UNICEF - Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen - Köln, 25.06.2014
Jedes Kind hat Rechte
UNICEF: Kinderrechtsverletzungen müssen weltweit entschlossener bekämpft werden
Berlin, den 25.6.2014. Ausgrenzung und Gewalt zählen nach Einschätzung von UNICEF heute zu den größten Herausforderungen bei der Verwirklichung der Kinderrechte. So konnten seit der Verabschiedung der UN-Konvention über die Rechte des Kindes am 20.11.1989 zwar weltweit die Kindersterblichkeit halbiert und der Anteil arbeitender Kinder um ein Drittel reduziert werden. Doch gerade die ärmsten Kinder sind von sozialen und medizinischen Fortschritten oftmals ausgeschlossen - in reichen wie in armen Ländern. Insbesondere die Prävention von Gewalt und Hilfen für benachteiligte Kinder müssen verbessert werden - so der UNICEF-Report 2014, der heute in Berlin vorgestellt wurde. Denn:
"Ausgrenzung und Gewalt zählen zu den größten Bedrohungen für Kinderrechte", sagte die UN-Sonderbeauftragte zu Gewalt gegen Kinder, Marta Santos Pais. "Um ihre gravierenden Folgen zu überwinden braucht jedes Land eine nationale Agenda zum Schutz der Kinder vor Gewalt. Dazu gehört eine unabhängige Institution, die den Interessen der Kinder eine Stimme gibt und Beschwerden verfolgt, wenn Kinder ihre Rechte gefährdet sehen."
"Wenn ein Land die Kinderrechte stärkt, stärkt es seine Zukunftsfähigkeit", erklärte Dr. Jürgen Heraeus, Vorsitzendender von UNICEF Deutschland. "Wir brauchen eine Kultur des Hinsehens und funktionierende Netzwerke der Hilfe. Kinderrechte beginnen damit, dass es überall selbstverständlich wird, Kinder zu respektieren und ihnen zuhören."
Praktisch alle Staaten der Erde haben sich mit der Kinderrechtskonvention völkerrechtlich verpflichtet, das Wohl von Kindern vorrangig zu behandeln. Die Konvention hat in vielen Ländern Gesetzesänderungen und Investitionen für Kinder ausgelöst. Auch Deutschland hat seit der Ratifizierung im Jahr 1992 wichtige Reformen durchgeführt - wie zum Beispiel das gemeinsame Sorgerecht, das Verbot der Prügelstrafe, die Modernisierung des Unterhaltsrechts und die Strafverfolgung von Sextouristen, die im Ausland Kinder missbraucht haben. Trotzdem steht eine umfassende Umsetzung der Kinderrechte noch aus.
Das Deutsche Komitee für UNICEF hat im Jahr 2013 Einnahmen in Höhe von 96,96 Millionen Euro aus Spenden und dem Verkauf von Grußkarten erzielt. 79,81 Mio. Euro wurden für die Hilfe für Kinder in Entwicklungs- und Krisenländern bereitgestellt. Zu diesem guten Ergebnis haben erneut Hunderttausende Menschen in Deutschland beigetragen.
Die Einnahmen des Jahres 2013 liegen deutlich über dem guten Ergebnis des Vorjahres (plus 15,55 Prozent). Allein für die Nothilfe auf den Philippinen nach dem verheerenden Taifun Haiyan spendeten die Bundesbürger fast 17 Millionen Euro. Die Spenden ermöglichten es zum Beispiel nach der Naturkatastrophe, die Trinkwasserversorgung für 930.000 Menschen in Gang zu setzen und durch Impfkampagnen den Ausbruch von Krankheiten im Katastrophengebiet zu stoppen.
Im Rahmen der nachhaltigen Entwicklungsarbeit unterstützte UNICEF Deutschland 2013 u.a. gezielt Programme für das Überleben und die Entwicklung von Kindern in Somalia; Bildungsprogramme in Simbabwe und Programme zur Aids Prävention in Kambodscha sowie zur Überwindung der Genitalverstümmelung von Mädchen in Gambia.
Von großer Bedeutung sind Spenden ohne Zweckbindung in Höhe von 29,39 Mio. Euro, mit denen weltweit flexible Hilfe für Kinder möglich wurde - wie in vielen Ländern Afrikas südlich der Sahara sowie in Krisengebieten, die nicht im Fokus der Öffentlichkeit stehen.
Die nationale Kostenquote - gemäß den Kriterien des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen - für Verwaltung sowie Öffentlichkeitsarbeit und Werbung betrug in Deutschland 13,18 Prozent. UNICEF Deutschland trägt das DZI-Spendensiegel und wurde mehrfach für seine transparente Berichterstattung über seine Finanzen, Strukturen und Arbeitsweise ausgezeichnet.
Den Geschäftsbericht 2013 von UNICEF Deutschland sowie weiterführende Informationen und Videos finden Sie unter:
www.unicef.de/gb2013
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Quelle:
UNICEF - Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen
Pressemitteilung vom 25. Juni 2014
Herausgeber: Deutsches Komitee für UNICEF, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Juni 2014