Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → WIRTSCHAFT

GEWERKSCHAFT/608: Zweite Tarifrunde für Bankbeschäftigte ohne Angebot ergebnislos vertagt (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 29. März 2012

Zweite Tarifrunde für Bankbeschäftigte ohne Angebot ergebnislos vertagt - Arbeitgeber provozieren Warnstreiks



Auch die zweite Tarifrunde für die rund 220.000 Beschäftigten des privaten und öffentlichen Bankgewerbes blieb ohne Ergebnis und wurde auf den 3. Mai vertagt.

Die Arbeitgeber legten auch in dieser Verhandlungsrunde kein Angebot vor. Zudem kamen sie den weiteren Forderungen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) nicht entgegen. Es wurden sowohl die Forderungen nach verbindlicheren Regelungen zum Gesundheitsschutz und tariflichen Schutzregelungen für Berater, als auch die Forderungen nach einer Verlängerung der Vorruhestandsregelung, einer Erhöhung der Auszubildendenquote und deren Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis abgelehnt. Sie haben vielmehr zusätzlich das Thema Samstagsarbeit zur Bedingung für eine Verlängerung des Vorruhestandstarifvertrages gemacht.

"Mit ihrem Vorgehen provozieren die Arbeitgeber Warnstreiks", betonte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Beate Mensch. "Die Arbeitgeber müssen verstehen, dass es die Beschäftigten sind, die Respekt und Wertschätzung erfahren müssen. Sie sind es, die täglich neu die Kunden und ihr Vertrauen für die Banken gewinnen müssen und damit zu den guten operativen Ergebnissen beitragen", betonte das ver.di-Bundesvorstandmitglied.

Im Vorfeld der Verhandlungen hatten Bank-Beschäftigte in Frankfurt/Main bei einer Kundgebung abermals die Forderungen unterstützt. "Sie haben uns erneut mit auf den Weg gegeben, dass sie Gesundheitsschutz, Beraterschutz und Perspektiven für junge Menschen genauso erwarten, wie eine Entlastung der älteren Kollegen, die eine Vorruhestandslösung in Anspruch nehmen möchten", erklärte die Gewerkschafterin weiter. Zudem müsse das Einkommen deutlich erhöht werden, um die Bankbeschäftigten, die lange Jahre auf Gehaltserhöhungen verzichtet hätten, nicht weiter abzukoppeln. Eine angemessene Erhöhung der Gehälter würde zudem helfen, den privaten Konsum weiter zu steigern und die Binnennachfrage zu stärken. Die ver.di-Verhandlungsführerin forderte die Arbeitgeber auf, in der nächsten Runde ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Es müsse jetzt endlich konstruktiv über die ver.di-Forderungen verhandelt werden. Auch in der zweiten Runde kein Gehaltsangebot vorzulegen, sei empörend.

Die ver.di-Tarifkommission werde morgen das weitere Vorgehen und die Durchführung von Arbeitskampfmaßnahmen beraten.

*

Quelle:
Presseinformation vom 29.03.2012
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. März 2012