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GEWERKSCHAFT/1716: ver.di kritisiert Drohungen von Standortschließungen durch Ryanair (verd.i)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 1. Oktober 2018

ver.di kritisiert Drohungen von Standortschließungen und Reduzierung von Flügen durch Ryanair


Berlin - Nach dem zweiten erfolgreichen Warnstreik der Beschäftigten bei Ryanair am 28. September 2018 eskaliert Ryanair die Tarifauseinandersetzung mit der Ankündigung von Standortschließungen und Kapazitätsreduzierungen.

Ryanair hat heute Morgen in einem Schreiben an alle Ryanair-Beschäftigten angekündigt, die Station in Bremen, an der rund 90 Beschäftigte arbeiten, mit Wirkung zum 5. November 2018 zu schließen. Am Standort Weeze soll die Anzahl der Flugzeuge von fünf auf drei reduziert werden. An beiden Standorten hatte sich ein Großteil der Beschäftigten an den Warnstreiks beteiligt. Das Unternehmen begründet die Maßnahmen in dem Schreiben unter anderem mit den Arbeitsniederlegungen der Beschäftigten.

"Wir fordern Ryanair auf, diese Entscheidung sofort zurückzunehmen und nicht die Existenz der Beschäftigten zu bedrohen", erklärt ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. "Die Schließung des Bremer Standorts ist der Versuch eines Vergeltungsschlages als Reaktion auf die Streiks der Beschäftigten, die für ihre berechtigten Forderungen kämpfen. Das Verhalten von Ryanair ist skandalös und unwürdig." Ryanair zeige damit erneut, dass das irische Unternehmen das deutsche Recht auf Streik unterminiere. Bereits in den letzten Wochen war es zu massiven Einschüchterungsversuchen gegenüber Beschäftigten gekommen. So ließ der Lowcoster Streikende durch Vorgesetzte beobachten und fotografieren und erklärte, dass der Streik illegal sei, weil er nicht angekündigt worden sei.

"Anstatt mit der Existenz von Menschen zu spielen, die ihre Grundrechte wahrnehmen, rufe ich Ryanair dazu auf, die Schließungspläne und die Reduzierung von Flugzeugen unverzüglich zurückzunehmen und mit uns an den Verhandlungstisch zurückzukehren", so Behle weiter. ver.di werde nicht ruhen, bis die Airline auskömmliche Löhne und eine angstfreie Unternehmenskultur sicherstelle.

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Quelle:
Presseinformation vom 01.10.2018
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bundesvorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Oktober 2018

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