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GEWERKSCHAFT/1249: Verhandlungen zur Tarifbindung bei Real (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 4. Juli 2015

Verhandlungen zur Tarifbindung bei Real: Beschäftigte brauchen Sicherheit und Schutz durch Tarifverträge


Berlin, 04.07.2015 - Die erste Runde der Tarifverhandlung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit der SB-Warenhauskette Real ist am gestrigen Freitag ohne Ergebnis geblieben. ver.di fordert von der Metro AG, umgehend für die Tochter Real die Tarifbindung an die Flächentarifverträge des Einzelhandels wieder herzustellen. "Die Tarifflucht von Real ist ein Angriff auf existenzsichernde Einkommen und ein Angriff auf gute Arbeit", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger im Anschluss an die Verhandlungen. "Die Beschäftigten werden diesen Großangriff nicht hinnehmen. Wenn Real die Rückkehr in die Tarifbindung verweigere, müsse das Unternehmen jederzeit mit flexiblen Streiks rechnen.

In Übereinstimmung mit den Betriebsräten und dem Gesamtbetriebsrat von Real lehnt ver.di den Abschluss eines Haustarifvertrags für die SB-Warenhauskette ab. "Die Frage, ob sie die Arbeitszeit verlängern, die Zuschläge abschaffen und den Beschäftigten künftig das Weihnachtsgeld und die tariflichen Sonderzahlungen streichen will, hat Real nicht verneint. Damit wird deutlich, dass mit der Real-Forderung nach modernen Haustarifverträgen tatsächlich Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und Absenkung der Einkommen gemeint sind. Das gibt es mit uns nicht. Nur zeitgerechte Tarifverträge und bessere Einkommen können der drohenden Gefahr von Altersarmut für Beschäftigte des Einzelhandels entgegenwirken", sagte Nutzenberger. Mit seiner Tarifflucht unterlaufe Real dieses Ziel nicht nur im eigenen Unternehmen, sondern gefährde mit dieser Schwächung des Flächentarifs auch die Zukunftsaussichten aller Beschäftigten in der Branche.

In den parallel laufenden Flächentarif-Verhandlungen für den Einzelhandel habe ver.di deutlich gemacht, dass ein neuer Entgelttarifvertrag für die Branche die Einkommenssituation der Beschäftigten verbessern solle, in dem sich dort zugleich die veränderten Anforderungen an die Arbeit im Einzelhandel wiederfinden sollten. Dieses Ziel werde durch die Tarifflucht von Real torpediert.

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Quelle:
Presseinformation vom 04.07.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christoph Schmitz - ver.di-Bundesvorstand
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Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Juli 2015

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