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PRESSE/910: Von der Leere, die eine Fülle ist (Buddhistische Monatsblätter)


Buddhistische Monatsblätter Nr. 2/2011, Mai - August
Vierteljahreszeitschrift der Buddhistischen Gesellschaft Hamburg e.V.

Von der Leere, die eine Fülle ist

Von Dr. Günter Neumeyer, im Dezember 2010


In dem Buch "Die Realitätenmacher" werden Forschungsergebnisse über Photonen, Quanten, Quarks und viele andere physikalisch-subatomare Wissensgebiete im Zusammenhang mit Weltentwicklungs-Theorien relativ verständlich diskutiert.

Der französische Atomphysiker J. E. Charon reflektierte die Zusammenhänge vom "Geist der Materie" noch auf der Grundlage der Atomwissenschaften. Dort waren es noch die "Elektronen" der Atome, die das Weltwissen in sich tragen und aus "elektronischer Geist-Energie" die Materie erschaffen, aus der das erkennbare Weltall besteht und die auf dem Planeten Erde das Leben hervorgebracht haben.

Eine neue physikalische Theorie postuliert im unvorstellbar allerkleinsten Energie-Bereich "fädige" Verbindungen, die "Strings", mit denen die Energie-Materien des Weltalls miteinander in Verbindung gehalten werden.

Indische Weise sprachen vom Bereich der "Leere, in der die Fülle ist" und der Ausspruch des Buddha: "Vom Geiste geh'n die Dinge aus, sind geistgeboren, geistgewirkt", hat aufgrund der neuen Erkenntnisse im Sub-Quanten-Bereich eventuell eine Bestätigung erlangt. Bei den Experimenten der "Quanten-Physiker" ist die Erkenntnis entstanden, dass allerkleinste Energie-Materie-Elemente nicht nur "wie aus dem Nichts" entstehen und vergehen, sondern dass sie durch die Gedanken der Experimentatoren abzulenken sind.

Auch "Zufalls-Ereignisse" im Bereich der Materie des Lebenden sind demnach keine "romanhaft erdachten Zufälligkeiten", sondern häufig im "Normalleben" erlebbare Hinweise auf zeitlich wie räumlich weitreichende "fadenförmige Stringverbindungen".

Vielleicht gibt es mit der String-Hypothese sogar Antworten auf bisher ungelöste Fragen? Woher wissen z.B. die Jungstörche, die den Eltern voran fliegen, wie sie den Luftweg finden sollen, der über Spanien nach Südafrika führt? Wie gelangt eine ausgesetzte Katze über Hunderte Kilometer Distanz zu ihrem Heimathaus zurück? Mit welchen Signalen wird die Brieftaube zu ihrem Taubenschlag gelenkt? Auf welchen "Mikrowellen" sausen die telepathischen Gedanken blitzschnell von Hamburg nach Kapstadt und zurück? Wie funktionieren Hypnose, Suggestion, Massenwahn, Glaubensüberzeugungen, Politikbesessenheiten oder Fanatismus? Wie kommen Gleichzeitigkeiten (Synchronizitäten) oder Doppelereignisse (Duplizitäten), z.B. von Erfindungen oder schweren Unglücksfällen, zustande? Was geht beim Vodoozauber, bei schamanischen Scheinoperationen oder medizinischen Spontanheilungen im Hirn oder im Körper des Menschen vor sich?

Wird das alles von einem Weltenschöpfer gelenkt oder vom Weltallgeist mit seinen Stringfäden gesteuert?

Wir werden unsere Unwissenheitszuflucht entweder weiter bei einer unerklärlichen göttlichen Vorsehung oder bei der ebenso unerklärlichen Weltfäden-String-Hypothese nehmen müssen oder aber wir lassen das alles ganz einfach sein und konzentrieren uns in Erkenntnis der Zusammenhänge von "avijja - sankhara - viññana - nama/rupa - anatta - anicca - suññata" - an diesem Ort und zu dieser an uns vorüber fließenden Zeit auf unser Inneres und lassen die Gedanken über Geist, Energie und Materie wie Wolken am Firmament vorbeifließen.


Literatur:
Capra, F.:"Lebensnetz", Scherz-Verlag 1997
Charon, J. E.: "Der Geist der Materie", Paul Zsolnay-Verlag 1996
N.N.: "Die Realitätenmacher", Morpheus-Verlag 2008


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Quelle:
Buddhistische Monatsblätter Nr. 2/2011, Mai - August, Seite 21-22
Vierteljahreszeitschrift der Buddhistischen Gesellschaft Hamburg e.V.
Herausgeberin: Buddhistische Gesellschaft Hamburg e.V.
Beisserstr. 23, 22337 Hamburg
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Abonnementspreis: 20,-- Euro jährlich


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Mai 2011