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GEWERKSCHAFT/384: Telekom-Tarifrunde - Arbeitgebervorstellungen als "absurd" zurückgewiesen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 16. Februar 2011

Telekom-Tarifrunde: ver.di weist Arbeitgebervorstellungen als "absurd" zurück


Berlin, 16.02.2011 - In der laufenden Tarifrunde bei der Deutschen Telekom hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Vorstellungen der Arbeitgeberseite über eine künftige tarifliche Ausgestaltung als "völlig absurd" zurückgewiesen: "Was die Telekom heute vorgelegt hat, ist eine Frechheit. Von einem auch nur ansatzweise verhandelbaren Angebot kann keine Rede sein", sagte ver.di-Verhandlungsführer Lothar Schröder am Mittwoch.

Konkret sollen die Beschäftigten nach dem Willen des Arbeitgebers bei einer Laufzeit von 24 Monaten lediglich 2,17 Prozent mehr Lohn erhalten. Zudem soll die betrieblich erforderliche Qualifizierung im Servicebereich durch eine Arbeitszeitverlängerung erbracht werden. Und schließlich sollen Auszubildende und Studenten nur 15 Euro mehr im Monat erhalten.

Die geplante Anhebung bedeute für die Beschäftigten der Servicesparte umgerechnet auf das Jahr praktisch eine Lohnabsenkung, während die übrigen Beschäftigten lediglich eine Lohnerhöhung von 1,08 Prozent erhielten. "Die Vorstellungen der Telekom laufen auf Reallohnsenkungen, Lohnverzicht und Arbeitszeitverlängerung hinaus. Die Beschäftigten sollen den Abbau ihrer Arbeitsplätze offenbar durch Lohnverzicht finanzieren. Das ist kein 'Schritt in die Zukunft' sondern Schutzgelderpressung", sagte Schröder.

Zudem betreffe ein Teil der von der Telekom angestrebten Änderungen ungekündigte Tarifregelungen und Vereinbarungen. "Das ist nicht verhandelbar", stellte Schröder klar. Die Beschäftigten würden auf diese Zumutungen die einzig richtig Antwort finden: "Wir werden die Warnstreiks ausweiten".

Die vierte Runde der Tarifverhandlungen ist für den 8. und 9. März 2011 angesetzt. Der Ort steht noch nicht fest.


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Quelle:
Presseinformation vom 16.02.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Februar 2011