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MELDUNG/671: Bündnis "Zukunft der Industrie" veröffenticht Erklärung (BMWi)


Bundesministerium für Wirtschaft und Energie - Berlin, 16. September 2016

Bündnis "Zukunft der Industrie": Qualifizierung und Innovationskraft entscheiden über den zukünftigen Erfolg unserer Industrie


  • "Woche der Industrie" soll Dialog stärken, gerade auch mit Bürgerinnen und Bürgern
  • Deutsche Industrie gut in Zukunftsfeldern aufgestellt
  • Industrie arbeitet unter Hochdruck an Lösungen für Wirtschaft und Gesellschaft von morgen

In der "Woche der Industrie", die vom 17.-25. September 2016 stattfindet, will das Bündnis "Zukunft der Industrie" mit über 365 Veranstaltungen deutschlandweit den Menschen in unserem Land Leistungsfähigkeit, Innovationsbereitschaft und die unverzichtbaren Beiträge der Industrie zum gesellschaftlichen Wohlstand in zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen näherbringen. Gleichzeitig ist es das Ziel des Bündnisses, klare industriepolitische Handlungsvorschläge zu formulieren, die für die Zukunftsfähigkeit unserer Industrie von Bedeutung sind.

Mehr erfahren unter:
www.ihre-industrie.de.

Nachfolgend veröffentlicht das Bündnis daher eine Gemeinsame Erklärung zum Thema Zukunftsthemen der Industrie.

Gemeinsame Erklärung zu Zukunftsthemen der Industrie:

Wirtschaft und Gesellschaft sind in Bewegung. Die Digitalisierung treibt diese Veränderung voran. Herausforderungen wie der Klimawandel, die Energiewende oder der demographische Wandel erhöhen den Anspruch, effizienter zu planen, zu wirtschaften und nachhaltiger zu leben. Mit Industrie 4.0 und intelligenten Dienstleistungen automatisiert, vernetzt, digitalisiert sich alles. Ob das selbstfahrende, elektrische Auto oder Nutzfahrzeuge, die Paketdrohne, der sensitive Roboter in der Fabrik, die fahrerlose U-Bahn oder moderne und flexible Arbeitszeitmodelle - die Produkte und Lösungen von morgen werden heute entwickelt. Die digitale Transformation ist im vollen Gange. Doch das ist nur der Anfang. Unsere Verantwortung ist es, Wachstumschancen zu nutzen, Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung zu stärken sowie Mensch und Gesellschaft in den Mittelpunkt des digitalen Wandels zu stellen. Auf die Industrie kommt hierbei eine besondere Aufgabe zu. Denn: Industrie ist Problemlöser.

Industrie bedeutet jetzt schon Wohnungen und Gebäude, die weniger Energie verbrauchen. Industrie bedeutet Mobilität, die sauberer für die Umwelt und einfacher für die Menschen ist. Industrie bedeutet Gesundheitsversorgung, die besser schützt und gesundheitliche Risiken reduzieren kann. Industrie bedeutet Ernährung, die mehr Menschen mit Lebensmitteln versorgen kann. Industrie bedeutet Vernetzung, die neue Wege der Kommunikation für Menschen und Maschinen ermöglichen und die Welt enger zusammenwachsen lässt. Dabei werden sich klassische Branchengrenzen mehr und mehr auflösen und zu neuen Netzwerken und Clustern zusammenwachsen. Bei der Mobilität oder dem Klimaschutz ist das heute schon der Fall. Dabei sollte uns intelligente Technik genauso wichtig sein, wie eine moderne Infrastruktur in Deutschland.

Deutschland ist mit seiner starken Industrie in den Zukunftsfeldern gut aufgestellt. Insbesondere im Bereich der Maschinentechnologie, der chemischen und pharmazeutischen Industrie, der Grundstoffindustrie oder der Metallindustrie und Elektroniktechnik hat Deutschland mit seinen vielen spezialisierten mittelständischen Betrieben gute Voraussetzungen.

Diese Firmen erarbeiten wichtige Lösungen für Mobilitätsformen der Zukunft. Das beginnt mit der kontinuierlichen Verbesserung des Verbrennungsmotors über Hybridantriebe bis hin zum Elektromotor mit Brennstoffzelle oder Batterie. Das Fahrzeug von morgen braucht eine vernünftige Infrastruktur, leistungsstarke Batterien, ein ausreichendes Netz von Ladestationen modernste Materialien (Leichtbau), wetterfeste und genaue Sensorik, vor allem aber stabile und flächendeckende Breitbandversorgung.

Auch bei der Energiewende stehen die großen technologischen Sprünge noch bevor. Windkraft und Sonnenenergie (Anzahl an Gesamtstromerzeugung) muss auch gespeichert und intelligent auf die Versorgungszentren verteilt werden. Produkte zur Steigerung der Energieeffizienz wie z.B. Smart Meter, aber auch schnell regelbare (Gas-) Kraftwerke mit hohem Wirkungsgrad sind wichtige Bausteine für ein intelligentes Energienetz von morgen. Neben der Effizienz, kann aber auch neue Stofflichkeit einen wichtigen Beitrag zur Ökologisierung von Wirtschaft und Gesellschaft beitragen. Ob durch Leichtbau, Bionik, Biotechnologie oder den Einsatz von neuen Baustoffen. Dabei sind deutsche Produkte vor allem eins: Sie sind auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Sie erfüllen höchste Qualitäts- und Umweltstandards. Sie werden von gut ausgebildeten Beschäftigten erarbeitet. Sie leisten einen wichtigen Beitrag, um unseren Planeten sauberer zu machen, Prozesse zu beschleunigen und das Leben zu verlängern und zu vereinfachen.

Die Möglichkeiten der deutschen Industrie werden durch die Digitalisierung nochmals verstärkt. Um alle diese Möglichkeiten auch für Deutschland als Industriestandort umfassend nutzen zu können und unsere Industrie zukunftssicher auszurichten, ist es ganz entscheidend, die Kompetenzen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in digitalen Technologien auszubauen. Ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Ideen sind ein wesentlicher Faktor für den Erfolg. Damit das gelingen kann, müssen schon in der Schule die notwendigen Grundlagen gelegt werden. Bei der zukünftigen Berufsausbildung und (Weiter-) Qualifizierung müssen wir Lerninhalte sehr viel stärker als bisher um Elemente der digitalen Bildung erweitern. Aber auch bei der Forschung und Entwicklung muss im Bereich der digitalen Technologien am Standort Deutschland mehr passieren.

Der Strukturwandel in all diesen Bereichen und darüber hinaus findet statt. Ihn zu gestalten und für Unternehmen wie Mitarbeiter gleichermaßen zu einem Erfolg werden zu lassen, ist unser gemeinsames Ziel. Die 17 Partner im Bündnis "Zukunft der Industrie" sind sich ihrer Verantwortung bewusst und nehmen sie an. Gemeinsam, im Verbund, im Netzwerk (zwischen Betrieben, Beschäftigten, Bürgern, Bürgermeistern, Behörden) arbeiten wir an Lösungen für die Fragen von morgen. Aber wir sind auch auf breite Unterstützung über die Industrie und ihre Betriebe hinaus angewiesen, damit alle Chancen genutzt werden, die richtigen Antworten zu finden.

Das Bündnis "Zukunft der Industrie" tritt daher für einen gesellschaftlichen Dialog ein, der die Bedeutung von industrieller Arbeit und Wertschöpfung zur Lösung von gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen herausstellt und zu einer positiven Wahrnehmung industrieller Leistungen beiträgt. Die deutschlandweite Woche der Industrie ist zentraler Baustein dieses Teils des gesellschaftlichen Dialogs. Wir wollen zusammen mit unseren Leistungen, Produkten und Lösungen zeigen, wie wir den Alltag der Bürgerinnen und Bürger erleichtern und bereichern können. Wir wollen zeigen, mit welchen Ideen wir die künftigen Herausforderungen angehen. Wir wollen zeigen, wie attraktiv und zukunftsfähig die Beschäftigung in der Industrie ist.

Das Bündnis "Zukunft der Industrie" ist ein starker Zusammenschluss von 17 Partnern aus Industrie, Gewerkschaften, Arbeitgebern und Politik. In fünf Arbeitsgruppen werden Handlungsempfehlungen zu den Kernthemen Akzeptanz der Industrie, Stärkung der Investitionstätigkeit, Zukunft der Arbeit in Industrie und industrienahen Dienstleistungen, Wertschöpfungsstrukturen der Zukunft sowie internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie erarbeitet.

Erfahren Sie mehr unter:
www.bündnis-für-industrie.de

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Quelle:
BMWi-Pressemitteilung vom 16. September 2016
Herausgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Telefon: 030-186150
E-Mail: info@bmwi.bund.de
Internet: http://www.bmwi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. September 2016

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