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VERKEHR/1238: Neue Wege in der Schifffahrtsfinanzierung werden dringender (BMWi)


Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie - Berlin, 29. Juni 2012

Neue Wege in der Schifffahrtsfinanzierung werden dringender



Die Commerzbank hat am Dienstag bekannt gegeben, den Geschäftsbereich Schiffsfinanzierung über Zeit vollständig abzubauen.

Hans-Joachim Otto, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie und Koordinator der Bundesregierung für die Maritime Wirtschaft: "Wie alle Unternehmen, egal welcher Branche, müssen natürlich auch Banken ihre Unternehmensstrategie laufend prüfen und gegebenenfalls neu ausrichten. Als Maritimer Koordinator der Bundesregierung habe ich allerdings auch Verständnis für die großen Sorgen innerhalb der deutschen Reederschaft, die mit dieser Entscheidung einhergehen. Die deutschen Reeder befinden sich aufgrund der insgesamt immer noch sehr niedrigen Charter- und Frachtraten in einer schwierigen Phase. Ich hoffe, dass der geplante zeitlich gestreckte Abbau des Geschäftsfeldes die Folgen für die betroffenen Reedereien abfedert. In den vergangenen Jahren haben es die Banken zusammen mit Reedern und Eigenkapitalgebern in konstruktiver Zusammenarbeit in zahlreichen Einzelfällen geschafft, die Auswirkungen der Schifffahrtskrise einzudämmen. Insgesamt wird es jetzt aber für die deutschen Reeder in Zusammenarbeit mit Banken und Eigenmittelgebern noch dringender, tragfähige Finanzierungsmodelle für die deutsche Seeschifffahrt zu finden, um auch in Zukunft einen wettbewerbsfähigen Schifffahrtsstandort Deutschland zu sichern. Arbeitsplätze und das in vielen Jahren aufgebaute Know-how in der Seeschifffahrt müssen in Deutschland erhalten werden. Ich werde bereits nächste Woche mit Vertretern der schiffsfinanzierenden Banken zusammentreffen, um die veränderte Situation und Perspektiven zu diskutieren."

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat die Finanzmittel für die Seeschifffahrtsförderung für das Haushaltsjahr 2012 am 27. Juni 2012 vollständig freigegeben.

Staatssekretär Otto: "Ich bin froh, dass der Haushaltsausschuss in einer schwierigen Zeit mit dieser Entscheidung das Maritime Bündnis stärkt. Dabei gehe ich davon aus, dass die Mittel für die Seeschifffahrtsförderung angesichts der klaren Signale aus den Koalitionsfraktionen über das Jahr 2012 hinaus verstetigt werden."

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Quelle:
BMWi-Pressemitteilung vom 29. Juni 2012
Herausgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Pressestelle des BMWi
Telefon: 03018-615-6121 oder -6131
E-Mail: pressestelle@bmwi.bund.de
Internet: http://www.bmwi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Juni 2012