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UNTERNEHMEN/2080: Übergabe kleiner mittelständischer Betriebe an die nächste Generation (idw)


Georg-August-Universität Göttingen - 22.09.2009

Übergabe kleiner mittelständischer Betriebe an die nächste Generation

Göttinger Volkswirte erhalten Fördermittel des Bundeswirtschaftsministeriums für neue Studie


(pug) Der demografische Wandel stellt mittelständische Unternehmen vor große Herausforderungen. Es wird erwartet, dass in den kommenden Jahren viele Kleinbetriebe an die nächste Generation weitergegeben werden. Göttinger Volkswirte untersuchen gemeinsam mit Kollegen aus Bonn, Siegen und Berlin, wie dieser Generationenwechsel in mittelständischen Betrieben insbesondere des Handwerks verläuft. Mit empirischen Erhebungen und der Auswertung weiterer Studien wollen sie vorhersagen, wie viele Existenzgründungen, Betriebsübernahmen und -übergaben bis zum Jahr 2020 zu erwarten sind und welche Probleme dabei speziell im Handwerk auftreten. Daraus werden sie Empfehlungen für Entscheidungsträger aus Politik, Kammern und Verbänden ableiten. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie fördert die Studie unter Leitung des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen über einen Zeitraum von 18 Monaten mit rund 200.000 Euro. Den Göttinger Volkswirten stehen hiervon rund 75.000 Euro zur Verfügung.

Rund ein Drittel der Betriebe im Handwerk eignet sich nach bisherigen Erkenntnissen für eine Übergabe an einen Nachfolger. Die dabei zu lösenden Probleme reichen von der engen Verbundenheit des Kundenstammes mit dem bisherigen Inhaber bis zu Personalfragen sowie steuerlichen und rechtlichen Aspekten. "Um volkswirtschaftliche Verluste zu vermeiden, sollte der Prozess des Generationenwechsels im Handwerk optimal begleitet werden", sagt Dr. Klaus Müller, Geschäftsführer des Göttinger Instituts.

Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Studie "Der Generationenwechsel im Mittelstand vor dem Hintergrund des demografischen Wandels" stehen zwei empirische Erhebungen mit Unterstützung der Handwerkskammern. So werden zum Beispiel rund 10.000 Existenzgründer nach ihren Qualifikationen sowie ihren Motiven für eine Neugründung oder Betriebsübernahme befragt. Zudem untersuchen die Wissenschaftler, ob die Betriebe bei diesem Prozess öffentliche Finanzierungshilfen und Beratungsangebote nutzen. Aus den Ergebnissen der Untersuchung wollen die Forscher Handlungsempfehlungen ableiten. Neben den Göttinger Volkswirten sind an der Studie Wissenschaftler des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn, des Stiftungslehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre und Unternehmensnachfolge der Universität Siegen sowie des Instituts für Entrepreneurship, Mittelstand und Familienunternehmen der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin beteiligt.

Weitere Informationen unter:
http://www.ifh.wiwi.uni-goettingen.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution77


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Georg-August-Universität Göttingen - 22.09.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. September 2009