Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → SOZIALES

LEISTUNGEN/543: Elterngeld Plus - Familien im Hartz-IV-Bezug gehen gänzlich leer aus (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 13. Oktober 2014

Elterngeld Plus

Teilzeitarbeit wird belohnt - Gemeinsame Verantwortung für Kinder gestärkt



Berlin, 13. Oktober 2014. "Erwerbstätige Eltern werden vom geplanten Elterngeld Plus profitieren. Doch leider erhalten Eltern mit geringem Einkommen nach wie vor weniger Elterngeld und Familien im Hartz-IV-Bezug gehen gänzlich leer aus", kritisiert Caritas-Präsident Peter Neher anlässlich der heutigen Anhörung den Gesetzentwurf. So fordert der Deutsche Caritasverband (DCV), dass die Anrechnung des Elterngeldes auf Grundsicherungsleistungen beseitigt wird.

Positiv bewertet die Caritas die geplante Verlängerung des Elterngeldbezugs, weil sich durch die neuen Berechnungsmodalitäten Teilzeitarbeit für Mütter und Väter stärker lohnt. Hinzu kommt der Partnerschaftsbonus in Form von vier Monaten Elterngeld Plus. "Dies ist ein positives Signal für Mütter und Väter, die sich gemeinsam und partnerschaftlich um die Kinder kümmern und arbeiten möchten", betont Neher. In der Realität werde der Bonus allerdings viele Eltern nicht erreichen. Er wird nur gewährt, wenn beide Elternteile bzw. eine Alleinerziehende während des Bezugs des Elterngeldes 25 bis 30 Stunden wöchentlich arbeiten. Insbesondere für Alleinerziehende ist dies nicht realistisch, macht Neher deutlich: "Wir schlagen daher vor, diesen Bonus auch dann zu gewähren, wenn man nur 20 Stunden pro Woche arbeiten kann."

Um Familien unabhängig von der Höhe ihres Einkommens mehr Gestaltungsspielräume zu ermöglichen, schlägt der DCV vor, Elterngeld und Betreuungsgeld zusammenzuführen. Dann könnten Familien nach der Geburt eines Kindes monatlich 300 Euro erhalten. "Unabhängig von der Art der Kinderbetreuung und ob die Eltern arbeiten, würden alle Familien diese Summe in den ersten drei Jahren erhalten. Wer möchte, sollte sich die Leistung auch in einem kürzeren Zeitraum auszahlen lassen können", so Neher.

*

Quelle:
Pressemitteilung vom 13. Oktober 2014
Deutscher Caritasverband e.V.
Berliner Büro - Pressestelle
Haus der Deutschen Caritas
Reinhardtstraße 13, 10117 Berlin
Redaktion:
Claudia Beck (Verantwortlich)
Telefon: 030/284447-42, Telefax: 030/284447-55
E-Mail: pressestelle@caritas.de
Internet: www.caritas.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Oktober 2014