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GEWERKSCHAFT/1749: Luftsicherheit - ver.di zweifelt am Einigungswillen der Arbeitgeber (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 5. Dezember 2018

Luftsicherheit: ver.di zweifelt am Einigungswillen der Arbeitgeber

Einheitliche Lohngruppe im Kontrollbereich entlastet in Stoßzeiten


Berlin - Nach der dritten Tarifverhandlungsrunde für die rund 23.000 Beschäftigten im Bereich der Sicherheit an deutschen Flughäfen am Mittwoch (5.12.) in Berlin hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Zweifel am Einigungswillen der Arbeitgeberseite geäußert. "Wir fragen uns, wieso der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) einen einheitlichen bundesweiten Tarifvertrag verhandeln will, wenn er nun wieder regionale und für jedes Bundesland extra ausgearbeitete Tabellen präsentiert", erklärte ver.di-Verhandlungsführer Peter Bremme. "Das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot ist ihre Wunschvorstellung, wie man auf Kosten der Beschäftigten alles beim Alten lassen kann", sagte Bremme. Die angebotene Lohnerhöhung pro Jahr um 1,8 Prozent sei noch unterhalb der Inflationsrate, die Laufzeit von drei Jahren zu lang und die Lohnanpassung für ostdeutsche Bundesländer erst nach sechs Jahren eine Zumutung. "So kommen wir nicht weiter", meinte Bremme. Der Gewerkschafter nannte die nächste zweitägige Verhandlung am 20. und 21. Dezember in Berlin "die entscheidende Runde". Die Friedenspflicht endet am 31. Dezember.

"Der von ver.di vorgeschlagene Weg, die Tätigkeiten in allen Kontrollbereichen der Flughäfen in einer Lohngruppe zusammenzufassen, bietet sowohl den Flughäfen als auch den Luftsicherheitsunternehmen mehr Lohngerechtigkeit und gleichzeitig Flexibilität im Personalbereich", sagte Bremme. Dies bedeute gerade in Stoßzeiten wie zu Ferienbeginn und -ende eine Entlastung und sei vorteilhaft für die schnelle Abfertigung der Passagiere. Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung des Stundenlohns in diesem Bereich auf 20 Euro. Die Tätigkeit in den Sicherheitsbereichen soll künftig in einem ordentlichen Ausbildungsberuf erlernt werden. Bisher handelt es sich um einen Anlernberuf mit 160 Stunden.

Man müsse in Sachen Luftsicherheit aus der Vergangenheit lernen. Die immer wieder ins Spiel gebrachten Preiserhöhungen für Flugtickets seien "ein Schauermärchen". Es ginge maximal um Centbeträge. "Und die sollten uns gut ausgebildete und bezahlte Luftsicherheitsassistenten wert sein", heißt es bei ver.di.

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Quelle:
Presseinformation vom 05.12.2018
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bundesvorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Dezember 2018

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