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GEWERKSCHAFT/616: Schlecker-Tarifkommission zu Gesprächen über Sanierungsbeitrag bereit (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 17.‍ ‍April 2012

Schlecker-Tarifkommission grundsätzlich bereit zu Gesprächen über Sanierungsbeitrag

Informationen, Transparenz und Einbindung sind wesentliche Voraussetzung



Berlin, 17.04.2012 - In der gestrigen Sitzung der ver.di-Tarifkommission von Schlecker in Frankfurt am Main haben die Beschäftigten ihre grundsätzliche Gesprächsbereitschaft über einen Arbeitnehmerbeitrag zur Sanierung des insolventen Drogerieunternehmens erklärt. Gleichzeitig haben sie ihre Verhandlungsbereitschaft eng an die Erfüllung unverzichtbarer Voraussetzungen geknüpft.

"Der Insolvenzverwalter muss ver.di und den Beschäftigten die nötigen Informationen sowohl über die aktuelle wirtschaftliche Lage des Unternehmens als auch über ein nachvollziehbares Fortführungskonzept und Informationen über die potenziellen Investoren zur Verfügung stellen, um eine solide Ausgangsbasis für Sanierungstarifverhandlungen zu schaffen", forderte Stefanie Nutzenberger, ver.di-Bundesvorstandsmitglied für den Handel. Eine gesicherte Datenbasis sei notwendig, wenn es darum gehe, eine verlässliche Einschätzung zu den Zukunftsperspektiven von Schlecker zu machen. "Im Sinne der Beschäftigten fordern wir hier von der Insolvenzverwaltung eine deutlich stärkere Einbindung und mehr Transparenz als bisher", kritisierte Nutzenberger.

Klar sei aber bereits jetzt, dass die Forderung des Insolvenzverwalters von 15 Prozent Einsparungen für die Schlecker-Kolleginnen jedes erträgliche Maß überschreite, weil viele von ihnen schon heute eher schlecht als recht über die Runden kämen, betonte die Gewerkschafterin.

Darüber hinaus müsse die Warenbelieferung der Filialen sichergestellt werden. "Es ist elementar für den Fortbestand von Schlecker, dass ab sofort wieder gute Umsätze gemacht werden. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Filialen offen gehalten werden und die Regale gefüllt sind", betonte Stefanie Nutzenberger. "Sollte es Lieferengpässe geben, ist es die Aufgabe des Insolvenzverwalters, für eine flächendeckende Belieferung zu sorgen. Wir erwarten von Herrn Geiwitz, dass er sofort handelt", forderte die Gewerkschafterin.

Am Donnerstag werden in Ulm die Sondierungsgespräche um mögliche Sanierungsbeiträge der Schlecker-Beschäftigten zwischen ver.di und dem Insolvenzverwalter fortgesetzt.

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Quelle:
Presseinformation vom 17.04.2010
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christiane Scheller - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. April 2012