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GEWERKSCHAFT/247: 12. Frauen-Alterssicherungskonferenz (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 6. September 2016

12. Frauen-Alterssicherungskonferenz von ver.di:
Bsirske: Altersarmut ist eine tickende Zeitbombe "Frauen-Bündnis gegen Altersarmut" - Betroffene berichten


Berlin, 06.09.2016 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) setzt sich für eine nachhaltige Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung ein und fordert einen Kurswechsel in der Rentenpolitik: "Die drohende Altersarmut ist eine tickende soziale Zeitbombe. Gerade in Zeiten, in denen Rechtspopulisten versuchen, demokratische Errungenschaften und Institutionen zu delegitimieren, ist es ein absolutes Muss, dass die große Koalition für mehr soziale Gerechtigkeit sorgt. Die Rentenpolitik steht da ganz oben auf der Agenda", betonte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske anlässlich der 12. Frauen-Alterssicherungskonferenz von ver.di am Dienstag in Berlin.

"Die Talfahrt des gesetzlichen Rentenniveaus muss gestoppt werden, das Rentenniveau stabilisiert und wieder angehoben werden", sagte Bsirske weiter. "Die gemeinsame Rentenkampagne im DGB macht deutlich: Das Thema Rente geht alle an - wir werden nicht locker lassen, bis sich die Politik auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zubewegt. Wir brauchen ein Rentenniveau, das für alle, die über viele Jahre von ihren Löhnen Beiträge in die Rentenversicherung eingezahlt haben, im Alter ein Leben in Würde gewährleistet."

Schwerpunkt der 12. Frauen-Alterssicherungskonferenz von ver.di ist die drohende Altersarmut. Mit einer gemeinsamen Erklärung hat sich ein "Frauen-Bündnis gegen Altersarmut" konstituiert, in dem acht Organisationen einen rentenpolitischen Appell an die Politik richten. Auf der Konferenz berichten zudem Betroffene über ihre Erwerbsbiografien und diskutieren Auswege aus der drohenden Rentenfalle.

"Die Rente ist das Spiegelbild des Erwerbslebens. Und nach wie vor haben Frauen nicht die gleichen Einkommenschancen wie Männer. Altersarmut hat ein Gesicht - und das ist weiblich: Ihr Einkommen - und damit ihr Alterseinkommen - ist häufig geringer. Mit der heute ins Leben gerufenen Initiative "Frauen-Bündnis gegen Altersarmut" wird sich ver.di gemeinsam mit mehreren Frauenverbänden und -vereinen aktiv gegen die Altersarmut und für ein existenzsicherndes Einkommen von Frauen engagieren", sagte Stefanie Nutzenberger, ver.di-Bundesvorstandsmitglied für Frauenpolitik.

Jüngere Beschäftigte thematisierten immer nachdrücklicher die Zukunft der Rentenversicherung, erläuterte Eva-M. Welskop-Deffaa, ver.di-Bundesvorstandsmitglied für Sozialpolitik. Könne man sich darauf verlassen, in 20 oder 30 Jahren für die gezahlten Beiträge Rentenleistungen zu erhalten, die ein Leben in Würde ermöglichten? "Gerade die jungen Frauen schauen mit Sorge auf die Rentenstatistiken. Sie bestätigen Jahr für Jahr: Frauen beziehen Niedrigrenten." Viele Frauen hätten Lücken in ihrer Versicherungsbiographie: Phasen der Arbeitslosigkeit, der Kindererziehung, der Selbstständigkeit oder der Erwerbstätigkeit im Ausland. "Um die Alterssicherung der Frauen zu sichern, kämpfen wir für die Stabilisierung des Rentenniveaus und werden wir alles tun, um diese Lücken zu schließen", betonte Welskop-Deffaa.

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Quelle:
Presseinformation vom 06.09.2016
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. September 2016

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