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GEWERKSCHAFT/249: Mindestlohn und Sicherheit für Geldtransporter (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 14. Mai 2010

Mindestlohn und Sicherheit für Geldtransporter


Berlin, 14.05.2010 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) nimmt am Montag (17. Mai) Tarifverhandlungen über einen Mindestlohn und eine Beschäftigungssicherung für die rund 8.000 Beschäftigten der Geld- und Wertdienste auf. Mit einem Mindestlohn für die Geldboten soll auch vor dem Hintergrund der Ausweitung der Arbeitnehmerfreizügigkeit im Mai 2011 eine bundesweit einheitliche Lohnuntergrenze in Höhe von zunächst 13,50 Euro im Westen und zehn Euro im Osten für die Geldboten eingeführt werden. Neben materiellen Fragen steht auch das Thema Sicherheit der Beschäftigten im Mittelpunkt der Verhandlungen.

ver.di warnt in diesem Zusammenhang eindringlich vor negativen Auswirkungen der so genannten Ein-Mann-Logistik. Diese offenbar von mehreren großen Unternehmen der Geldwertebranche geplante Umstellung auf andere technische Standards führe zu einem erheblichen Risiko für Leib und Leben der Geldboten, entwerte ihre Tätigkeit und lasse einen dramatischen Arbeitsplatzabbau befürchten: "Wer die Ein-Mann-Logistik einführt, kann sich sein Geld auch gleich vom Pizzaboten herum fahren lassen", machte Petra Gerstenkorn vom ver.di-Bundesvorstand deutlich. Die Ein-Mann-Logistik sehe nicht länger zwei bis drei Beschäftigte zur Begleitung eines Geld- oder Werttransport vor, auch sollten die Beschäftigten keine Waffen mehr tragen, um sich im Ernstfall verteidigen zu können. Die Transporte sollten nicht mehr in gepanzerten Fahrzeugen durchgeführt werden. "Der Fokus bei der Ein- Mann-Logistik liegt eindeutig auf dem Schutz der transportierten Güter, nicht auf dem Schutz der beteiligten Menschen. Das kann den Geld- und Werttransport künftig im Wortsinn todsicher für die Beteiligten machen", warnte Gerstenkorn. Durch einen Beschäftigungssicherungstarifvertrag solle eine solche Fehlentwicklung korrigiert werden.


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Quelle:
Presseinformation vom 14.05.2010
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Cornelia Haß - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Mai 2010