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STATISTIK/3164: Öffentliches Finanzvermögen 2008 um 20% gestiegen (Destatis)


Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung vom 14.12.2009

Öffentliches Finanzvermögen 2008 um 20% gestiegen


WIESBADEN - Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) betrug das Finanzvermögen der öffentlichen Haushalte zum Jahresende 2008 insgesamt 255,7 Milliarden Euro. Dies entspricht rechnerisch einem Finanzvermögen von 3 119 Euro je Einwohner. Gegenüber dem Vorjahr (213,2 Milliarden Euro) ist dies ein Anstieg um 42,5 Milliarden Euro oder 19,9%. Zu den öffentlichen Haushalten zählen die Kernhaushalte des Bundes, der Länder und der Gemeinden und Gemeindeverbände einschließlich ihrer jeweiligen Extrahaushalte. Nicht enthalten ist der Vermögensbestand an Anteilsrechten, wie Aktien oder Investmentzertifikaten und sonstigen Beteiligungen.

Das größte Finanzvermögen besaß Ende 2008 (Stichtag: 31.12.2008) der Bund mit 112,0 Milliarden Euro, das waren 43,6% mehr als am Ende des Vorjahres. Ein Grund für den hohen Anstieg waren die im Rahmen der Wirtschafts- und Finanzmarktstabilisierung getroffenen Maßnahmen, wie zum Beispiel die Einrichtung des Finanzmarktstabilisierungsfonds (SoFFin). Die Unterstützungsmaßnahmen der Finanzmärkte führten einerseits zu einer höheren Schuldenaufnahme des Bundes, andererseits sind die - in der Finanzvermögenstatistik nachgewiesenen - Forderungen gegenüber Kreditinstituten durch die von diesen in Anspruch genommenen Mittel deutlich angestiegen. Auch die Gemeinden und Gemeindeverbände konnten 2008 ihr Finanzvermögen steigern, und zwar um 14,1% auf 72,4 Milliarden Euro. Rückläufig war dagegen mit 71,3 Milliarden Euro das Finanzvermögen der Länder (-0,6% gegenüber 2007).

Bezogen auf die Einwohnerzahl betrug das Finanzvermögen des Bundes rechnerisch 1 366 Euro je Einwohner, das der Länder 870 Euro je Einwohner und das der Gemeinden 951 Euro je Einwohner.

Die Ausleihungen (vergebene Kredite) hatten einen Anteil von 76,6 Milliarden Euro am Finanzvermögen der öffentlichen Haushalte (+8,5% gegenüber 2007). Der Bestand an Bargeld und Einlagen (zum Beispiel Tagesgelder) betrug 73,1 Milliarden Euro (+28,0%) und an Wertpapieren (ohne Anteilsrechte) 17,1 Milliarden Euro (+96,8%). Die sonstigen Forderungen (unter anderem offene Steuerforderungen, Gebühren, aber auch privatrechtliche Forderungen) beliefen sich auf 89,0 Milliarden Euro (+15,7%).


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Quelle:
Pressemitteilung Nr.484 vom 14.12.2009
Herausgeber: Statistisches Bundesamt, Pressestelle
65180 Wiesbaden
Telefon: (0)611/75-34 44
Telefax: (0)611/75-39 76
presse@destatis.de
www.destatis.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Dezember 2009