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PRESSE/899: Einweihung und Kathina in Wat Sanghathan (Buddhistische Monatsblätter)


Buddhistische Monatsblätter Nr. 1/2011, Januar - April
Vierteljahreszeitschrift der Buddhistischen Gesellschaft Hamburg e.V.

Einweihung und Kathina in Wat Sanghathan

Von Silke Krohn


Am 20. November machten wir uns zu viert per Auto auf den Weg nach Berlin. Der Kofferraum war voll beladen mit Sachen, die im Kloster benötigt werden: Möbel, Lampen, Decken, Kissen, Bestecke und Bücher für die künftige Bibliothek. Nach drei Stunden Fahrt kamen wir bei einem wunderschönen Sonnenuntergang im Wat Sanghathan Deutschland, einer ehemaligen Schule, an. Der Zufahrtsweg zum Kloster liegt bezeichnender Weise direkt zwischen einer Apotheke und einem Bestattungsunternehmen. Nach unserer Ankunft brachten wir zunächst die Sachen in die Versammlungshalle (ehemalige Turnhalle) und sahen uns dann noch den künftigen Meditationsraum an. Die Lehmputzwände waren noch nicht ausgetrocknet und der Fußboden mit frisch verlegtem Laminat war auch erst vor wenigen Tagen fertig geworden. Dank der Fußbodenheizung war es angenehm warm in dem ca. 70 qm großen Meditationsraum.

Matthias, der in der Fußbodenbranche tätig ist, hatte in seiner Gutherzigkeit gleich beim ersten Besuch des renovierungsbedürftigen Klosters dem deutschstämmigen Mönch, Ajahn Leif, spontan die Zusage gemacht: "Ich sorge dafür, dass ihr hier im Meditationsraum einen schönen Fußbodenbelag in guter Qualität bekommt." Dank der finanziellen Unterstützung durch einige großzügige Freunde konnte seine Zusage kurzfristig umgesetzt werden. Ihnen allen sei an dieser Stelle für ihre Spenden ganz herzlich gedankt ebenso wie Matthias für seine hervorragende Organisation. Als wir uns so im Wat einen ersten Überblick verschafft hatten, gingen wir anschließend zur Übernachtung in ein nahe gelegenes Hotel. Ausgeruht erschienen wir am nächsten Morgen um 10 Uhr wieder im Wat. Draußen waren Zelte aufgebaut, wo die Speisen auf Tischen ausgelegt wurden. Am Wegesrand warteten schon die Laien mit großer Freude und Dankbarkeit für die Gelegenheit, den Mönchen auf ihrem Piapat (Sammeln von Almosenspeise) etwas in ihre Schale geben zu können. Es war schon eine besondere Atmosphäre, als Luang Por Sanong vorweg auf Socken und die anderen Mönche barfuß hinterher auf Pindapat gingen. Besonders berührt hat mich, wie ein Laie spontan sein Schultertuch in eine Wasserpfütze legte, damit die Mönche wenigstens halbwegs trockenen Fußes auf dem Zufahrtsweg gehen konnten. Nachdem später auch alle Laien etwas gegessen hatten, hielt Luang Por Sanong in der festlich geschmückten Versammlungshalle einen Dhammavortrag. Er sprach darüber, wie dankbar wir unseren Eltern, unserer Familie, unseren Ahnen und edlen Freunden sein könnten und dass wir hier zusammen gekommen seien, um bewusst Gutes zu tun in unseren Gedanken, Worten und Werken. Nach dem Vortrag wurden die Kathinaroben durch den Stellvertretenden thailändischen Botschafter und durch die Laien offiziell den Mönchen überreicht. Daran anschließend wurde in einer weiteren Zeremonie das Kloster offiziell dem Sangha übergeben. Jede Gruppe schickte einen Vertreter nach vorne. Die Hamburger Gruppe wurde von Thavatchai Hemachet vom Thai-Buddistischen Verein vertreten. Ein weiterer Höhepunkt war, als man von Luang Por Sanong Reliquien bekommen konnte, die er schon bei seinem ersten Besuch speziell für Deutschland aus Thailand mitgebracht hatte. Auf wundersame Weise haben sich diese Reliquien hier im Tempel vermehrt. Wie mir Phra Leif berichtete, sei das ganz normal, wenn der rechte Buddhageist am Ort herrsche. Steffi war so lieb, auch für die BGH Reliquien von Luang Por Sanong zu erbitten. Wenn wir auch nicht alles von den Worten her verstehen konnten, weil nur ein Teil übersetzt wurde, so konnten wir doch mit unseren Herzen erfassen, welch' kostbares Geschenk wir hier erhalten hatten.

Mögen sich noch recht viele Wesen am Aufbau und an der Renovierung dieses Klosters beteiligen und somit dazu beitragen, dass Buddha, Dhamma und Sangha auch weiterhin lebendig erhalten bleiben. Wer mehr über Wat Sanghathan erfahren möchte, kann im Internet unter www.sanghathan.de nachlesen.


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Quelle:
Buddhistische Monatsblätter Nr. 1/2011, Januar - April, Seite 40-41
Vierteljahreszeitschrift der Buddhistischen Gesellschaft Hamburg e.V.
Herausgeberin: Buddhistische Gesellschaft Hamburg e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Februar 2011