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GEWERKSCHAFT/911: Wieder Streik bei Amazon in Bad Hersfeld und Leipzig (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 24. November 2013

Wieder Streik bei Amazon in Bad Hersfeld und Leipzig



Berlin, 24.11.2013 - Mit Beginn der Frühschicht am Montag, den 25. November, ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Amazon-Beschäftigten in den Standorten Leipzig und Bad Hersfeld wieder zu einem Streik auf. In Bad Hersfeld wird in beiden Verteilzentren von Amazon, FRA1 und FRA3 gestreikt. Die Gewerkschaft will bei dem Internet-Versandhändler einen Tarifvertrag auf dem Niveau des hessischen Einzel- und Versandhandels durchsetzen.

"Ob es im bevorstehenden Weihnachtsgeschäft zu weiteren Streiks kommt, liegt ganz in der Hand von Amazon. In der Sekunde, in der Amazon in Verhandlungen einwilligt, sitzen wir am Tisch und stehen nicht mehr vor der Tür", sagt ver.di-Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middecke.

Noch 29 Tage sind es bis zum Weihnachtsfest. Da käme ein tarifliches Weihnachtsgeld gerade recht. Denn viele Amazon-Beschäftigte würden sich auch gern einmal etwas Besonderes zu Weihnachten kaufen. Zwar gibt es in diesem Jahr erstmalig eine Sonderzahlung von 400 Euro für die Versandmitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 600 Euro für die Vorarbeiter und Vorarbeiterinnen (Leads), die im November zur Auszahlung kommen soll. Doch diese freiwillige Leistung des Arbeitgebers ist noch weit vom Tarifanspruch entfernt.

Für den Einzel- und Versandhandel ist das Weihnachtsgeschäft die umsatzstärkste Zeit. "Den Beschäftigten wird viel abverlangt, einschließlich Überstunden und Wochenendarbeit. Da fällt es umso mehr auf, wenn das Verhältnis zwischen Arbeitsleistung und Bezahlung nicht stimmt", so Middeke. "Sie brauchen für ihre gute Arbeit einen angemessenen und verlässlichen Lohn, der nicht nur vom Arbeitgeber allein bestimmt, sondern über einen Tarifvertrag ausgehandelt wird."

Der hessische ver.di-Verhandlungsführer Bernhard Schiederig betont: "Amazon will mit ver.di bisher nicht über einen Tarifvertrag Einzel- und Versandhandel verhandeln. Doch wir sind bereit, diesen Tarifkampf auf längere Dauer zu führen. Der Versandhändler kann solange nicht damit rechnen, dass Ruhe einkehrt, bis wir die Tarifbindung hergestellt haben. Uns geht es nicht darum, Kundinnen und Kunden zu verärgern, sondern darum, unser Ziel zu erreichen, nämlich die Tarifbindung. Nur durch Streiks können wir wirtschaftlichen Druck auf das Unternehmen ausüben."

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Quelle:
Presseinformation vom 24.11.2013
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christiane Scheller - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. November 2013