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GEWERKSCHAFT/1930: Equal Pay Day - ver.di fordert Aufwertung von Frauenberufen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 16. März 2020

Equal Pay Day: ver.di fordert Aufwertung von Frauenberufen


Berlin - Als "ernüchternd und ein Armutszeugnis für die Gleichstellungspolitik in diesem Land" bezeichnet ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger die seit Jahren andauernd hohe Entgeltlücke von 21 Prozent zwischen den Geschlechtern aus Anlass des diesjährigen Equal Pay Days am 17. März 2020.

"Frauen schultern für diese Gesellschaft unermesslich viel. Sie leisten immer noch den größten Teil der häuslichen Sorgearbeit und sie halten die ganze Gesellschaft mit ihren unverzichtbaren Tätigkeiten in der Pflege, Bildung, Erziehung oder im Handel aufrecht, um nur einige Beispiele zu nennen. Dafür nehmen sie schlechtere Bezahlung in sogenannten frauentypischen Berufen in Kauf, sie mindern mit Teilzeit dramatisch ihre späteren Rentenansprüche, sie werden bei Karrierechancen ausgebremst. Oder sie werden von ignoranten, diskriminierenden Chefs für die exakt gleichen Tätigkeiten wie Männer schlechter bezahlt. Das alles ist ein fortwährend großes Ärgernis", so die Gewerkschafterin, die bei ver.di für Frauen- und Gleichstellungspolitik zuständig ist.

Die Möglichkeiten, diese Ungleichheit zwischen den Geschlechtern zu bekämpfen, lägen seit Jahren auf dem Tisch: "Wir brauchen eine Stärkung der Tarifbindung, denn in tarifgebundenen Branchen und Betrieben ist die Entgeltlücke deutlich geringer. Wir brauchen eine spürbare Aufwertung frauentypischer Berufe. Wir brauchen aber auch eine andere Unternehmenskultur, etwa mit kurzer Vollzeit, damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert, die gerechtere Verteilung der Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern ermöglicht und Frauen, die familiär bedingt Teilzeit arbeiten, karrieretechnisch nicht auf das Abstellgleis geschoben werden. Es bleibt weiterhin leider sehr viel zu tun", so Nutzenberger.

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Quelle:
Presseinformation vom 16.03.2020
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bundesvorstand, Pressestelle
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Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. März 2020

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