Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → WIRTSCHAFT

GEWERKSCHAFT/1017: Postbank-Tarifverhandlungen kommen über Sondierung nicht hinaus (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 8. Juli 2014

Postbank-Tarifverhandlungen kommen über Sondierung nicht hinaus - ver.di bereitet Arbeitsniederlegungen vor



Berlin, 08.07.2014 - Die Tarifverhandlungen zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und den Postbankarbeitgebern wurde nach intensiven Sondierungen zu Beginn der zweiten Runde auf den 16. und 17. Juli 2014 vertagt. Auf Initiative der Arbeitgeber wurden die Verhandlungen in Siegburg in der Nacht zum Dienstag beendet. Verhandelt wird für rund 5.500 Beschäftigte der Deutschen Postbank AG, der Postbank Firmenkunden AG, der BCB AG, der PB Direkt GmbH, der BHW KSG sowie der Postbank Service GmbH.

"Die Arbeitgeber haben auch in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt - das hat es in der Geschichte der Tarifverhandlungen für die Postbank noch nicht gegeben", kritisiert ver.di-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführer Christoph Meister. "Es gab weder ein Gehaltsangebot, noch einen Vorschlag zur Abschaffung der täglichen Zehn-Minuten-Minusbuchung in den Servicegesellschaften. ver.di wird jetzt Arbeitskampfmaßnahmen vorbereiten, damit die Arbeitgeber sehen, wie entschlossen die Beschäftigten hinter ihrer Forderung stehen", sagte Meister. Die Beschäftigten hätten ihren Anteil an den guten Ergebnissen der Postbank geleistet, obwohl sie bei massiver Leistungsverdichtung und steigenden Forderungen nach Flexibilität immer höheren Belastungen ausgesetzt seien. Dementsprechend müssten sie durch eine angemessene Gehaltssteigerung an diesen Gewinnen teilhaben.

Meister forderte die Arbeitgeber auf, in der nächsten Runde ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Die ver.di-Tarifkommission habe mehrere konstruktive Vorschläge zur Ausgestaltung von Einkommenserhöhungen unterbreitet, genauso wie zur Zehn-Minuten-Minusbuchung in den Servicegesellschaften, die eine demotivierende, verkappte Arbeitszeitverlängerung sei und daher für Ärger an den Standorten sorge. "Die gut organisierten Belegschaften bereiten jetzt Arbeitsniederlegungen vor, die auch hochsensible Bereiche wie den Zahlungsverkehr treffen können", betonte Meister.

ver.di fordert 6,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sollen ebenfalls um 6,5 Prozent angehoben werden.

*

Quelle:
Presseinformation vom 08.07.2014
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christoph Schmitz - ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Juli 2014