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GEWERKSCHAFT/1259: T-Mobile US - ver.di bringt Bundestagspetition ein (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 16. August 2015

T-Mobile US: ver.di bringt Bundestagspetition wegen gewerkschaftsfeindlicher Aktivitäten ein


Berlin, 16.08.2015 - Mit der Unterstützung von fast 45.000 Unterzeichnern hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) eine Bundestagspetition eingebracht, in der die Bundesregierung aufgefordert wird, ihrer Verantwortung bei der Deutschen Telekom gerecht zu werden und für eine Ende der gewerkschaftsfeindlichen Aktivitäten bei T-Mobile US zu sorgen.

"Als mit Abstand größter Anteilseigner der Deutschen Telekom sollte der deutsche Staat nicht nur seine Kritik am Verhalten der Telekom-Manager zum Ausdruck bringen, sondern auch dazu beitragen, dass globale Arbeitsstandards eingehalten werden und in Zukunft Verstöße gegen das Arbeitsrecht und gegen internationale Regeln unterbunden werden", sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske, in dessen Namen die Bundestagspetition eingebracht wurde. Der Bund hält 31 Prozent der Anteile an der Deutschen Telekom, die ihrerseits zwei Drittel der Aktien an T-Mobile US hält.

ver.di betrachtet die breite öffentliche Unterstützung als ein Signal an den Petitionsausschuss, sich in einer öffentlichen Anhörung mit dem Vorgang zu beschäftigen, wenngleich das dafür erforderliche Quorum von 50.000 Unterschriften nur knapp verfehlt worden sei. Der Ausschuss kann eine Anhörung nach eigenem Ermessen anordnen.

Hintergrund der Eingabe sind massive Klagen über die seit Jahren anhaltende Anti-Gewerkschaftskampagne bei der amerikanischen Telekom-Tochter. So werden Beschäftigte, die sich für eine gewerkschaftliche Organisierung aussprechen und daran aktiv mitarbeiten, massiv bedroht und müssen mit Kündigungen, Abmahnungen oder anderen Sanktionen rechnen. Die für T-Mobile US zuständige amerikanische Gewerkschaft Communications Workers of America (CWA) versucht seit Jahren mit Unterstützung durch ver.di die Zustände zu verändern. Vor einigen Monaten wurde deshalb die Petition auf den Weg gebracht, die die Bundesregierung auffordert, sich der Missstände anzunehmen und für Abhilfe zu sorgen.

Auch in den Vereinigten Staaten gerät T-Mobile US immer stärker in die Kritik. In einer vor kurzem ergangenen Entscheidung der höchsten US-Arbeitsgerichtsinstanz (NLRB) ist T-Mobile US in elf von 13 Anklagepunkten für schuldig befunden worden, die Beschäftigten massiv daran gehindert zu haben, sich gewerkschaftlich organisieren zu können und damit gegen amerikanisches Arbeitsrecht verstoßen zu haben.


Hinweis: Eine Allianz von Gewerkschaften und Gewerkschaftsbünden, der auch der DGB und der Internationale Gewerkschaftbund IGB angehören, organisiert seit Jahren die Kampagne WE EXPECT BETTER (www.weexpectbetter.org), die sich dafür einsetzt, dass die Beschäftigten in den USA frei und unabhängig vom Arbeitgeber über die Aktivitäten von Gewerkschaften in ihrem Betrieb abstimmen dürfen.

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Quelle:
Presseinformation vom 16.08.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. August 2015

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