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GEWERKSCHAFT/1295: Öffentliche Anhörung zu Kaiser's Tengelmann (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 16. November 2015

Öffentliche Anhörung zu Kaiser's Tengelmann: Beschäftigten brauchen eine Zukunft, die tatsächlich Schutz und Sicherheit bietet


Berlin, 16.11.2015 - Anlässlich der öffentlichen Anhörung im Bundeswirtschaftsministerium in Sachen Kaiser's Tengelmann bekräftigt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ihre Forderung, dass eine Lösung gefunden werden muss, die den rund 16.000 Beschäftigten tatsächlich Schutz und Sicherheit bietet.

"Durch einen Verkauf an Edeka droht vielen Beschäftigten eine massive Verschlechterung ihrer Situation. Zum einen, weil Standorte geschlossen und Arbeitsplätze verloren gehen werden. Zum anderen, weil die Ausgliederung von Filialen an selbstständige Kaufleute, von der Edeka nicht abrückt, tarif- und betriebsratsfreie Zonen nach sich zieht und die Zerschlagung des Unternehmens in kleinste Einheiten bedeutet. Daran ändern auch die von Kaiser's Tengelmann vorgelegten Betriebsvereinbarungen nichts. Sie bieten keine wirkliche Rechtssicherheit", kritisierte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.

ver.di erwartet von der milliardenschweren Kaiser's Tengelmann-Eigentümerfamilie Haub Lösungen, die tatsächlich im Interesse der Beschäftigten, ihrer Familien und der Allgemeinheit liegen. "Die heutige Anhörung hat gezeigt, dass es andere Lösungen gäbe. Alle Beteiligten sind mit Nachdruck aufgefordert, diese zu prüfen", sagte Nutzenberger.

ver.di fordert für die Beschäftigten eine nachhaltige Beschäftigungssicherung, den Erhalt der Tarifbindung, der Betriebsratsstrukturen und keine Ausgliederung an selbstständige Kaufleute. Das Unternehmen sollte in größtmöglichen Einheiten erhalten bleiben. "Die Politik sollte nicht dazu beitragen, dass Beschäftigte absehbar in Arbeitslosigkeit oder prekäre Beschäftigung gedrängt werden. Löhne, die zur Existenzsicherung nicht ausreichen, und mitbestimmungsfreie Zonen gibt es im Handel bereits mehr als genug", sagte Nutzenberger.

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Quelle:
Presseinformation vom 16.11.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Eva Völpel - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. November 2015

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