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PRESSE/806: Buddhismus - Ein Weg mit vielen Pfaden (epoc)


epoc 1/10
Geschichte  Archäologie  Kultur

Ein Weg mit vielen Pfaden
Buddhismus - Geschichte einer Weltreligion

Von Jens-Uwe Hartmann


Im Lauf ihrer über 2500 Jahre langen Geschichte prägte die heute viertgrößte Religion der Welt viele verschiedene Kulturen. Unsere Vorstellungen im Westen sind allerdings geprägt von einem Idealbild, das Forschern zufolge noch nie der Realität entsprach.


Mittellos, ohne festen Wohnsitz und von Erbetteltem lebend - so sieht ein unfreiwilliger Aussteiger aus der Gesellschaft aus. Einer, der durch die Maschen der sozialen Netze gefallen ist. Für die meisten von uns ist das eine Horrorvorstellung, und dennoch gab es immer wieder Zeiten, in denen auch Mitglieder der geistigen Eliten genau dieses Leben wählten - freiwillig.

Im 5. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung entschied sich ein reicher Prinz, den Luxus seines Palastlebens aufzugeben und sein Dasein der Suche nach Erleuchtung zu widmen. Jede Art von Bindung schien ihm hinderlich auf diesem Weg, weshalb er seine Familie verließ und seinen gesamten Besitz aufgab. Fortan zog er als wandernder Bettelmönch durch den Nordosten Indiens, verkündete seine Lehre, gründete einen Orden und scharte eine ständig wachsende Zahl von Anhängern um sich.

Würde Buddha heute, rund 2500 Jahre später, zurückkommen, um seine Lehre und seinen Orden in Augenschein zu nehmen, er hätte durchaus Mühe, beides wiederzuerkennen. Aus der kleinen Asketenbewegung, die in der Nähe von Benares ihren Anfang nahm, ist mittlerweile eine Weltreligion geworden. In Indien selbst ist sie allerdings fast völlig verschwunden. Buddha würde in seinem damaligen Wanderungsgebiet nur noch historische Ausgrabungsstätten vorfinden.

Dafür fand seine Lehre nahezu überall im übrigen Asien Anhänger und gewann sogar im Westen an Einfluss. Sie hat sich in einer Weise ausgebreitet, dass sich die Gemeinsamkeiten der verschiedenen Richtungen auf den ersten Blick gar nicht mehr so leicht erkennen lassen. Chinesische Buddhisten heben sich nicht nur durch ihre eigene Kirchensprache von denen in Tibet oder Thailand ab, sie unterscheiden sich ebenso in ihren Ritualen, in ihren Anschauungen und in ihrer staatlichen und gesellschaftlichen Einbindung. Beispielsweise fordert der Buddhismus ebenso wie das Christentum, nicht zu töten - dies ist vielleicht sogar seine wichtigste ethische Position. Anders als im Christentum bleibt dieses Gebot aber nicht auf den Menschen beschränkt, sondern wird auf alle Lebewesen ausgedehnt. Eigentlich sollte dies zu einem konsequenten Vegetarismus führen, aber der setzte sich nur in China weitestgehend durch; in allen anderen buddhistischen Ländern bleibt es dem Einzelnen überlassen, ob er auf Fleisch verzichten möchte.

Am meisten aber riebe sich Buddha wohl die Augen, wenn er sehen könnte, wie es seinem Orden ergangen ist. Die einstigen Bettelmönche, die ihr Zuhause verließen und heimatlos umherwanderten, zogen sehr bald in Klöster. Ähnlich wie bei uns entwickelten sich manche davon zu bedeutenden Machtzentren, die dann sowohl kulturell als auch wirtschaftlich eine wichtige Rolle in der Geschichte ihres Landes spielten.


Von der Heimatlosigkeit zur Klosterstadt

Das bekannteste Beispiel dafür ist gewiss Tibet: Bis zur Besetzung durch die Chinesen im Jahr 1950 stand in der Person des Dalai Lama ein Mönch an der Spitze der Regierung. Dort gab es auch das weltweit größte Kloster, nämlich die Klosteruniversität Drepung in der Nähe von Lhasa. Vor 1950 war sie zur Größe einer Kleinstadt angewachsen, in der sage und schreibe gut 10 000 Mönche lebten und studierten. Neben das Ideal des Asketen, der sich in der Abgeschiedenheit ausschließlich um seinen spirituellen Fortschritt bemüht, war das Ideal des Gelehrtenmönchs getreten, der mitten in der Gesellschaft lebt und wirkt.

Ob Buddha mit allen Entwicklungen einverstanden wäre, lässt sich schwer sagen. Es ist ein weiter Weg aus der Besitzlosigkeit und der Einsamkeit des Dschungels in die Geschäftigkeit eines großen Klosters mit prächtigen Gebäuden, goldenen Statuen und zahlreichen Besuchern. Offenbar trug aber gerade seine Anpassungsfähigkeit dazu bei, den Buddhismus weit über seine Heimat hinaus zu verbreiten.

Buddha selbst war ein Pragmatiker; diesen Eindruck vermitteln die Schriften über seine Gespräche mit Anhängern und Andersgläubigen sehr deutlich. Bisweilen nehmen sie den Charakter philosophischer Streitgespräche an, oft geben sie aber einfach Antworten auf die Fragen von Anhängern. In den überlieferten Unterhaltungen erklärt Buddha seine Sicht der Welt und entwickelt eigene Vorstellungen über Ethik und Erlösung. Die Lehre bezeichnet er als den Mittleren Weg, als eine Weltsicht, welche die beiden Extreme von Nihilismus und Ewigkeitsglauben meidet.

Die volle Bedeutung dieses Anspruchs erschließt sich nur aus dem indischen Kontext. Buddha wurde in einem Umfeld geboren, das zu seiner Zeit einen enormen wirtschaftlichen und religiösen Wandel erlebte. In der weiten Ebene entlang des Ganges ermöglichten verbesserte Anbaumethoden eine Überschussproduktion, die regen Handel nach sich zog; die ersten Städte entstanden. Gleichzeitig brachte diese Umbruchsituation viele neue Vorstellungen über den Menschen, über seine Situation in der Welt und über seine letzte Bestimmung hervor. Offenbar erlaubte der wirtschaftliche Überschuss einer gar nicht so geringen Zahl von »Aussteigern«, sich aus dem Erwerbsleben zurückzuziehen und allein oder mit Gleichgesinnten ausschließlich den eigenen Überzeugungen zu folgen. Sie alle waren freilich darauf angewiesen, von der arbeitenden Bevölkerung miternährt zu werden, und dies erzeugte einen erheblichen Konkurrenzdruck zwischen den einzelnen Gruppierungen. Die damalige Situation erinnert in mehr als einer Hinsicht an unseren heutigen religiösen Pluralismus. Es gab einen »Jahrmarkt der Religionen«, auf dem sich jeder nach Gusto bedienen konnte.

Extreme Askesepraktiken spielten dabei eine große Rolle, weil sie übernatürliche Fähigkeiten verleihen sollten. Aus der Lebensgeschichte Buddhas geht hervor, dass auch er verschiedene Techniken ausprobiert hat und diverse Weltanschauungen annahm, bevor er zu den Erkenntnissen fand, die seinen Ehrennamen als Buddha, der Erwachte, begründeten (siehe Artikel "Vom Licht ins Dunkel", epoc 1/10, S. 24). Er übernahm zwei Vorstellungen seiner Zeit, die alle indischen Religionen geprägt haben: die Lehre von der Tatvergeltung und die Idee der Wiedergeburt. Die Tatvergeltung, das so genannte Karma-Gesetz, besagt, dass die moralische Wertigkeit jeder Handlung unausweichlich auf den Täter zurückfällt, und zwar in derselben Qualität. Die Folgen kommen nicht unbedingt in diesem Leben zum Tragen, sondern können sich über mehrere Leben verteilen. Damit entwickelten die indischen Religionen ein Erklärungsmodell, das die unübersehbaren Unterschiede zwischen den Menschen leichter zu begründen vermag als Weltanschauungen, die von der Einmaligkeit der menschlichen Existenz ausgehen.


Einheit von Ethik und Erkenntnis

Grundsätzlich betrachtet der Buddhismus die Welt als einen wenig erfreulichen Ort. Das ergibt sich aus den immer wiederkehrenden Prozessen von Krankheit, Altern und Sterben. Es ist aber möglich, dem zu entkommen: Die Alternative zum leidvollen Kreislauf der Wiedergeburten heißt Nirwana. Dieses »Verlöschen« beschreibt einen Zustand jenseits von Schmerz und Tod. Den Weg dorthin hat Buddha selbst beschritten. Er gilt daher als Vorbild und Garant des Erfolgs. Wer ihm folgen will, soll ein moralisch einwandfreies Leben führen und durch Meditation die Gesetzmäßigkeiten des Daseins verstehen lernen. Beides, Ethik und Erkenntnis, muss in gleicher Weise entwickelt werden, um dem Ziel der Erlösung näher zu kommen.

Die fünf ethischen Minimalforderungen an einen Buddhisten lauten: keine anderen Lebewesen töten, nicht stehlen, niemanden durch sein Sexualverhalten schädigen, nicht lügen und keine Rauschmittel zu sich nehmen. Es gibt darüber hinaus viele Erweiterungen, darunter auch solche, die sich weniger auf Handlungsweisen als vielmehr auf Einstellungen wie Güte, Mitgefühl oder Mitfreude beziehen. Damit sind bereits wesentliche Grundlehren umrissen, die noch auf Buddha selbst zurückgehen dürften. Vieles davon findet sich in ähnlicher Form auch in anderen religiösen Bewegungen seiner Zeit.

Diese Ära ist für uns historisch jedoch kaum fassbar; erst um die Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. erreichen wir einigermaßen faktengesicherten Boden. Damals begründete ein König namens Aschoka das erste indische Großreich. Er hinterließ Inschriften, in denen er sich als überzeugter Anhänger des Buddhismus ausweist und von einer Pilgerreise berichtet, die er an den Geburtsort Buddhas unternommen habe. Daraus ergibt sich, dass die Lehre zu diesem Zeitpunkt in Indien schon überregional verbreitet war und es bereits einen Kult um die wichtigsten Wirkungsstätten ihres Begründers gegeben haben muss.

Die Förderung durch Herrscher dürfte wesentlich zur raschen Ausbreitung beigetragen haben. Buddha stellte die weltliche Obrigkeit nicht in Frage, und er ersann keine politischen Utopien. Dennoch entwickelte der Buddhismus Rituale und Praktiken, die das Wohlergehen von Regent und Volk sowie die Stabilität des Staats sicherstellen sollten. Dies führte vielfach zu einer engen Verbindung von weltlicher und geistlicher Macht.

Schon Buddha selbst verkehrte mit den Herrschenden und erwies sich auch in diesem Punkt als Pragmatiker. Erhalten ist eine Episode aus den letzten Monaten seines Lebens: Ein Minister sucht ihn auf und fragt nach den Erfolgsaussichten eines Überfalls auf ein Nachbarland. Statt diesen von vornherein als unmoralisch abzulehnen, lässt der Mönch sich auf einen politisch-strategischen Diskurs ein. Er führt seinem Gesprächspartner den außerordentlich stabilen Zustand des Nachbarlands vor Augen. Der Staatsmann erkennt, dass die Chancen schlecht stehen, und der Angriff unterbleibt.

Auch Händler und Kaufleute trugen wesentlich dazu bei, dass der Buddhismus als einzige indische Religion zu einer Art Exportschlager nach Zentral- und Ostasien avancieren konnte. Um die Zeitenwende begründeten die ursprünglich aus den zentralasiatischen Steppen stammenden Kuschanas in Afghanistan und Pakistan ein Reich, das sie rasch nach Nordindien und über den Hindukusch auch ins Tarim-Becken ausdehnen konnten. Es garantierte sichere Handelswege und erlaubte vor allem den Anschluss Nordindiens an die Seidenstraße. Diese ungemein wichtige Handelsroute verband das römische Imperium mit dem chinesischen Kaiserreich - es begann ein Fernhandel von völlig neuem Ausmaß.


Sensation am Hindukusch

Große Teile Afghanistans standen damals unter dem Einfluss der indischen Kultur. Der Buddhismus hatte dort schon lange vor der Zeitenwende Fuß gefasst, wie der sensationelle Fund unbekannter Schriftrollen 1999 gezeigt hat. Die als dead sea scrolls of Buddhism vor allem in den angloamerikanischen Medien gefeierten Manuskripte konnten mittels Radiokarbonbestimmung teilweise ins 1. Jahrhundert v. Chr. datiert werden (siehe unten, Zusatzinformation 2).

Der Siegeszug der buddhistischen Lehren setzte sich entlang der Seidenstraße nach Osten fort. Bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. erreichten sie China, und in den folgenden Jahrhunderten wurden sie bis nach ganz Ostasien verbreitet, einschließlich Japan, Korea und Vietnam.

Zur selben Zeit begann eine neues Kapitel der Erfolgsgeschichte: die Verbreitung über den Seeweg nach Südostasien. Schiffsreisende hatten auf ihrem Weg nach Vietnam, Laos und Kambodscha sowie in die indonesische Inselwelt buddhistische Schriften im Gepäck - auch in dieser Richtung erwies sich das indische Kulturgut als gefragt. Heute erinnern allerdings nur noch vereinzelte Baudenkmäler daran, dass Teile Indonesiens eine buddhistische Vergangenheit besitzen. Am eindrucksvollsten ist gewiss der Borobudur auf Java, eine Tempelanlage, die als Modell der damaligen kosmischen Vorstellungen konzipiert wurde und heute zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört.

Indonesien ist ebenso wie Afghanistan schon lange weitestgehend vom Islam bestimmt, aber in Myanmar, Laos, Kambodscha und Thailand lebt der Theravada-Buddhismus, die älteste buddhistische Schultradition, bis heute fort (siehe unten, Zusatzinformation 1). In Myanmar und Thailand kann man ihn praktisch als Staatsreligion bezeichnen. Seine herausragende Stellung lässt sich etwa daran ablesen, dass in Myanmar nur Mönche den Mut haben, offen gegen das Militärregime zu protestieren. Andere Schulen sind auch in Vietnam, Laos und Kambodscha verschwunden, und nur ihre Bauwerke dokumentieren noch, welchen Einfluss sie einst auf Herrscher und Volk gehabt haben müssen. Die gewaltige Tempelanlage von Angkor Wat in Kambodscha zeugt von jener fernen Vergangenheit, als ganz Südostasien in kultureller Hinsicht »indisiert« war.

Gegen Ende des 1. nachchristlichen Jahrtausends hatte die Lehre Buddhas ihre größte geografische Verbreitung. In dieser Zeit prägte sie das religiöse Leben und Denken der Menschen zwischen Kabul und Kioto, zwischen Kathmandu und Colombo und bis weit hinein nach Indonesien. Im Westen stand jedoch schon der Islam vor der Tür - sein Eroberungszug nach Afghanistan und Zentralasien hatte bereits begonnen, und sehr bald erreichte er auch Indien. Immer wieder wird behauptet, der Glaube an Allah habe den Buddhismus in dessen indischer Heimat völlig verdrängt. Das passt so gut zu unserem Bild - aggressiver Islam versetzt friedlichem Buddhismus den Todesstoß -, dass man es fast unbesehen glauben möchte.


Warum verschwand Buddhas Lehre aus Indien?

Ganz so einfach ist es aber nicht. Gerade weil wir unseren Islam-Klischees so leicht zum Opfer fallen, übersehen wir gerne, dass zwei andere große indische Religionen, nämlich der Hinduismus und der Jainismus, trotz des Islam bis heute fortbestehen und keineswegs in eine Nischenexistenz abgedrängt wurde. Es müssen also weitere Faktoren im Spiel gewesen sein, die nur den Buddhismus betrafen. Leider stehen uns kaum historische Quellen aus jener Zeit zur Verfügung.

Vermutlich hatte der Buddhismus schon bei Ankunft des Islam an Bedeutung verloren. Inschriften zeigen, dass die damaligen Herrscher sich immer stärker dem Hinduismus zuwandten. Das dürfte eine soziale Wirklichkeit widerspiegeln, in der Kastenwesen und Hinduismus bereits eine feste Verbindung eingegangen waren. Gleichzeitig hatte sich der Buddhismus in der Bemühung um Anhänger mehr und mehr dem Hinduismus angenähert, so dass die Unterschiede in Ritual und Praxis immer unbedeutender wurden. Wahrscheinlich raubte gerade diese Angleichung der buddhistischen Religion ihre Besonderheiten und ließ sie zunehmend entbehrlich erscheinen.

Dennoch erlebte sie in ihrer Spätphase eine weitere Blüte. Im 8. Jahrhundert erreichte die Religion Tibet, das sie wie kein anderes Land zuvor durchdrungen hat. Dieser Buddhismus unterschied sich dramatisch von den früheren Formen. Ihn prägen bis heute die Methoden des Tantra - psychophysische Praktiken, die darauf abzielen, alle Bewusstseinszustände eines Menschen, bis hin zu den Schlafphasen, für den Weg zur Erlösung nutzbar zu machen. Tantra gilt den Gläubigen als extrem effizient, extrem gefährlich und extrem schnell: Korrekt praktiziert, führt es nicht nur zum Erwerb übernatürlicher Fähigkeiten wie etwa Gedankenlesen und Levitation (das paranormale Fliegen durch die Luft), sondern verkürzt im Idealfall den als unendlich lang betrachteten Weg zum Nirwana auf ein einziges Leben. Es soll allerdings auch psychische Kräfte freisetzen, die sich gegen den Übenden richten können, wenn sie außer Kontrolle geraten. Tantra sei wie ein Rohr und seine zwei Ausgänge, so erklären tibetische Lamas: Der eine führe direkt zur Befreiung, der andere direkt in die Hölle.

Effizienz und Gefährlichkeit erfordern die Anleitung durch einen erfahrenen Lehrer, den Lama. Dessen Stellung war und ist einzigartig, weshalb der tibetische Buddhismus vielfach auch als Lamaismus bezeichnet wird. Im Mittelpunkt dieses Kults steht nicht mehr nur die Figur des Buddha; es treten zahlreiche andere »Gottheiten« in friedlichen und zornigen Ausdrucksformen an seine Seite, oft vielarmig und mit charakteristischen Attributen in ihren Händen (siehe Bildunterschrift 4). Sie gelten als Verkörperungen menschlicher Emotionen und Persönlichkeitsmerkmale. In der tantrischen Meditation werden solche Wesen visualisiert, um eine völlige Umwandlung des gewöhnlichen Bewusstseins zu erzielen.

Viele Jahrhunderte später gelangten die Lehren Buddhas in die Mongolei als letzte größere Region Asiens - von hier sollten sie bis nach Deutschland und Westeuropa ausstrahlen. Dem 3. Dalai Lama gelang es 1578, einen mongolischen Herrscher zu bekehren, und als Folge übernahm auch dessen Volk sehr schnell den tibetischen Buddhismus.

Als im 17. Jahrhundert mehrere mongolische Stämme dem Bevölkerungsdruck auswichen und nach Westen zogen, nahmen sie ihre neue Religion mit. Sie ließen sich schließlich in der Steppe am Unterlauf der Wolga nieder, wo sie ihr Leben als nomadische Viehzüchter fortsetzen konnten. Seit einem gescheiterten Rückkehrversuch in die Mongolei wurden diese Stämme als Kalmücken (»die Zurückgebliebenen«) bezeichnet. Ihre enge Verbindung nach Tibet behielten sie bei, und viel versprechende junge Mönche wurden zum Studium unter anderem an die bereits erwähnte Klosteruniversität Drepung bei Lhasa geschickt.

Mit den Kalmücken hatte der Buddhismus Europa erreicht, und Anfang des 20. Jahrhunderts ließ ein ungemein rühriger mongolischer Lama, der als Diplomat am Zarenhof wirkte, in Sankt Petersburg den ersten tibetisch-buddhistischen Tempel auf europäischem Boden erbauen. Seit Anfang der 1990er Jahre dient er mongolischen Geistlichen aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion wieder als religiöses Zentrum. Unter den Zaren lebten die Kalmücken in relativer Freiheit, aber unter dem Kommunismus und besonders in der Stalinzeit waren sie schlimmen Repressionen ausgesetzt, die sich nicht zuletzt gegen ihre Religion richteten. Als die Wehrmacht im August 1942 die Kalmücken-Steppe erreichte und für einige Monate in Besitz nehmen konnte, wurden die Deutschen daher wie Befreier begrüßt. Unverzüglich stellten die Unterdrückten ein Hilfskorps auf, dem auch einige Lamas als Feldgeistliche angehörten. Diese Truppe begleitete den Rückzug der Wehrmacht bis nach Deutschland und hatte das ungeheure Glück, von den Alliierten nicht an die Sowjetunion ausgeliefert zu werden. Zusammen mit ihren Lamas gründeten die Überlebenden nach Kriegsende in einem Auffanglager nördlich von München die erste mongolisch-tibetische Tempelgemeinschaft in Deutschland. Auch sie besteht noch heute, ebenso wie die Verbindung zur tibetischen Kultur: Mehrfach schon besuchte sie der jetzige 14. Dalai Lama auf seinen Deutschlandreisen.


Der Westen war fasziniert

In der Öffentlichkeit blieb der kleine Kalmücken-Tempel allerdings weit gehend unbeachtet - obwohl in Deutschland schon seit über 100 Jahren ein reges Interesse am Buddhismus besteht. So weiß heute kaum jemand, dass Richard Wagner begonnen hatte, eine Oper über Buddha zu komponieren, womit er genau den damaligen Zeitgeist traf. Das Bildungsbürgertum im späten 19. Jahrhundert fand es nämlich schick, sich mit diesen östlichen Lehren zu beschäftigen. Unter dem Einfluss Arthur Schopenhauers begriff man sie vor allem als eine bewundernswerte intellektuelle Haltung, rationaler als das Christentum und doch exotisch genug, um Faszination zu wecken. Von Friedrich Nietzsche bis Thomas Mann - fast jeder bedeutende Dichter oder Denker äußerte sich positiv über den Buddhismus. All ihre Äußerungen kennzeichnen höchst abstrakte Vorstellungen, denn es bestand kaum je ein Bezug zu den real existierenden Formen des Buddhismus in Asien. Man war an den erhabenen Gedanken Buddhas interessiert, an seiner Philosophie, nicht aber an Kult und Ritual. So entstand ein sehr idealisiertes Bild vom Buddhismus, das im Westen bis heute Aufmerksamkeit und Wohlwollen genießt. Anders als beim Islam sah man weniger auf die historischen Realitäten als vielmehr auf die herausragende Persönlichkeit des Stifters sowie die Tiefgründigkeit und Humanität seiner beeindruckenden Lehre. Zusammen mit all den anderen Mythen und Klischees, die sich um ferne Länder wie Indien und Tibet ranken, machte dies den Buddhismus zu einer attraktiven Projektionsfläche. Das sagt freilich viel mehr über spirituelle Defizite bei uns aus als über die religiöse Wirklichkeit in Asien.

Besonders gut veranschaulicht dies die immer wieder behauptete Friedlichkeit des Buddhismus. Wenn ein Hollywoodstar wie Richard Gere sagt, in Tibet habe es seit 800 Jahren keine Gewalt mehr gegeben, zeigt er damit zwar seine tiefe Wertschätzung dieser Religion. Er verrät aber zugleich, dass auch er dem Klischee zum Opfer gefallen ist und die Tatsachen verkennt. Denn gerade die Anhänger verschiedener Schulrichtungen in Tibet kämpften von Anfang an um politische Macht und Einfluss im Land, und dabei kamen nicht nur die Waffen des Geistes zum Einsatz. Es wäre auch unsinnig zu erwarten, dass eine Religion alle ihre Anhänger in Heilige zu verwandeln vermag. Das ist selbst Buddha nicht gelungen, obwohl seine Lehre wie kaum eine andere darauf ausgerichtet ist, friedliche Koexistenz unter den Menschen zu fördern. Die Anleitungen für ein einvernehmliches Zusammenleben gehen natürlich nicht wie im Christentum auf göttliche Offenbarung zurück. Zu ihrer Begründung dient die auch aus der Antike bekannte und in der Bibel ebenfalls überlieferte goldene Regel: Behandle einen anderen Menschen so, wie du selbst behandelt werden möchtest.

Dies ist in säkularen Zeiten wie heute ein durchaus probater Maßstab. Neben seiner Ethik bietet der Buddhismus aber noch manches mehr, was seit gut 30 Jahren auf wachsendes Interesse in unseren Breitengraden trifft. Inzwischen findet nämlich nicht mehr nur seine Philosophie, sondern auch seine religiöse Praxis Anklang. Jetzt dienen die importierten Lehren als Sinnstiftung und als konkrete Handlungsanleitung. Nicht mehr der Buddhismus als abstraktes Phänomen, sondern das japanische Zen und der Buddhismus Tibets finden die meisten Anhänger in Europa. Beide zeichnen sich durch spezifische Meditationsformen aus, die offenbar ein starkes spirituelles Bedürfnis im Westen stillen. Auch die Anleitung durch den Meister spielt eine wesentliche Rolle. Zen steht Ritualen zwar weit gehend ablehnend gegenüber, aber dafür weist der tibetische Buddhismus einen ganz besonderen Reichtum an Kulthandlungen auf. Musik, Räucherwerk, Rezitation und vielfältige Ritualgegenstände sprechen alle Sinnesorgane an.

Der Schuss Exotik, der östlichen Religionen eigen ist, kommt gut an bei uns. Inzwischen erregt es kein Aufsehen mehr, wenn ein Manager oder ein Filmschauspieler beim Mittagessen von seinen morgendlichen Meditationen und der Suche nach individueller Erleuchtung berichtet. Ob der Buddhismus zu einer bleibenden Erscheinung bei uns wird, ob er nochmals in seiner Geschichte Grenzen überschreiten und eine spezifisch westliche Form entwickeln wird, lässt sich noch nicht absehen. Eine Alternative auf dem europäischen Markt der Religionen ist er jedenfalls - und längst nicht mehr nur für eine kleine Minderheit.


Jens-Uwe Hartmann ist Professor für Indologie an der Universität München.


Literaturtipp

Heinz Bechert, Richard Gombrich (Hg.)
Der Buddhismus. Geschichte und Gegenwart
[C.H. Beck, München 2008, 400 S., EUR 14,90]


ZUSATZINFORMATIONEN:

Zusatzinformation 1:
Heutige Formen des Buddhismus

Sri Lanka und die Länder Südostasiens sind einheitlich vom Theravada (»Lehre der Alten«) geprägt. Ihre Anhänger verstehen sich selbst als die Einzigen, welche die ursprünglichen Lehren von Buddha treu bewahren. Historisch geht dieser Anspruch allerdings zu weit, denn auch ihre Schriften sind vergleichsweise jung - sie sind erst ab dem 5. Jahrhundert für uns fassbar.
In Ostasien hat sich das Mahayana (»Großes Fahrzeug«) durchgesetzt, das in seinen Anfängen auf die Zeitenwende zurückgeht. Seine Anhänger wollen nicht nur sich selbst, sondern auch alle anderen Lebewesen aus dem leidvollen Kreislauf der Wiedergeburten befreien - daher der Begriff des Großen Fahrzeugs -, und nur aus diesem Grund streben sie nach der Buddhaschaft.
In Tibet und der Mongolei ist das Tantrayana (»Fahrzeug der Tantras«) verbreitet, die letzte große Neuerungsbewegung des indischen Buddhismus. Seine Meditationspraktiken sollen den Weg zur Buddhaschaft erheblich beschleunigen.


Zusatzinformation 2:
Buddhismus in Afghanistan

Im März 2004 sprengten die Taliban die beiden monumentalen Buddha-Statuen im Tal von Bamiyan - eine war über 50 Meter hoch. Diese Zerstörung rückte die buddhistische Vergangenheit Afghanistans nachdrücklich ins Bewusstsein der Weltöffentlichkeit. Schon einige Jahre zuvor waren Handschriften zum Vorschein gekommen, deren Alter alle bisherigen Textfunde bei Weitem übertraf. Die Rollen aus Birkenrinde sind fast alle in Kharoshthi beschrieben. Diese Schrift ist vom aramäischen Alphabet abgeleitet und läuft von rechts nach links. Sie war zwischen dem 3. Jahrhundert v. Chr. und dem 3. Jahrhundert n. Chr. im Nordwesten des indischen Subkontinents weit verbreitet. Dann verschwand sie völlig und wurde erst in der Gegenwart entziffert.
Experten von der Freien Universität Berlin sowie von der University of Washington in Seattle versuchen derzeit die vielen Bruchstücke der Schriften zu konservieren und zu rekonstruieren - eine der größten Herausforderungen der aktuellen Buddhismusforschung. Über Land und Leute berichten die Rollen aus Birkenrinde nach gegenwärtigem Erkenntnisstand leider nichts; sie enthalten ausschließlich die Lehren Buddhas. Dabei dokumentieren sie eine erstaunliche Vielfalt: Verschiedene Schulrichtungen des älteren Buddhismus sind vertreten, aber völlig überraschend auch die frühesten Zeugnisse des Mahayana. Diese Bewegung entstand den gängigen Vorstellungen zufolge in Indien erst kurz vor der Zeitenwende, und ihre bisher ältesten Schriften waren nur in chinesischen Übersetzungen aus dem Ende des 2. Jahrhunderts erhalten. Die neuen Handschriften führen aber unmittelbar in die Entstehungszeit zurück und deuten an, dass die Anfänge des später so einflussreichen Mahayana vielleicht gar nicht in Indien selbst zu suchen sind. War also Afghanistan die Quelle, aus der Indien und Ostasien gleichermaßen geschöpft haben? Bislang können Geschichtsforscher diese Frage nicht beantworten.

Weitere Informationen unter: www.geschkult.fu-berlin.de/e/indologie/bajaur


Zusatzinformation 3:
Interkulturelle Kunst

Jahrhundertelang stellte man Buddha in der Kunst nur symbolisch dar, etwa durch seine Fußabdrücke. Erst nach der Zeitenwende entstand das charakteristische Bild des Mönchs im Lotussitz. Ein entscheidender Anstoß kam aus dem Norden Pakistans, aus der Landschaft Gandhara. Dort benutzten die Künstler griechischrömische Vorbilder, um Buddha darzustellen. Als Vorlage für ihn diente Apoll. Für Vadschrapani, einen seiner wichtigsten Begleiter, stand Herakles Pate. Der Gandhara-Stil wirkte nicht nur nach Indien, sondern prägte ebenso die buddhistische Kunst Ostasiens.


Zusatzinformation 4:
Krieg im Namen des Erleuchteten

Auch die friedliche Lehre Buddhas musste im Lauf der Geschichte für die Legitimation von Gewalt herhalten. Spektakulär sind jüngste Erkenntnisse über die Verwicklung japanischer Zen-Meister in die Kriegspropaganda im Zweiten Weltkrieg. Harada Daiun Sogaku, einer ihrer führenden Vertreter, schrieb beispielsweise im Juli 1944: »Wenn ihr dem Feind gegenübersteht, müsst ihr ihn töten; ihr müsst das Falsche zerstören und dem Echten Geltung verschaffen - dies sind die grundlegenden Lehren des Zen.«
Ähnlich problematisch ist die Verbindung von Nationalgefühl und buddhistischem Erbe unter der singhalesischen Bevölkerungsmehrheit in Sri Lanka. Der jahrzehntelange Bürgerkrieg mit den Tamilen, die im Norden der Insel leben, forderte inzwischen weit über 60 000 Opfer. Dem Konflikt liegen ethnische und sprachliche Differenzen zu Grunde, aber auch religiöse. Die Tamilen sind Hindus, die Singhalesen Buddhisten. Etliche Vertreter der buddhistischen Geistlichkeit taten sich seit Beginn der Auseinandersetzungen damit hervor, dass sie unter ihren singhalesischen Anhängern Ressentiments gegen die Tamilen anheizten und Gewalt billigten.


Zusatzinformation 5:
Buddha - Frauenfreund oder Frauenhasser?

Beides hat man Buddha nachgesagt, und für beide Standpunkte lassen sich Argumente anführen. Einerseits gründete Buddha nach mehrfacher Aufforderung durch seinen Lieblingsschüler einen Orden für Nonnen, was seinerzeit fortschrittlich war. Andererseits ordnete er diesen Nonnenorden den Mönchen unter. Außerdem erklärte Buddha, dass seine Lehre wegen der Nonnen doppelt so schnell untergehen werde. Eine Begründung für diese eigenartige Feststellung ist nicht überliefert.
Frauen werden vielerorts in den buddhistischen Schriften als größtes Hindernis auf dem Weg zur Erlösung bezeichnet. Sie gelten als lasterhaft und durchtrieben; der Mönch solle sie meiden wie Giftschlangen. Dieselben Texte enthalten aber auch die Warnung für die Nonnen, sich vor der Schlechtigkeit der Männer zu hüten.
Buddha selbst soll gelehrt haben, dass Frauen ebenso wie Männer die Erleuchtung erreichen können - im alten Indien eine revolutionäre Anschauung. Allerdings kann nur ein Mann zum Buddha werden - eine Frau muss zunächst als Mann wiedergeboren werden oder auf übernatürliche Weise eine Geschlechtsumwandlung durchmachen. Auch hier steht also Fortschrittliches neben Traditionellem, und es liegt letztlich am Betrachter, welchen Aspekt er für ausschlaggebend hält. Buddha interessierte sich offenbar nur für die Befreiung aus dem Leid der Welt und aus dem Kreislauf der Wiedergeburten. Er entwickelte weder eine politische Utopie noch einen Gesellschaftsentwurf. Diese beiden Leerstellen konnten daher in den buddhistischen Ländern durch die jeweils herrschenden staatlichen und gesellschaftlichen Bedingungen gefüllt werden. Dementsprechend war die Stellung der Frau in Tibet eine andere als die in Thailand - Gleichberechtigung im modernen Sinn hat es allerdings nirgendwo gegeben.
Heute ist die westliche Vorstellung von der emanzipierten Frau auch in Asien angekommen. Sie hat Versuche inspiriert, den im Lauf der Geschichte verschwundenen Nonnenorden in Tibet und in den Ländern des Theravada-Buddhismus wieder einzuführen. Das Selbstbewusstsein der neuen Nonnen trifft allerdings nicht überall auf das Wohlwollen der etablierten Mönchsgemeinden. Hier zeigt sich dieselbe Konkurrenz um die Gunst der Anhänger, die auch schon zu Lebzeiten Buddhas bestand. Denn immer öfter favorisiert vor allem die weibliche Bevölkerung moderne, charismatische Nonnen an Stelle traditioneller Mönche - und unterstützt sie entsprechend.


Zusatzinformation 6:
Die Reinkarnation des Dalai Lamas

Die Nachfolge der Dalai Lamas und anderer geistlicher Würdenträger ist in Tibet durch ein einzigartiges System geregelt. Sie geschieht durch Reinkarnation: Bevor der Geistliche stirbt, gibt er Hinweise auf seine nächste Wiedergeburt. Mit deren Hilfe kann man seine Reinkarnation nach seinem Tod suchen und finden. Kommen mehrere Kinder in die engere Auswahl, müssen sie verschiedene Tests bestehen. Wichtig ist etwa, dass sie besondere Gegenstände aus dem Besitz ihres Vorgängers wiedererkennen. Das System regelt zwar eine rechtmäßige Amtsnachfolge unter Mönchen, es birgt aber das Risiko, dass das Amt verwaist, weil ein als Nachfolger erkanntes Kind sich später seiner religiösen Stellung doch nicht als würdig erweist. Dies zeigt eine Schwäche des Verfahrens und dürfte einer der Gründe dafür sein, dass der jetzige Dalai Lama darüber nachdenkt, die Linie seiner Reinkarnationen mit seinem Tod zu Ende gehen zu lassen.


Bildunterschriften der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildungen der Originalpublikation:

Bildunterschrift 1:
Weltweit zeugen Tempel von der Ausbreitung des Buddhismus (von oben): der Mahabodhi-Tempel im indischen Bodhgaya, die Tempelanlage von Angkor Wat in Kambodscha, die Tempelanlage Borobudur auf der Insel Java in Indonesien und der Daigo-ji-Tempel im japanischen Kioto.

Bildunterschrift 2:
Das Lebensrad ist ein Symbol für den Kreislauf der Wiedergeburten. Eine Reinkarnation kann in sechs Daseinsbereiche führen. Die Existenzweisen der Menschen und der Tiere sind für jedermann wahrnehmbar. Nur eine spirituell fortgeschrittene Person sieht auch die Welten der Götter, der Titanen, der Hungergeister und der Höllen.

Bildunterschrift 3:
Wandermönche verbreiteten Buddhas Lehre in ganz Indien, Sri Lanka und Südostasien. Entlang der Seidenstraße erreichte sie China und Japan. Später gelangte die Lehre nach Tibet und in die Mongolei, von wo aus sie die Grenzen Westeuropas überschritt.

Bildunterschrift 4:
Der vielarmige Gott Yamantaka, auch bekannt als Vajrabhairava, spielt eine wichtige Rolle in der tibetischen Meditation. Er verkörpert für die Gläubigen die zornige Seite von Buddha.

Bildunterschrift 5:
Auf seiner ersten Europareise im Jahr 1973 besuchte der 14. Dalai Lama, Oberhaupt der Tibeter, die erste buddhistische Tempelgemeinschaft Deutschlands bei München. Sie war nach dem Zweiten Weltkrieg von mongolischen Flüchtlingen gegründet worden.

Bildunterschrift 6:
Tibetische Gebetsfahnen wehen längst nicht mehr nur im Himalaja (Foto). Seit einigen Jahren flattern sie auch in hiesigen Vorgärten im Wind: Laut Schätzungen der Deutschen Buddhistischen Union bekennen sich 80 000 bis 100 000 Deutsche zu Buddhas Lehre. Hinzu kommen rund 250 000 eingewanderte Asiaten.


© 2009 Jens-Uwe Hartmann, Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH, Heidelberg


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Quelle:
epoc 1/10, Seite 14 - 23
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Dezember 2009