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GEWERKSCHAFT/729: Versicherungsarbeitgeber erklären Scheitern der Tarifverhandlungen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 29. November 2012

Versicherungsarbeitgeber erklären Scheitern der Tarifverhandlungen



Berlin, 29.11.2012 - Der Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen Deutschland (AGV) hat am Mittwochabend, 28. November 2012, in Wuppertal das Scheitern der Manteltarifverhandlungen erklärt. Der AGV und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) waren sich in der zweiten Verhandlungsrunde für die rund 175.000 Beschäftigten im Innendienst der Versicherungen nicht näher gekommen.

"Wir wollen Zukunftsgestaltung und Sicherheit für die Beschäftigten in der Versicherungsbranche, dazu gehören Gesundheitsschutz, Qualifizierung und die Gestaltung des demographischen Wandels. Wir fordern Sicherheit durch Verzicht auf Ausgliederungen", betonte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Beate Mensch. "Diesen Forderungen stellen die Arbeitgeber Pläne zur Kostensenkung entgegen. Damit blockieren sie einen gemeinsamen Lösungsweg."

Die Manteltarifverhandlungen sind eine Verpflichtung aus der letzten Gehaltstarifrunde für die Versicherungsbranche, um die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu regeln und vor dem Hintergrund der Veränderungen in der Versicherungswirtschaft die Zukunftsfähigkeit der Branche positiv zu gestalten. ver.di hat daher in die Verhandlungen Forderungen nach verbindlichen Regelungen zum Gesundheitsschutz ebenso eingebracht wie den Anspruch auf Weiterbildung, um den veränderten Anforderungen Rechnung tragen zu können. Des Weiteren fordert ver.di die Einstellung von Auszubildenden und eine unbefristete Übernahme, gleiche Arbeitsbedingungen und Bezahlung auch für Leiharbeitsbeschäftigte sowie die Verhinderung von Outsourcing.

Die Arbeitgeber fordern neben Absenkungen der unteren Lohngruppen für neueingestellte Beschäftigte Samstagsarbeit auch gegen den Willen der Betriebsräte und die Beschäftigung in befristeten Verträgen über vier Jahre ohne sachlichen Grund. Zudem sollen nach Ansicht der Arbeitgeber die Arbeitszeitregelungen des Tarifvertrages für übertariflich bezahlte Angestellte nicht mehr gelten. Diese Forderungen sind von Gewerkschaftsseite unannehmbar.

Obwohl die Arbeitgeber das Scheitern der Verhandlungen erklärt haben, ist ver.di weiterhin verhandlungsbereit, wenn der AGV in konstruktive Verhandlungen eintritt, um die Zukunftsfähigkeit der Versicherungstarifverträge zu unterstützen.

Die nächste Gehaltstarifrunde für die Beschäftigten im Innendienst der Versicherungen startet im April 2013.

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Quelle:
Presseinformation vom 28.11.2012
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. November 2012