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MARKT/1501: Neue Studie - Kleinanleger machen oft schlechte Investitionen (idw)


Universität Luxemburg - Université du Luxembourg - 06.05.2014

Neue Studie: Kleinanleger machen oft schlechte Investitionen



Unerfahrene Anleger legen ihr Geld oftmals schlecht an, weil sie zu sehr von psychologischen und soziologischen "Vorlieben" anstatt von Wirtschaftsprinzipien beeinflusst werden. Fälschlicherweise meinen diese Anleger, dass sie das Richtige tun, indem sie viele verschiedene Aktien von bekannten Unternehmen wählen und Tipps aus den Medien befolgen. "Gleichwohl lassen sich unerfahrene Anleger gerne von kurzfristigen Ereignissen beeinflussen, um ein Aktienportfolio mit maximalen Gewinnen zusammenzustellen", erklärt Dr. Annica Rose, Postdoc-Forscher an der Luxembourg School of Finance, dem Fachbereich Finanzwissenschaften der Universität Luxemburg.

Dr. Rose unterteilte an der Börse in Helsinki gehandelte Aktien in unterschiedliche Gruppen je nach ihrer Beliebtheit bei Kleinanlegern und verfolgte anschließend ihre Performance über die nächsten drei Jahre. In der dreimonatigen Anfangsphase brachten beliebte Kleinanleger-Aktien oftmals höhere Gewinne als weniger beliebte. Nach sechs Monaten war es jedoch andersherum: Die am meisten gepriesenen Aktien waren weniger lukrativ. Ein Trend, der langfristig anhielt. Diese Forschungsergebnisse wurden kürzlich im führenden Fachjournal Review of Finance veröffentlicht.

"Führt ein großes Unternehmen ein neues Produkt ein oder schaltet es eine beeindruckende Werbekampagne, lassen sich Kleinanleger gerne beeinflussen", so Dr. Rose. "Oder sie sehen, dass der Preis einer Aktie steigt, und springen auf den Zug auf." Manchmal braucht es nur wenige Wochen, dass sich die Prinzipien von Angebot und Nachfrage durchsetzen und der Preis fällt wieder.

Verhaltensökonomen zeigten eine Reihe Vorlieben von Kleinanlegern am Markt auf. Zum Beispiel kommt es häufig vor, dass Kleinanleger gewinnbringende Aktien zu früh verkaufen und so Langzeitgewinne verpassen. Umgekehrt begrenzen sie oftmals nur widerwillig Verluste bei nicht lukrativen Investitionen. Dr. Roses Studie ist ein weiterer Beweis dafür, dass es sich bei größeren und langfristigen Investitionen bezahlt macht, sich besonnen zu informieren oder Fachleuten zu vertrauen.


Weitere Informationen unter:
http://rof.oxfordjournals.org/content/early/2013/11/11/rof.rft045.abstract?sid=f2c64fb7-ce2e-481d-af4a-6004fe117956
- Link zur Publikation "Systematic Trading Behavior and the Cross-Section of Stock Returns on the OMXH"

http://wwwde.uni.lu/university/news/latest_news/small_investors_often_make_poor_investments
- Link zur Pressemitteilung in drei Sprachen

http://wwwen.uni.lu/luxembourg_school_of_finance/
- Link zur Luxembourg School of Finance

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1085

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Luxemburg - Université du Luxembourg,
Britta Schlüter, 06.05.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Mai 2014