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INTERVIEW/411: Jour Fixe zur Rußlandrevolution - Klassenersatz ...    Rainer Thomann im Gespräch (SB)


Gespräch am 4. April 2018 in Hamburg


Rainer Thomann arbeitet in einem Winterthurer Industriebetrieb, ist Mitglied der größten Schweizer Gewerkschaft UNIA, Unterstützer des Streikkomitees der Officina von Bellinzona [1] und Aktivist im Netzwerk für eine kämpferische Bewegung der Arbeiterinnen und Arbeiter in der Schweiz. Er ist unter anderem Autor der Broschüre "Betriebsbesetzungen als wirksame Waffe im gewerkschaftlichen Kampf. Eine Studie aktueller Beispiele", Zürich 2009.

Beim Jour Fixe 162 der Hamburger Gewerkschaftslinken [2], der am 4. April im Curiohaus stattfand, stellten Rainer Thomann und Anita Friedetzky ihr Buch "Aufstieg und Fall der Arbeitermacht in Russland" [3] vor. Im Anschluß daran beantwortete der Autor dem Schattenblick einige vertiefende Fragen.


Beim Vortrag mit seinem Buch - Foto: © 2018 by Schattenblick

Rainer Thomann
Foto: © 2018 by Schattenblick


Schattenblick (SB): Du hast die Geschichte der Oktoberrevolution aus einer ungewöhnlichen Perspektive, nämlich dem Blick von unten, thematisiert. Wie kam es dazu, daß dein Interesse in diese Richtung gelenkt wurde?

Rainer Thomann (RT): Das Interesse kommt von zwei Seiten. Zum einen hat mich die Frage, was in Russland nach der Revolution schiefgelaufen ist, schon seit jeher beschäftigt. Ich habe nie wirklich befriedigende Antworten gefunden. Und als ich dann zufällig auf das Thema aufmerksam wurde, weil ich in diesem Zusammenhang von den Fabrikkomitees las, daß darin die radikalsten Strömungen der Arbeiterbewegung vertreten waren, wurde ich neugierig. Der andere Grund ist mein eigenes Leben in den letzten zehn Jahren. Als Unterstützer selbstorganisierter Arbeitskämpfe ist es für mich naheliegend, dieses historische Ereignis aus dem Blick rebellischer, selbstorganisierter Belegschaften anzuschauen und nicht aus dem Blick von oben, wie das die meisten machen, als hätte es nur diese Führergestalten gegeben. Dieser Blick von unten auf die Geschehnisse war mir aufgrund meines eigenen politischen Engagements alles andere als fremd.

SB: Geschichte wird im Grunde nachträglich geschrieben und zur Geschichte der Sieger verfälscht. Auf welche Probleme bist du bei deiner Quellensuche gestoßen? War es sehr schwierig, andere Stimmen zu finden, die eine Sichtweise an der Basis repräsentieren?

RT: Die erste Schwierigkeit besteht darin, daß die verfügbaren deutschsprachigen Quellen recht spärlich sind. Es gibt zwar jede Menge Sekundärliteratur, aber eben aus einem anderen Blickwinkel. Dort findet man auch übersetzte Zitate aus den Quellen, die aber zum einen sehr bruchstückhaft und zum anderen insofern mit Vorsicht zu genießen sind, als die Autoren meines Erachtens nach Zitaten suchten, um ihre Thesen zu bestätigen, die sie bereits vor Beginn der Untersuchung hatten. In einem Beispiel, wo ich aufgrund der übersetzten Protokolle aus den Putilow-Werken das ganze Protokoll hatte, ist mir diese Diskrepanz sehr deutlich bewusst geworden. Eine Einschränkung besteht darin, daß das Buch, so umfangreich es auch geworden ist, meiner Meinung nach immer noch bruchstückhaft ist, insbesondere für die Zeit nach der Oktoberrevolution. Was da in den Betrieben genau passiert ist, darüber weiß ich immer noch sehr wenig. Es gibt Hinweise, daß bereits in den ersten Wochen nach der Oktoberrevolution mit Waffengewalt gegen Streikende vorgegangen wurde, aber es ist aus dieser Quelle nicht ersichtlich, um was für ein Ausmaß an Gewalt und um welche Wirtschaftszweige es sich gehandelt hat. Da ist meiner Meinung nach weitere Forschung notwendig. Es könnte sein, aber das wissen wir nicht, daß es in erster Linie Streiks von Staatsangestellten waren, die den Bolschewiki die Gefolgschaft verweigerten. Es könnten aber auch Streiks von Industriearbeitern gewesen sein. Das können wir nicht ausschließen, wir wissen es ganz einfach nicht.

SB: Ihr habt euer Buch nicht vornherein in der Form geplant, wie es dann entstanden ist. Hat es sich eher um einen Forschungsprozeß gehandelt?

RT: Ja. In einer der Quellen, und zwar, um präzise zu sein, einer Darstellung von Isaac Deutscher - also ein bekannter Name - über die russischen Gewerkschaften, heißt es, daß nach der Oktoberrevolution die Bolschewiki die Gewerkschaften zu Hilfe geholt hätten, um die Fabrikkomitees zu zügeln. Da entstand der Eindruck, daß die Bolschewiki die Fabrikkomitees entmachten wollten. Er schreibt dann weiter, daß auf diese Weise die Durchführung eines gesamtrussischen Kongresses der Fabrikkomitees verhindert wurde. Das ist eine klare Fehlinformation, weil der Kongress stattgefunden hat, und zwar ungefähr eine Woche vor der Oktoberrevolution. Bemerkenswert ist dabei, daß auf diesem Kongress eine Resolution der bolschewistischen Fraktion in den Fabrikkomitees beschlossen und ein rätedemokratisches Wirtschaftsmodell skizziert, aber später nie in die Praxis umgesetzt wurde. Daraus ergibt sich ganz klar, daß wir einer falschen Fährte gefolgt waren. Meiner Meinung nach waren sich in den Gewerkschaften außer den Anarchisten und Anarchosyndikalisten alle einig, daß die Fabrikkomitees gebremst werden müssten. Tonangebend waren die intellektuellen Gewerkschaftsführer wie Dawid Rjasanow und Solomon Losowski, Rjasanow hat später ein Marx-Institut in Russland geleitet. Diese Gewerkschaftsführer waren typische Intellektuelle, und das sagt sehr viel über die russischen Gewerkschaften im Jahr 1917, die in erster Linie Papiergründungen und nicht an den realen Kämpfen beteiligt waren. Zumindest in wichtigen Branchen wie in der Metallindustrie waren es eindeutig die Fabrikkomitees, die die Kämpfe geführt haben. Je höher die Ebene war, desto mehr bestanden die Gewerkschaften auf dem Papier. Ich habe im Buch ausführlich geschildert, daß sich die Funktionäre im Juni in Petrograd zum Kongress getroffen haben, während parallel dazu fast schon Straßenkämpfe stattfanden, und über Musterstatute diskutierten, über den Charakter der russischen Revolution, ob es eine bürgerliche oder bereits eine sozialistische sei, also eine rein theoretische Diskussion geführt haben. Sie wollten die Fabrikkomitees entmachten. Sie wollten, daß die nicht mehr autonom und unabhängig von ihrer Führung tätig sein können. Das ist eindeutig.

Eine andere Frage ist, was sich nach dem Oktober in den Fabriken abgespielt hat. Darüber wissen wir so gut wie nichts. Wir wissen, daß es im Frühjahr 1918 in Petrograd eine Oppositionsbewegung gab, die sich Allgemeine Versammlung der Delegierten nannte, da holten sich die Arbeiter Rat bei den Menschewiki und rechten Sozialrevolutionären. Das ist für mich auch ein Hinweis auf die politische Schwäche der Arbeitermacht in Russland, daß sie stark in ihren Fabriken war und darüber hinaus verschiedene Schritte der Koordinierung und Vernetzung unternommen hat, doch ihre Abhängigkeit von den intellektuellen Parteiführern war sehr groß. Das ist mein Eindruck, aber das müsste man genauer untersuchen und nachweisen. Ein zentrales Thema in der Russischen Revolution ist für mich dieses Verhältnis zwischen Arbeiteraktivisten und revolutionären Intellektuellen. Das ist natürlich für viele ein Tabuthema, weil die linken Organisationen noch heute von Intellektuellen dominiert werden und die sich schon angepisst fühlen, wenn man überhaupt solche Fragen stellt.

SB: Einer gängigen These zufolge ist eine linke Avantgarde notwendig, um die Kämpfe zu bündeln und das Bewusstsein der Arbeiterschaft zu heben und zu schärfen. Hat es sich euren Forschungen zufolge eher umgekehrt dargestellt?

RT: Genau. Wobei es aber falsch wäre, die Arbeitermacht zu etwas hochzustilisieren, was sie nicht war. Man sollte nicht einen neuen Mythos schaffen, sondern genau hinschauen, wo die Grenzen angesiedelt waren. Ich habe versucht, das anhand der verfügbaren Quellen, die ich fand, von Beginn an wie ein Puzzle zusammenzufügen. 1905 habe ich recht ausführlich behandelt und eben auch die Fragen, wo die Grenzen der Arbeitermacht waren, was die Arbeiter erreicht haben und was sie nicht erreichen konnten. Mit dieser Fragestellung und aus diesem Blickwinkel sollte man weiterforschen.

SB: Auf welche maßgeblichen Quellen konntet ihr neben den Putilow-Protokollen bei der Recherche für das Buch zurückgreifen?

RT: Eine der wichtigsten Quellen ist das sogenannte Tagebuch des Historikers Nikolai Suchanow, allerdings auf der Ebene des zentralen Sowjets. Für den Ablauf der Revolution gilt diese Schrift als einer der authentischsten Berichte. Auch Trotzki, der 1930 seine Geschichte der Russischen Revolution geschrieben hat, bezieht sich sehr oft auf ihn. Suchanow war zumindest zu Beginn nicht nur ein Chronist, sondern auch ein Protagonist der Revolution. Bei der Sekundärliteratur waren es vor allem für die Zeit vor und nach der Oktoberrevolution die Untersuchungen von Alexander Rabinowitch und die Dissertation von Lutz Häfner über die Partei der linken Sozialrevolutionäre, die teilweise präziser als Rabinowitch ist. Dieser liefert eine Unmenge an Fakten, doch sieht man bei ihm manchmal vor lauter Bäumen den Wald nicht. Unser Buch enthält ein umfangreiches Literaturverzeichnis, aber es handelt sich weitgehend um deutschsprachige Quellen bzw. Literatur, die ins Deutsche übersetzt wurde. Es ist das Verdienst Anita Friedetzkys, daß wir dank ihrer Übersetzung der Putilow-Protokolle eine zusammenhängende Quellenlage aus dem wichtigsten Industriebetrieb haben, auch wenn es nur der Zeitraum von April bis Oktober 1917 ist. Der andere Blick auf die Revolution wäre ohne diese Protokolle nicht in der Form möglich gewesen.

Die These Isaac Deutschers wurde aus meiner Sicht klar widerlegt, worauf für mich die Frage anstand, ob ich aufhören oder weitermachen sollte. Die Meinung war weiterzumachen, und so habe ich es dann eben zu Ende gebracht. Ich habe immer wieder den Szenenwechsel vollzogen, hier die Ebene des Zentralen Sowjets bei Suchanow, dort auf der Ebene des Betriebes die Putilow-Protokolle. Die Diskrepanz wurde im Laufe des Sommers 1917 immer größer. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die aber doch sehr zu denken geben. Beispielsweise gab es unmittelbar nach der Oktoberrevolution einen Aufruf der Gewerkschaften und Fabrikkomitees, unverzüglich alle Streiks abzubrechen und die Regierung zu unterstützen. Soweit verständlich und wohl auch objektiv gerechtfertigt, aber dennoch ein wenig befremdlich. Dann findet man einen Aufruf an die Bezirkssowjets und Fabrikkomitees zur Verteidigung der Revolution, der mit dem schlichten Namen "Befehl" überschrieben war. Bekanntlich macht der Ton die Musik, und der lautete jetzt, daß "wir befehlen und ihr euch zu fügen habt". Im März 1918 hieß es in einer Rede Trotzkis an die Parteigenossen: "Vergesst nicht, daß wir jetzt die herrschende Klasse sind!" Verglichen damit, was Marx dazu geschrieben hat, sind es Welten, die sie voneinander trennen.

SB: Die Staatsmacht zu übernehmen erfordert einen weitreichenden Schritt, bei dem sich die Frage der Führung neu stellt. Wie würdest du das Verhältnis von Arbeitermacht zur Übernahme der Staatsmacht bewerten?

RT: Dort waren die Grenzen der Arbeitermacht erreicht, weil die Staatsmacht in den Händen der Parteiführung lag - zuerst der Menschewiki und rechten Sozialrevolutionäre, die mit der Bourgeoisie und den Großgrundbesitzern paktierten. Dagegen protestierten die Arbeiter massenhaft, aber vergeblich. Sie waren stark im Betrieb, aber nicht in der Lage, ihre gewählten Vertreter unter Druck zu setzen.

SB: Würdest du es für möglich halten, daß dieser Basisentwurf der Macht in den Betrieben überhaupt auf eine Übernahme der Staatsmacht übertragbar ist? Oder ist das ein Widerspruch in sich?

RT: Die Staatsmacht wird immer von Parteien übernommen. Das dürfte unvermeidlich sein. Wir haben aktuelle Beispiele wie Griechenland 2015. Wie stark sind die Bewegungen, welche diese Parteien erst groß gemacht und an die Macht gebracht haben? Wie stark sind sie noch auf der Straße und in den Betrieben, wo das tägliche Leben stattfindet? Wie weit sind sie in der Lage, eine solche Regierung unter Druck zu setzen? Inwieweit lassen sie sich übertölpeln oder sind enttäuscht, weil die Regierung nicht macht, was sie sich erhofft hatten? Wenn sie ihr Geschick an andere delegieren, wird das vermutlich nie einen guten Ausgang haben. Dort sehe ich den springenden Punkt bei der Übernahme der Staatsmacht. Wie kann die Macht des Staates über das Volk begrenzt werden, so daß Staat und Regierung noch formell existieren, aber zunehmend die Betriebe von denen geleitet werden, die dort arbeiten, und das Land von denen verwaltet wird, die es bestellen? Es ist eine äußerst komplexe und dornenreiche Angelegenheit, diese beiden Sphären zu vernetzen und dafür zu sorgen, daß das Geschehen auf staatlicher Ebene nicht in Widerspruch dazu steht.

In Russland fand weltweit zum ersten Mal ein derartiges Experiment in großem Maßstab statt, wenn man von den drei Monaten der Pariser Kommune absieht, die in keiner Weise vergleichbar war. Diese war auf eine Stadt beschränkt, Russland hingegen ist ein riesiges Reich, flächenmäßig das größte Land der Welt. Es wäre mehr als nur ein kleines Wunder gewesen, wenn das auf Anhieb geklappt hätte. Aber das entbindet uns nicht von der Pflicht, auch hundert Jahre später eben genau hinzuschauen. Wenn wir uns erst einmal über die Fakten des damaligen Ablaufs einig sind, können wir über die Interpretationen streiten. Ich habe den Eindruck, daß viele gar nicht bereit sind, die Fakten unvoreingenommen zuzulassen. Sie haben vorab ihre Meinung gebildet und suchen sich die Fakten entsprechend dazu aus.

SB: Eurer Darstellung zufolge haben die damaligen Ereignisse die Auffassung widerlegt, daß nur eine entwickelte Arbeiterklasse eine gesellschaftliche Umwälzung im Kapitalismus herbeiführen könne. Trifft es deines Erachtens zu, daß das revolutionäre Moment zu einem frühen Zeitpunkt, nämlich im Frühjahr 1917, im Grunde bereits seinen Höhepunkt erreicht hatte?

RT: Eindeutig. Der vermeintliche Marxismus der russischen Sozialdemokratie, Menschewiki wie Bolschewiki, brachte ein Konzept hervor, das aus der Enttäuschung über das Scheitern der Narodniki erwuchs und eine staatsgläubige Auffassung von Sozialismus zementierte, die überhaupt nicht zur Realität in Russland passte. Daß das dann zu unlösbaren Problemen führen musste, ist eigentlich nicht erstaunlich. Man kann auch beobachten, wie unheilvoll die Rückkehr all der Parteiführer nach Russland war. Während der Februarrevolution 1917 waren fast alle Figuren von Rang und Namen, die später eine zentrale Rolle spielen sollten, in der Verbannung oder im Exil. Der Rechtsanwalt Alexander Kerenski, der sich als Verteidiger in politischen Prozessen einen Namen gemacht hatte, war in Petrograd, Nikolos Tschcheïdse war in Petrograd, das waren die einzigen. Ich habe erst nach Abschluss des Buches eine Quelle gesehen, der zufolge die Putilow-Arbeiter, die im Streik standen und ausgesperrt wurden, wenige Tage vor der Februarrevolution bei ihnen vorgesprochen haben. Sie wurden mit ihrem Anliegen damals offenbar so wenig ernst genommen wie später im Juli. Viele Intellektuelle und intellektualisierte Politaktivisten, die zu ihnen aufschauten, waren überheblich und meinten, die richtige Theorie und die Wahrheit zu kennen, während die Arbeiter bestenfalls zu einem gewerkschaftlichen Bewusstsein fähig seien. Lenin hat das offen ausgesprochen.

Mich erstaunt, daß man seine berühmte Schrift "Was tun?" heute noch auf Büchertischen findet wie die Bibel bei christlichen Anlässen. Das gibt mir doch sehr zu denken. Wenn solche Politgruppen je in die Lage kämen, nach der Macht zu greifen, nähme das keinen besseren Ausgang als in Russland. Marx hat geschrieben, die Geschichte finde immer zweimal statt, zuerst als Tragödie und dann als Farce. Die Tragödie war Russland, die Farce waren die 70er Jahre mit den K-Gruppen: Das schwer erklärbare Phänomen, wie eine zutiefst egalitäre Bewegung binnen weniger Jahre in Gruppen mit autoritären Vorbildern umgeschlagen ist. Wenn eine soziale Bewegung zurückfließt, bleibt noch ein harter Kern, der entschlossen ist weiterzumachen oder dazu gezwungen ist und keinen anderen Ausweg mehr sieht, und das geht selten gut.

Ich habe die Hoffnung, daß die Problematik heute ein bisschen entschärft ist. Intellektuelle arbeiten oftmals zu prekären Bedingungen. Sie gehen nicht wie wir in den 70er Jahren mit einer politischen Mission in die Betriebe, sondern weil sie gar keine andere Wahl haben. Industriebetriebe wie in den 70er Jahren gibt es bei uns in der Schweiz kaum mehr. Logistikbetriebe führen zu einer prekären Beschäftigung. Die dort tätigen Intellektuellen unterscheiden sich zwar von ihren Kollegen, die keine Ausbildung absolviert haben, aber sie arbeiten zu gleichen Bedingungen. Das gibt mir eine gewisse Hoffnung, daß die Bourgeoisie künftige Revolutionäre ausbildet. (lacht)

SB: Das war ein schönes Schlusswort. Vielen Dank für dieses ausführliche Gespräch.


Fußnoten:

[1] Das Wunder von Bellinzona - Betrieb besetzt, Arbeitsplätze gerettet. Rainer Thomann erzählt die Geschichte des größten Streiks in der Schweiz seit 100 Jahren.
In marx21 (05.05.2009)

[2] http://www.gewerkschaftslinke.hamburg

[3] Rainer Thomann, Anita Friedetzky: Aufstieg und Fall der Arbeitermacht in Russland. Die Buchmacherei, Berlin 2017, 682 S., 24 Euro, ISBN 978-3-00-057043-8


Berichte und Interviews zum Jour Fixe "Aufstieg und Fall der Arbeitermacht in Russland" im Schattenblick unter:
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BERICHT/316: Jour Fixe zur Rußlandrevolution - der verschleierte Konter ... (1) (SB)
BERICHT/317: Jour Fixe zur Rußlandrevolution - der verschleierte Konter ... (2) (SB)

3. Mai 2018


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