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KIND/085: Betreuungsplätze - Qualität des Ausbaus muss im Mittelpunkt stehen (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 29. Juli 2013

Rechtsanspruch Betreuungsplätze

Qualität des Ausbaus muss im Mittelpunkt stehen



Berlin, 29. Juli 2013. Anlässlich des ab 1. August gültigen Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz für unter Dreijährige sieht Caritas-Präsident Peter Neher den regional sehr unterschiedlichen Ausbaustand kritisch. "Es ist erfreulich, dass viele Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren geschaffen wurden. Doch es darf nicht sein, dass die Frage, ob das Kind einen Kita-Platz bekommt, vom Wohnort abhängig ist. Alle Kinder in Deutschland müssen die gleichen Chancen haben, unabhängig vom Wohnort und ihrer sozialen Herkunft", betont Neher.

Bund, Länder und Kommunen sind aufgefordert, gemeinsam den Ausbau voranzutreiben und gleichzeitig dafür Sorge zu tragen, dass die Qualität der Bildung, Erziehung und Betreuung im Vordergrund steht. "Das Wohl und die Bedürfnisse der Kinder müssen im Mittelpunkt stehen", macht Neher deutlich.

Clemens Bieber, Vorsitzender des Verbandes Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) - Bundesverband e.V., fordert:

"Die Quantität darf den Blick für die Qualität nicht verstellen. Es ist wichtig, dass die Qualitätsstandards in Kindertageseinrichtungen bundesweit vergleichbar sind und verbessert werden. Dies muss in einem Bundesqualitätsgesetz geregelt werden. Zu groß ist heute die Diskrepanz zwischen der Bedeutung einer qualitativ hochwertigen frühen Förderung und den tatsächlichen Arbeitsbedingungen von Erzieherinnen."

Eine Herausforderung der kommenden Jahre wird es sein, die notwendige Anzahl qualifizierter Erzieherinnen zu gewinnen. Der DCV und sein Fachverband, der KTK-Bundesverband, setzen deshalb darauf, dass Teilzeitkräfte aufstocken und befristete Verträge entfristet werden, um den Beruf attraktiver werden zu lassen. Zudem wird verstärkt mit Programmen um Erzieherinnen geworben, die aus dem Beruf ausgestiegen sind. "Neben einer guten Bezahlung muss es ausreichend Zeit für Vor- und Nachbereitung der pädagogischen Arbeit geben und die Betreuungsschlüssel müssen besser ausfallen", fordern Bieber und Neher. In den kommenden Jahren werden DCV und KTK-Bundesverband den Ausbau der Plätze und die Qualitätsentwicklung weiter aktiv begleiten.

Die katholische Kirche stellt bundesweit über 70.000 Plätze für unter Dreijährige zur Verfügung. Dies entspricht einem Anteil von 14 Prozent aller Betreuungsplätze für diese Altersstufe.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 29. Juli 2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Juli 2013