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GEWERKSCHAFT/1097: Streiks bei Amazon werden verlängert (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 17. Dezember 2014

Streiks bei Amazon werden verlängert



Berlin, 17.12.2014 - Die Arbeitsniederlegungen beim Versandhändler Amazon werden andauern: die Beschäftigten entschieden, dass an den Standorten Bad Hersfeld, Leipzig, Rheinberg und Werne bis einschließlich Samstag, 20. Dezember, bis zum Ende der Spätschicht gestreikt wird. In Graben gehen die Streiks bis einschließlich 24. Dezember weiter. In Koblenz endet der Streik vorläufig heute nach der Spätschicht. An diesem Mittwoch beteiligten sich über 2.600 Beschäftigte an den Arbeitsniederlegungen.

Auf einer zentralen Streikkundgebung in Koblenz kamen am Mittwoch über 1.000 Beschäftigte zusammen, die auch aus Rheinberg, Werne und Bad Hersfeld angereist waren. "Wir brauchen existenzsichernde, unbefristete, menschenwürdige Arbeitsbedingungen. Euer Mut und eure Entschlossenheit werden Amazon an den Verhandlungstisch bringen. Ihr seid ein Beispiel für die ganze Republik", sagte Stefanie Nutzenberger, Vorstandsmitglied der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), vor den Streikenden in Koblenz.

Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD), Arbeitsministerin von Rheinland-Pfalz, forderte Amazon in Koblenz auf, die Verweigerungshaltung aufzugeben und den Gesprächsfaden mit der Gewerkschaft aufzunehmen. "Gespräche zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeber schaden niemandem, aber keine Gespräche schaden allen." Die Ministerin richtete ein Angebot an die Geschäftsführung des Standortes, ein Gespräch im Ministerium zu führen, um Türen zu öffnen. Bätzing-Lichtenthäler betonte: "Arbeitskampf ist ein legitimes Mittel, er ist unverzichtbarer Teil des Tarifsystems. Und wir können stolz auf unser Tarifsystem sein."

Die Streiks beim Versandhändler hatten in der Nacht von Sonntag auf Montag begonnen. Amazon weigert sich bis heute, einen Tarifvertrag abzuschließen. Das Unternehmen will stattdessen Löhne und Arbeitsbedingungen einseitig und willkürlich diktieren.

Zur Unterstützung der Streiks wird am Freitag, 19. Dezember, der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske gegen 15 Uhr in Bad Hersfeld sprechen.

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Quelle:
Presseinformation vom 17.12.2014
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Dezember 2014