September abgeklungen war, wuchs die Zahl der Menschen an, die Zweifel hinsichtlich der offiziellen Version des Tathergangs und seiner Hintergründe hegten. Dazu trugen die widersprüchlichen Angaben der Bush-Regierung bei, die wider besseren Wissens gezielt den Eindruck erzeugte, Saddam Hussein hätte bei dem spektakulären, fürs Live-Fernsehen inszenierten Massenmord seine Finger im Spiel gehabt, um 2003 die US-Streitkräfte in den Irak einmarschieren und mit Waffengewalt in Bagdad einen "Regimewechsel" durchführen zu lassen. Doch auch die unermüdliche Arbeit von unabhängigen Forschern, Publizisten, Wissenschaftlern sowie ehemaligen Militärs und Geheimdienstlern hat dazu geführt, daß weite Teile der Bevölkerung nicht nur in den NATO-Mitgliedsstaaten in Bushs "Tag, der die Welt veränderte", den Gründungsmythos einer neuen Sicherheitsära erkannt haben.

Daß die weitverbreitete Skepsis bezüglich des amtlichen Narrativs von den Ereignissen vom 11. September der politischen Elite in Washington ein Dorn im Auge ist, haben Bush und Obama gleichermaßen zu erkennen gegeben. Mehr als einmal während seiner achtjährigen Amtszeit hat das texanische Rauhbein Bush die sogenannten "Verschwörungstheoretiker" öffentlich bezichtigt, dem "Terrorismus" Auftrieb zu verleihen und seine Opfer zu verhöhnen. Nicht umsonst hat der Juraprofessor a. D. Obama seinen ehemaligen Kollegen Cass Sunstein von der Universität Chicago, der die "kognitive Unterwanderung von extremistischen Gruppen" im In- und Ausland, deren "Verschwörungstheorien eine ernsthafte Gefahr für die Antiterrorpolitik darstellen", offen propagiert, zum Leiter des Office of Information and Regulatory Affairs im Weißen Haus ernannt.

Niels Harrit - © 2011 by Schattenblick

Niels Harrit
© 2011 by Schattenblick

Zu denjenigen, die im Visier von Sunstein und den PsyOps-Experten des Pentagons und der CIA in Langley stehen dürften, gehört der dänische Chemiker Niels Harrit von der Universität Kopenhagen. 2009 hat Harrit zusammen mit dem Chemiker Kevin Ryan, dem Physiker Steven Jones und einigen anderen Mitgliedern der Gruppe 9/11 Scholars for the Truth in einem wissenschaftlichen Papier den Nachweis für das Vorhandensein von Restbeständen an hochenergetischem Nanothermit, einem bisher nur vom Militär benutzten Sprengstoff und Brandsatz in einem, im Staub aus den kollabierten WTC-Zwillingstürmen erbracht und damit für eine kleine Sensation gesorgt. [1] Bereits 2005 hatten Ryan, als Sachverständiger der Firma, welche die beim Bau des New Yorker World Trade Center verwendeten Stahlträger auf ihre Eignung hin getestet hatte, und Jones, als Professor an der Brigham Young University (BYU) in Utah, die offizielle Erklärung der zuständigen Washingtoner Bundesbehörden für den Zusammensturz der Zwillingstürme infolge von Brandhitze für wissenschaftlich unhaltbar erklärt und eine Sprengung als plausibelste Erklärung nahegelegte, was beiden schwere berufliche Nachteile einbrachte.

2007 hatte Harrit zum erstenmal die Bilder vom Zusammensturz des 47stöckigen Hochhauses WTC 7, in das kein Flugzeug geflogen war, das aber trotzdem rund sechs Stunden nach dem Kollaps der Zwillingstürme in sich zusammengekracht war, zu sehen bekommen. Für ihn sah das Ereignis auf den ersten Blick wie eine kontrollierte Sprengung aus. Er ging der Sache mit wissenschaftlichen Untersuchungsmethoden nach und fand seinen Anfangsverdacht bestätigt. Von der Überzeugung motiviert, daß die Menschheit in Sachen 11. September von offizieller Seite regelrecht belogen wird, hält Harrit seitdem Vorträge über die weniger bekannten Aspekte der Anschläge auf das New Yorker World Trade Center. So absolvierte er im Februar und März eine ausgedehnte Vortragsreise durch Kanada. Am 10. April bestand Gelegenheit, die Ausführungen Harrits zum 9/11-Komplex in Hamburg einer kritischen Begutachtung zu unterziehen. An diesem Tag hatten Dirk Gerhardt, Autor des Romans "Nanospuren", und Tyll Ruthenberg von den Webseiten 911-archiv.net respektive goldenes-dreieck.de ins Bürgerhaus im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg eingeladen, wo Harrit seinen Vortrag mit dem Titel "Explosive Beweise" hielt.

Harrit vor Projektionswand - © 2011 by Schattenblick

Der Akademiker in seinem Element
© 2011 by Schattenblick

Lediglich 30 Personen folgten der Einladung an diesem sonnigen Sonntagnachmittag. Dabei schien es sich vorwiegend um Zuhörer zu handeln, die schon länger der Überzeugung von einer Verwicklung staatlicher Stellen - ob passiv oder aktiv, sei dahingestellt - in die Anschläge des 11. September sind. Nichtsdestotrotz hat Harrit im Rahmen seiner Powerpoint-Präsentation auf hohem wissenschaftlichen Niveau und in dennoch für Laien verständlicher Sprache die wichtigsten Argumente dafür erläutert und vertieft, die für eine generalstabsmäßige Sprengung als wahrscheinlichste Ursache des Zusammensturzes der beiden Zwillingstürme und des Hochhauses WTC 7 sprechen.

Diagramme machen das Gesagte anschaulich - © 2011 by Schattenblick

Diagramme machen das Gesagte anschaulich
© 2011 by Schattenblick

Alle drei Gebäude sackten sozusagen im freien Fall nach unten. Die rasche Geschwindigkeit, mit der die obersten Stockwerke zu Boden krachten, deutet darauf hin, daß fast die gesamte Statik in dem Moment fehlte. Die offizielle Theorie, wonach die Zwillingstürme im Bereich der durch die Flugzeuge verursachten Brand- und Bauschäden nachgegeben hätten, woraufhin das Gewicht der darüber liegenden Stockwerke die Gebäude zu Boden gedrückt hätte, kann nicht plausibel erklären, warum die darunter liegenden Stockwerke - in beiden Fällen immerhin der größere Teil der Hochhäuser - nicht den geringsten statischen Widerstand aufwiesen.

Bei WTC 7 klafft der Widerspruch zwischen offizieller Erklärung und realem Geschehen noch weiter auseinander. Dieser 174 Meter hohe Bürokomplex - das Radisson Blu Hotel, das größte Gebäude Hamburgs, bringt es lediglich auf 120 Meter - wurde von keinem Flugzeug getroffen, sondern soll allein infolge von Bränden, die herabstürzende Teile der Zwillingstürme ausgelöst hätten, kollabiert sein. So jedenfalls lautet das Fazit des Untersuchungsberichts, den das National Institute for Standards and Technology (NIST) im Oktober 2008 der Öffentlichkeit vorlegte.

In seinem Vortrag setzte sich Harrit mit der Analyse und den Schlußfolgerungen der Autoren des NIST-Berichts dezidiert auseinander. Er entlarvte sie als häufig spekulativ und insgesamt von mangelndem wissenschaftlichen Sachverstand gekennzeichnet. Der Referent erinnerte an diverse Stahlträgerkonstrukte, die schwere Brände überstanden hatten. Er warf die Frage auf, warum WTC 7 das einzige Gebäude in der Geschichte der Architektur sei, das allein aufgrund eines Brandes kollabiert sein soll. Unter den Beispielen, die Harrit anführte, gab es zudem Stahlträgergebäude, die vollkommen ausbrannten und dennoch stehen blieben, während WTC 7 keineswegs vom Feuerinferno erfaßt worden war. Im Gegenteil, die einzelnen Brände verteilten sich über insgesamt zehn Stockwerke. Viele Feuer waren schon vor dem plötzlichen Zusammensturz des Gebäudes um 17.21 Uhr wieder erloschen. Interessanterweise brachen sechs der Brände im WTC 7 nach 14 Uhr, also mehrere Stunden, nachdem sich die Zwillingstürme in einen Schutthaufen verwandelt hatten, aus.

Für einige Heiterkeit sorgte Harrit mit dem Ausschnitt aus einer Dokumentation des niederländischen Fernsehens, in der einem holländischen Sprengstoffexperten namens Danny Jowenko der Einsturz von WTC 7 auf Video mit der Bitte gezeigt wird, den Vorgang zu analysieren. Ohne zu wissen, um welches Gebäude es sich hier handelt, erkennt Jowenko auf Anhieb eine perfekt kontrollierte Sprengung und erklärt, die Verantwortlichen "verstanden ihr Handwerk". Er schätzt die Anzahl der für eine solche Operation erforderlichen Personen auf "30 bis 40 Mann". Als er erfährt, daß das es sich bei dem Video um Aufnahmen vom dritten, am 11. September 2001 zerstörten WTC-Hochhaus handelt, ist er ziemlich konsterniert.

Niels Harrit - © 2011 by Schattenblick

Niels Harrit
© 2011 by Schattenblick

Harrit präsentierte mehrere Fotos vom schmelzenden Metall am Tag der Anschläge und von WTC-Stahlträgern, die bei der Räumung von Ground Zero Schnitte aufwiesen, die für die Wirkung von Brandsätzen, wie sie bei der professionellen Sprengung von Hochhäusern speziell eingesetzt werden, charakteristisch sind. Er ging ausführlich auf die riesige Mengen geschmolzenen Stahls ein, die man unter dem WTC-Schutt vorgefunden hat und die auf den Einsatz von hochenergetischen Brandsätzen schließen lassen. Des weiteren führte er Infrarotbilder vor, welche die US-Weltraumbehörde NASA per Satellit am 16. September 2001 von Ground Zero gemacht hatte und die eine Temperatur von mehr als 700 Grad ergaben. Trotz des Einsatzes von Wasser und spezieller Kühlmittel hörte das geschmolzene Metall im unterirdischen Bereich von Ground Zero erst im Februar 2002 zu glühen auf. Die Brände, die das Flugzeugbenzin der entführten Passagiermaschinen in den oberen Etagen von WTC 1 & 2 ausgelöst hat, kommen jedenfalls als Ursache für dieses Phänomen nicht in Frage. Eher könnte man es als Nebeneffekt des von Harrit und Kollegen im WTC-Staub gefundenen Nanothermits, einer Mischung aus Aluminium und Rost, die nach der Zündung eine Temperatur von bis zu 2500 Grad Celsius erreicht, deuten.

Für Harrit steht außer Frage, daß WTC 1, 2 & 7 gesprengt wurden. Er wertet den Befund von Nanothermit im Trümmerstaub als nur eines von vielen Indizien, die für die Sprengthese als plausibelste Erklärung für das weltbewegende Geschehen sprechen. Bei seinem Auftritt in Hamburg-Wilhelmsburg weigerte sich der 66jährige Däne jedoch darüber zu spekulieren, wie und zu welchem Zweck die hochmoderne Munition hätte eingesetzt werden können. Er legte lediglich wenig beachtete Begleiterscheinungen der Zerstörung der beiden Zwillingstürme anhand von Fernsehaufnahmen als mögliche Hinweise auf den Einsatz von Nanothermit aus. Hierzu gehörten Trümmerteile, die sich beim Zusammensturz der WTC-Türme schneller als die eigentlichen Gebäude nach unten bewegten und sie quasi überholten bzw. nach dem Herausschleudern aus den Hochhäusern in der Luft eine seltsame, eigenwillig anmutende Flugrichtung einschlugen, so als fielen sie nicht nur, sondern würden aufgrund einer zusätzlichen Energiequelle regelrecht angetrieben.

Niels Harrit und Publikum - © 2011 by Schattenblick

Der Referent lädt zu Fragen ein
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Im Anschluß an die ausführliche, zweieinhalb Stunden währende Präsentation nahm Harrit Fragen aus dem Publikum entgegen. Auf die Frage nach der Herkunft des im WTC-Staub gefundenen Nanothermits erklärte er, keine endgültige Aussage machen zu können. Er stellte lediglich fest, daß solches Material seit einigen Jahren Gegenstand rüstungstechnologischer Forschung und bislang in keinem anderen Bereich als im militärischen vorgekommen sei. Auf die Plausibilität der These der Sprengung der Türme angesprochen, die sicherlich nicht unaufwendig gewesen wäre, erinnerte Harrit an die umfangreichen Renovierungarbeiten, die in den Wochen und Monaten vor dem 11. September 2001 nachweislich in WTC 1 & 2 durchgeführt wurden und die als Vorwand für eine Installierung der Brand- und Sprengsätze inklusive der dazugehörigen Verkabelung hätten dienen können. In diesem Zusammenhang griff er auf die eine Frage zurück, die ihm bei seinen Vorträgen immer wieder gestellt werde, nämlich wie die Täter das Sprengmaterial in den WTC-Gebäudekomplex geschafft hätten, um sogleich seine Standardanwort darauf zu geben: "Auf Paletten". Mit diesem scherzhaften Schlußwort gab Harrit zu verstehen, daß das, wonach man sucht, häufig direkt vor der eigenen Nase liegt und nur erkannt werden muß.

Fußnote:

1. Niels H. Harrit, Jeffrey Farrer, Steven E. Jones, Kevin R. Ryan, Frank M. Legge, Daniel Farnswort, Gregg Roberts, James R. Gourley & Bradley Larsen, "Active Thermitic Material Discoverd in Dust from the 9/11 World Trade Center Catastrophe", The Open Chemical Physics Journal, 2009, 2: 7-31 (http://www.bentham.org/open/tocpj/ openaccess2.htm)

Außenansicht vom Bürgerhaus in Hamburg-Wilhelmsburg - © 2011 by Schattenblick

Das Bürgerhaus in Hamburg-Wilhelmsburg
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14. April 2011