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GEWERKSCHAFT/1431: Tarifvertrag für Flugbegleiter mit Eurowings in Kraft gesetzt (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 16. Dezember 2016

Tarifvertrag für Flugbegleiter mit Eurowings heute Nacht in Kraft gesetzt


Berlin, 16.12.2016 - Nach erneuten zweitägigen Gesprächen konnte der bereits am 2. Dezember 2016 zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und Eurowings geschlossene Tarifvertrag für die Flugbegleiter bei Eurowings in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (15. zum 16. Dezember) in Kraft treten. Mit dem erzielten Tarifergebnis werden über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren Lohnerhöhungen zwischen 6,25 Prozent und über 9 Prozent gesichert.

Der endgültige Abschluss war in Gefahr geraten, weil die UFO versuchte, die Lufthansa-Tochter unter Druck zu setzen, von ihrem Widerrufsrecht Gebrauch zu machen. In Gesprächen, an denen Eurowings, ver.di und UFO beteiligt waren, wurde versucht, die Verhandlungen gemeinsam mit der UFO zu führen.

"UFO war zu keinerlei Kompromissen bereit, obwohl mehrere Einigungsvor-schläge gemacht wurden. Sogar zu gemeinsamen Manteltarifvertragsverhand-lungen haben wir uns bereit erklärt, um auch die UFO-Themen abzudecken", kritisiert ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. "Wir bedauern das für die Beschäftigten und die Fluggäste sehr, weil es dringend notwendig wäre, Ruhe im Konzern zu erhalten." Behle wies darauf hin, dass UFO seit fast acht Jahren keine tabellenwirksamen Tariferhöhungen für die Beschäftigten erreichen konnte und daher viele Beschäftigte in ver.di eingetreten seien und sie aufgefordert hätten, eine Tariferhöhung zu erzielen. "Die UFO sieht jetzt angesichts des sehr guten ver.di-Abschlusses ihre Felle davon schwimmen und hat deshalb die Eurowings unter Druck gesetzt, die nach langem Ringen erzielte Einigung zwischen ver.di und Eurowings zu unterlaufen - auf Kosten der Beschäftigten, die sich über unseren Abschluss sehr freuen." Als Druckmittel seien anscheinend offene Tarifverträge zwischen UFO und der Lufthansa-Gruppe herangezogen worden. Es sei sehr bedenklich, zu welchen Mitteln gegriffen wurde, nur um ver.di als Tarifpartner zu verhindern. Dennoch habe ver.di alles versucht, um gemeinsame Lösungen zu finden. UFO habe dieses kategorisch abgelehnt.

Trotz dieser problematischen Situation sei es erfreulich, dass der Vergütungstarifvertrag jetzt in Kraft trete und die Beschäftigten von einer deutlichen Gehaltserhöhung profitieren würden.

Am Montag, dem 12. Dezember 2016 hatten sich in einer Mitgliederbefragung mehr als 94 Prozent aller ver.di-Mitglieder bei Eurowings für die Annahme des Ergebnisses ausgesprochen.

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Quelle:
Presseinformation vom 16.12.2016
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Dezember 2016

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