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BANK/443: Förderkredite der Rentenbank im 1. Quartal 2010 erneut gestiegen (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 28. April 2010

Förderkredite der Rentenbank im 1. Quartal 2010 erneut gestiegen

Nach zwei Ausnahmejahren normalisiert sich die Ertragslage


Sowohl für den bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres 2010 als auch für den Jahresabschluss 2009 zog der Vorstand der Rentenbank, Frankfurt am Main, anlässlich der Bilanzpressekonferenz der Förderbank für die Agrarwirtschaft eine positive Förderbilanz. Dies teilte der Deutsche Bauernverband (DBV) mit. Trotz einer verhaltenen Investitionsneigung in der Landwirtschaft seien die Programmkredite im 1. Quartal 2010 weiter lebhaft nachgefragt worden. Das Zusagevolumen sei um 36 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro gewachsen.

Die Ertragsentwicklung war im Geschäftsjahr 2009 erneut durch eine für die Förderbank insgesamt sehr günstige Margenentwicklung an den Finanzmärkten gekennzeichnet. Das nach IFRS ermittelte Konzernbetriebsergebnis erreichte vor Fair Value- und Hedge-Bewertung und nach Abzug der Verwaltungsaufwendungen 291,8 Millionen Euro. Trotz eines Bewertungsverlustes in Höhe von 102,4 Millionen Euro lag das Konzerngesamtergebnis der Förderbank mit 190,4 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahr. Für die Verbilligung ihrer Programmkredite setzte die Rentenbank 2009 rund 82 Millionen Euro aus ihren eigenen Erträgen ein. Außerdem wurde das Kapital der Edmund Rehwinkel-Stiftung aus Erträgen der Rentenbank um 2 Millionen Euro erhöht. Der Bilanzgewinn von 11,3 Millionen Euro wird ebenfalls ausschließlich für Förderzwecke verwendet. Er wird je zur Hälfte dem Zweckvermögen und dem Förderungsfonds zugeführt. Schwerpunkte des Förderungsfonds waren im Geschäftsjahr 2009 Zuschüsse für agrarbezogene Forschungsprojekte und Weiterbildungsmaßnahmen des landwirtschaftlichen Berufsstands. Insgesamt erreichte die aus den Erträgen der Bank finanzierte Förderleistung damit 95 Millionen Euro.

Mit einem Plus von 22,5 Prozent auf 19,6 Milliarden Euro in der Bilanz verzeichneten die Programmkredite erneut ein überdurchschnittliches Wachstum. Dementsprechend stieg der Anteil dieser für spezielle Förderzwecke und Hilfsmaßnahmen angebotenen und mit besonders günstigen Konditionen ausgestatteten Kredite am gesamten mittel- und langfristigen Darlehensbestand auf rund 47 Prozent. Insgesamt erreichte das Volumen mittel- und langfristiger Förderdarlehen in der Bilanz 41,8 Milliarden Euro. Auch der Wertpapierbestand leistete einen positiven Wachstumsbeitrag. Mit 28,1 Milliarden Euro lag diese Bilanzposition aufgrund des Neugeschäfts bei verbrieften Finanzierungen leicht über dem Vorjahr. Insgesamt erreichte das mittel- und langfristige Fördervolumen in der Bilanz 65,8 Milliarden Euro. Da die Rentenbank insbesondere mit Blick auf die Finanzmarktkrise auch 2009 kurzfristige Forderungen an Kreditinstitute und Kunden reduzierte, sank die Bilanzsumme trotz des weiter wachsenden Fördervolumens auf 76 Milliarden Euro.

Nachdem das aus Bundesmitteln zusätzlich zinsverbilligte Programm Anfang März innerhalb weniger Tage vergriffen war, hat die Rentenbank mit Blick auf die anhaltend schwierige Situation vieler Betriebe ihr Förderangebot erst kürzlich um zusätzliche Liquiditätshilfedarlehen erweitert. Neben Milchvieh und Schweine haltenden Betrieben können jetzt auch Ackerbaubetriebe, Garten- und Weinbaubetriebe die mit besonders günstigen Top-Konditionen der Rentenbank ausgestatteten Darlehen erhalten. Außerdem können sowohl landwirtschaftliche Betriebe als auch sonstige Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft ihre Liquiditätssituation bis Ende 2010 durch zinsgünstige Anschlussfinanzierungen für bereits getätigte betriebliche Ausgaben verbessern. Liquiditätshilfedarlehen waren bereits 2009 stark nachgefragt worden und hatten zusammen mit den gestiegenen Finanzierungen im Bereich erneuerbarer Energien zu einem deutlichen Wachstum des Neugeschäftes der Programmkredite auf 5,4 Milliarden Euro geführt.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 28. April 2010
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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Tel.: 030 / 31 904 239
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Mai 2010