UNICEF - Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen - Köln, 08.12.2014
2014 war ein Katastrophenjahr für Kinder
Konflikte in Syrien, Irak, Gaza und andere: 15 Millionen Kinder betroffen
Köln, New York, Genf, 8.12.2014. Mehr als 15 Millionen Kinder leiden in den größten aktuellen Krisenherden in Irak, Syrien, Gaza, Ukraine, Südsudan und Zentralafrikanische Republik unter extremer Gewalt, Zerstörung und Vertreibung. Wegen der Vielzahl, der Komplexität und der langen Dauer dieser Krisen gerät die Not der Kinder inzwischen in Vergessenheit, warnte UNICEF anlässlich des heute in Genf vorgestellten weltweiten Nothilfe-Aufrufs der Vereinten Nationen.
"2014 war ein katastrophales Jahr für Millionen von Kindern", sagte UNICEF-Exekutivdirektor Anthony Lake in New York. "Kinder wurden getötet, während sie im Klassenzimmer lernten oder in ihren Betten schliefen. Kinder wurden zu Waisen gemacht, gekidnappt, gefoltert, als Kindersoldaten missbraucht, vergewaltigt oder als Sklaven verkauft. Noch nie in der jüngeren Vergangenheit waren so viele Kinder solch unaussprechlicher Brutalität ausgesetzt."
UNICEF schätzt, dass weltweit 230 Millionen Kinder in Ländern und Regionen mit bewaffneten Konflikten leben. 2014 wurden Hunderte Schüler aus den Klassenzimmern oder auf dem Schulweg entführt. Zehntausende Kinder wurden zwangsrekrutiert oder von bewaffneten Gruppen als Helfer missbraucht. Die Zahl der Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser hat an vielen Orten deutlich zugenommen. Mehr als 7,3 Millionen Kinder aus Syrien sind vom Bürgerkrieg in ihrem Heimatland betroffen, unter ihnen 1,7 Millionen Flüchtlingskinder. Die Vereinten Nationen haben allein in den ersten neun Monaten des Jahres 35 Angriffe auf Schulen in Syrien bestätigt, bei denen 105 Kinder getötet und fast 300 weitere verletzt wurden.
Die große Zahl der gegenwärtigen Krisen und Konflikte hat dazu geführt, dass manche kaum noch wahrgenommen werden. Doch auch in Dauerkrisenländern wie Afghanistan, Jemen, Demokratische Republik Kongo, Nigeria, Pakistan, Somalia und Sudan waren Kinder Gewalt und Brutalität ausgesetzt. Dazu kamen neue Gefahren wie der Ebola-Ausbruch in Westafrika.
Trotz der enormen Herausforderungen ist es UNICEF und seinen Partnern gelungen, lebensrettende Hilfe für Kinder an einigen der gefährlichsten Orte der Welt zu leisten. Einige Beispiele:
"Es ist eine traurige Ironie, dass in diesem Jahr, in dem wir den 25. Geburtstag der UN-Kinderrechtskonvention und so viele Fortschritte für Kinder weltweit feiern, gleichzeitig die Rechte von Millionen von anderen Kindern auf so brutale Weise verletzt werden", sagte UNICEF-Exekutivdirektor Anthony Lake.
"Gewalt und Trauma fügen nicht nur dem einzelnen Kind großen Schaden zu - sie unterhöhlen die Gesellschaften als Ganzes. Die Weltgemeinschaft kann und muss mehr tun, damit 2015 für jedes Kind auf der Welt ein besseres Jahr wird. Denn jedes Kind, das stark, sicher, gesund und gebildet aufwächst, kann später zu seiner eigenen und der Zukunft seiner Familie, seiner Gemeinschaft, seines Landes und in der Tat zu unser aller gemeinsamen Zukunft beitragen."
Weitere Informationen:
www.unicef.de
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Quelle:
UNICEF - Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen
Pressemitteilung vom 8. Dezember 2014
Herausgeber: Deutsches Komitee für UNICEF, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Dezember 2014