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ROHSTOFFE/090: Neue Chancen durch Lizenz zur Rohstofferkundung am Tiefseeboden (BMWi)


Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie - Berlin, 3. Januar 2014

Neue Chancen durch Lizenz zur Rohstofferkundung am Tiefseeboden



Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie hat die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) Ende 2013 bei der Internationalen Meeresbodenbehörde eine Lizenz zur Erkundung von Massivsulfiden auf dem Tiefseeboden des Indischen Ozeans beantragt. Massivsulfide enthalten ein breites Spektrum von Metallen, die in vielen Hochtechnologiebereichen unverzichtbar sind.

Die beantragte Lizenz ist für den Standort Deutschland in zweifacher Sicht von Bedeutung: Zum einen erkunden wir neue Quellen zur Deckung unseres Bedarfs an Hochtechnologierohstoffen. Zum anderen werden diese Arbeiten einen starken Impuls an den deutschen Maschinen- und Anlagenbau senden, umweltschonende und wartungsarme Erforschungs- und Fördersysteme zu entwickeln. "Made in Germany" kann auf diesem Zukunftsmarkt zum Standard werden. Das ist eine große Chance für die deutsche Industrie.

Der Antrag bezieht sich auf ein insgesamt 10.000 Quadratkilometer großes Gebiet am Grund des Indischen Ozeans. Das Gebiet liegt südöstlich von Madagaskar. Es ist nicht in Staatsbesitz, sondern steht als gemeinsames Erbe der Menschheit unter der Verwaltung der Internationalen Meeresbodenbehörde der Vereinten Nationen. Dort entwickeln die Staaten gemeinsam die Regeln für die Erforschung und Nutzung der mineralischen Rohstoffe des Tiefseebodens. Deutschland trägt durch seine aktive Mitarbeit in der Behörde maßgeblich dazu bei, dass die immensen Rohstoffvorkommen umweltverträglich, nachhaltig und entwicklungspolitisch gerecht erforscht werden.

Die angestrebte Lizenz wird neben die seit 2006 bestehende deutsche Lizenz zur Erkundung von so genannten "Manganknollen" auf dem Tiefseeboden des Pazifiks treten. Mit der beantragten zweiten Lizenz wird Deutschland zu den wenigen Staaten gehören, die mehrere mineralische Rohstoffquellen am Tiefseeboden erforschen.

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Quelle:
BMWi-Pressemitteilung vom 3. Januar 2014
Herausgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Pressestelle des BMWi
Telefon: 03018-615-6121 oder -6131
E-Mail: pressestelle@bmwi.bund.de
Internet: http://www.bmwi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Januar 2014