Hans-Böckler-Stiftung - 24.04.2015
Vorbild oder Störenfried? Wie ausländische Wissenschaftler das "German Model" sehen
Neues E-Book kostenlos erhältlich
Deutschland steht seit der Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009/2010 wirtschaftlich relativ gut da. Immer wieder ist von einem "deutschen Modell" die Rede, das die positive Entwicklung bei Beschäftigung und Arbeitslosigkeit und beim Exportwachstum erkläre. Gibt es dieses Modell wirklich? Worauf beruht es? Wie nachhaltig ist es? Kann und sollte es Vorbild für andere Volkswirtschaften sein? Diesen Fragen geht das neue E-Book "The German Model - Seen by its Neighbours" nach.
Dabei spielt der Blick von Außen eine wichtige Rolle: Die Mehrheit der
mehr als 20 Autorinnen und Autoren forscht an Universitäten im
europäischen Ausland und den USA. Unter ihnen sind unter anderem Prof. Dr.
Peter A. Hall von der Harvard University, Prof. Dr. Robert Boyer vom
französischen Institut des Amériques oder Prof. Dr. Martin Seeleib-Kaiser
von der Oxford University. Ihre Untersuchungen reichern die Analysen aus
deutscher Perspektive an, die prominente Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler wie Prof. Dr. Anke Hassel von der Hertie School of
Governance oder Prof. Dr. Wolfgang Streeck und Prof. Dr. Fritz Scharpf,
die langjährigen Direktoren des Max-Planck-Instituts für
Gesellschaftsforschung, liefern.
"Interessant ist, dass die große Mehrzahl der Forscher in einem Punkt einig ist, unabhängig davon, woher sie kommen", sagt Prof. Dr. Brigitte Unger, wissenschaftliche Direktorin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung und Herausgeberin des Buches. "Als wesentliche Erfolgsfaktoren in Deutschland sehen sie funktionierende Institutionen und insbesondere eine verlässliche Beteiligung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und ihrer Organisationen." Diese prägten nicht nur das Tarifsystem, sondern auch die duale Berufsausbildung, berechenbare Regeln auf dem Arbeitsmarkt oder Wettbewerb und Zusammenarbeit zwischen Unternehmen. "Allerdings konstatieren viele der Experten über die vergangenen zwei Jahrzehnte eine Schwächung des 'deutschen Modells', vor allem im sozialen Bereich", ergänzt die WSI Direktorin Unger, die selbst an der Universität Utrecht lehrt. "Und die deutsche Rolle in Europa sehen viele der Forscher kritisch."
Weitere Informationen unter:
http://www.boeckler.de/pdf/p_wsi_report_23_2015.pdf
- Einen ausführlichen Überblick über das Buch gibt die Zusammenfassung
von Brigitte Unger
http://www.socialeurope.eu/wp-content/uploads/2015/04/German-Model.pdf
- Das E-Book (pdf) kann kostenlos über das Internetportal "Social Europe"
heruntergeladen werden
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution621
*
Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Hans-Böckler-Stiftung, Rainer Jung, 24.04.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 28. April 2015
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