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VERKEHR/1530: TU Berlin - Welche Verkehrswende braucht Berlin? (idw)


Gemeinsame Pressemitteilung der HUMBOLDT-VIADRINA Governance Platform und der Technischen Universität Berlin vom 26. Juni 2018

TU Berlin: Welche Verkehrswende braucht Berlin?

Trialoge bringen alle Stakeholder an einen Tisch


Noch in dieser Woche will der Berliner Senat das Mobilitätsgesetz verabschieden. Ziel des Gesetzes ist es, Berlin mobiler, sicherer und vor allem auch klimafreundlicher zu gestalten. Klimaneutralität bis 2050 steht auf der Agenda. Wie das zu erreichen ist, dazu gibt es verschiedene Vorschläge und heftige Debatten. Von Radfahrern und Radfahrerinnen, Stadtplanerinnen und Stadtplanern bis hin zur Autofahrerfraktion - alle wollen mitreden, wenn es um die Mobilitätsbedürfnisse der Stadtgesellschaft geht. Konsens ist nicht in Sicht. Einen innovativen Ansatz verfolgt die TU Berlin in einem neuen Projekt gemeinsam mit der HUMBOLDT-VIADRINA Governance Platform (HVGP): Auf Einladung der TU Berlin und der HVGP trafen sich am 25. Juni 2018 mehr als 60 Akteure aus Wissenschaft, Politik und Verwaltung, organisierter Zivilgesellschaft und Wirtschaft zu dem ersten transdisziplinären Trialog "Urbane Mobilität - Welche Verkehrswende braucht Berlin?" im Berliner Allianz Forum am Pariser Platz. Ziel des Trialog-Formats ist es, unterschiedliche Interessengruppen auf Augenhöhe an einen Tisch und ins Gespräch zu bringen.

Bei den Trialogen handelt es sich um ganztägige Veranstaltungen, bei denen alle Teilnehmenden zuerst Inputvorträge der Stakeholdergruppen hören, um dann gemeinsam zu diskutieren. Im Anschluss wird in kleinen gemischten Gruppen transdisziplinär an konkreten Fragestellungen gearbeitet. Bei dem Thema Mobilität ging es unter anderem um die barrierefreie Nutzung verschiedener Verkehrsmittel: "Innovative Mobilität in der Stadt kann von den digitalen Möglichkeiten profitieren. Die Stadtgesellschaft kann sich hier als Pionierin behaupten, indem zum Beispiel eine Open Data Plattform in Bürgerhand etabliert wird", so ein Vorschlag von Prof. Dr. Felix Creutzig vom Fachgebiet Sustainability Economics of Human Settlements an der TU Berlin.

Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung werden professionell dokumentiert, ausgewertet und Grundkonsenskorridore ermittelt. Erklärtes Ziel ist es, transdisziplinäre Arbeitsgruppen zu bilden, die entsprechende Forschungsprojekte mit einem direkten Mehrwert für die Stadt formulieren.

Der Trialog "Welche Verkehrswende braucht Berlin?" war der gelungene Auftakt der "Neuen Urbanen Agenda Berlin", einem Projekt, das die TU Berlin mit Unterstützung der HVGP und Gesine Schwan als Moderatorin betreibt. Das Diskussionsformat der Trialoge, das auf Perspektivenvielfalt, Partizipation und Verständigung ausgelegt ist, wurde von der HVGP entwickelt. "Wir haben die Trialoge mit dem Ziel konzipiert, breit getragene Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen vertrauensvoll zwischen den gesellschaftlichen Akteuren zu ermöglichen. Dazu tauschen wir Argumente mit Begründungen der Positionen aus und suchen nach einem Grundkonsens. Daher ist es uns wichtig, die Perspektivenvielfalt der städtischen Akteure abzubilden", kommentiert Gesine Schwan, Präsidentin und Mitgründerin der HGVP.

"Die Ausrichtung auf gesellschaftliche Herausforderungen gehört seit jeher zum gelebten Selbstverständnis der TU Berlin. Künftig wollen wir einen Schritt weitergehen und transdisziplinär arbeiten - darunter verstehen wir die Öffnung der Forschung für Kooperationen mit nichtwissenschaftlichen Akteuren. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Herausforderungen, die für die ganze Gesellschaft wichtig sind und die weder die Politik noch die Wirtschaft oder die Zivilgesellschaft und auch nicht die Wissenschaft alleine lösen kann", so Prof. Dr. Christine Ahrend, 1. Vizepräsidentin der TU Berlin.

Das Thema Mobilität ist nur eins von vier geplanten stadtrelevanten Themen, die die TU Berlin im Rahmen des Projektes "Neue Urbane Agenda Berlin", gefördert von der Lotto Stiftung Berlin, bearbeiten will. Weitere Trialoge werden im Laufe dieses Jahres zu den Bereichen Zuwanderung, Wohnen und Tourismus stattfinden.



Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution52

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Technische Universität Berlin, 26.06.2018
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Juni 2018

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