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PRESSE/964: China, Dàoismus und der Einfluss auf den Buddhismus (Buddhistische Monatsblätter)


Buddhistische Monatsblätter Nr. 3/2012, September - Dezember
Vierteljahreszeitschrift der Buddhistischen Gesellschaft Hamburg e.V.

China, Dàoismus und der Einfluss auf den Buddhismus
(Erster Teil)

von Norbert RinDô Hämmerle



China hat sich immer als Reich der Mitte zwischen dem tibetischen Hochgebirge sowie dem Pazifischen Ozean und den nördlichen Tundrensteppen sowie den südlichen Subtropen begriffen. Die Mitte zwischen Felsen sowie Wasser und zwischen Kälte sowie Hitze. Es könnte fast ein eigener Kontinent vergleichbar mit Europa sein. Unterschiedliche Klimazonen und Vegetationen, im Norden Weizen- sowie Hirse-, in der Mitte Reisanbau und im Süden Bodenschätze bestimmen Land und Leute. Eine Vielfalt von chinesischen Volksgruppen und von Norden her eingefallene assimilierte Fremdvölker haben sich hier dennoch alle in einer Schriftsprache, Kultur und Weltvorstellung zusammengefunden. Es hat keine Eroberer gegeben, die nicht über kurz oder lang Chinesen wurden. Die uns seltsam erscheinende Schriftsprache, die sich früh aus Bildzeichen entwickelte, kommt mit wenigen Grundzeichen aus, um daraus zusammengesetzt alles ausdrücken zu können. So sind noch heute 3000 Jahre alte Niederschriften zu verstehen und so verstehen sich Chinesen trotz aller Verschiedenheit in regionalen Dialekten. Im Unterschied zu orientalischen Bildzeichen-Schriften zu profanen ökonomischen Zwecken haben die chinesischen Schriftzeichen philosophisch-magische Bedeutungen. Die ältesten Inschriften haben alle sakrale Inhalte und bieten so reichhaltigen Aufschluss über frühe religiöse Vorstellungen der Chinesen, die ungebrochen bis zu ihren Ahnen zurückreichen.

Die philosophisch-religiösen Ursprünge in China reichen wie in Indien weit über 2500 Jahre v.u.Z. zurück. Schon in der Frühgeschichte haben Schamanen den menschlichen Innenraum in Bezug zur Außenwelt und die Wechselwirkung durch in beiden gleichermaßen vorhandene Kräfte sowie Energien (Yin-Yang) zu erklären versucht. Die religiösen philosophischen Quellen des Dàoismus und davon ausgehende Praktiken liegen bis heute ungebrochen in dieser Vorzeit verborgen. Früh wird das Wechselspiel der Jahreszeiten als Kreislauf mit dem Wirken kosmischer Lebensenergie, Qi (Chi), in Verbindung gebracht, einer schwer zu beschreibenden und doch zu erspürenden allumfassenden Energie, die nicht nur auf den Menschen sondern auch in ihm wirkt. Der Blick ist in den Menschen in Wechselwirkung mit der Natur gerichtet und es fällt auf, dass dabei keine nennenswerte Geister- und Götterwelt entwickelt wurde. Hinter allem steht eine Suche der Chinesen nach dem Dào, dem richtigen Weg in harmonischem Bezug zu Himmel sowie Erde, zur Natur und zum Ganzen. Früh bildeten sich Anschauungen über Himmel und Erde, in deren Anfängen noch ein an den Himmel projizierter himmlischer Herrscher entsprechend dem irdischen angenommen wurde. Im Laufe der Entwicklungen, in denen die Herrscher gekommen und gegangen sind, setzten sich jedoch Lehren von Erde und Himmel (Yin und Yang) als Kräftespiel im ewigen Wandel ohne himmlischen Herrscher durch. Himmel sowie Erde waren genug und in den frühen Dynastien (Hsia, Shang & Chou) entwickelten sich Übungen, Ahnen-, Orakel- sowie magische Kulte, zu denen immer naturphilosophische Betrachtungen gehörten.

Bedeutend ist hier die Yin-Yang-Lehre, die einerseits mit dem "Buch der Wandlungen", Yî-jíng (I-Ging), und andererseits mit den Wandlungsphasen in Verbindung steht. Im Yî-jíng wird der kosmische Naturablauf mit dem menschlichen Leben verbunden. Grundlage sind acht Trigramme, die Naturkräfte und deren Eigenschaften. Ihre Verbindung zu 64 (8 mit sich selbst multipliziert) Hexagrammen dient dazu, alle himmlischen Kräfte in Verbindung zu Erde und Mensch zu ordnen und dies orakelhaft auszulegen, um Menschen positiv zur Selbstverwirklichung mit diesen Energien in Einklang zu bringen. Dabei ist das Yî-jíng selbst Teil des ewigen Wandels und damit der Wandlungsphasen. Es ist nicht in einem Guss entstanden, geht nach Überlieferungen auf einen legendären Kaiser, der fast 3000 Jahre vor der Zeitwende gelebt haben soll, zurück und spiegelt so geschichtliche Erfahrungen vieler Generationen wider, die über Jahrhunderte gesammelt wurden. In der Yin-Yang-Lehre wird ein vom Menschen nur zu erahnender Uranfang angenommen. Dieser Anfang besteht im unbeweglichen Allerhöchsten, Wuji (WuChi), dargestellt durch einen leeren Kreis, der das vom Menschen erkennbare bewegte Allerhöchste, Taiji (TaiChi), dargestellt durch die bekannten schwarzweiß dynamisch verschlungene Flächen im Kreis (Yin-Yang), hervorbringt. Sie symbolisieren die entgegengesetzten Kräfte von Yin und Yang. Aus dem Zusammenspiel dieser beiden Kräfte werden Entwicklungen und Wandel erklärt, sie halten den Fluss der kosmischen Lebensenergie, Chi, in Gang und lassen Myriaden von Erscheinungen entstehen. Angestrebt wird der Ausgleich dieser beiden Kräfte. Katastrophen und Krankheiten werden aus dem Ungleichgewicht erklärt, der die Vitalenergie, Chi, zu vielerlei Störungen anstaut. Aus den Wandlungsphasen der 5 Elemente (Wasser, Holz, Feuer, Erde & Metall), die aus Yin und Yang entstanden sind, wobei in jedem Element Yin und Yang wirken, wird die Entstehung und Veränderung alles Seienden, aller Dinge und Ereignisse erklärt. Es gibt nichts Beständiges. Die Eigenschaften der 5 Elemente werden auf die Organe des menschlichen Körpers und die Außenwelt übertragen oder besser, sie wirken in ihnen, da sie diese hervorgebracht haben. Die Yin-Yang-Lehre ist Bestandteil vieler chinesischer Künste und Gewerbearten geworden und wird bis heute beispielsweise in Medizin (Akupunktur), Architektur, Gartenbau, Kampfkünsten sowie Körperübungen angewandt.

Als die ersten Dynastien mit großen zusammenhängenden Gebieten zerfielen und die Zeit der kämpfenden Reiche, etwa 480 - 210 v.u.Z., begann, haben im wesentlichen die Denker des Dàoismus, Konfuzianismus und Mohismus versucht, Antworten auf die chaotischen gewalttätigen Zustände zu finden und zu geben. Sie wirkten alle etwa im 5. Jahrhundert v.u.Z., also zu Shâkyamuni Buddhas Zeiten. Während der Konfuzianismus konservativ ordnende Strukturen vom vorbildlichen Herrscher bis hin zu den geregelten Familien für den Staat entwickelt, der Mohismus eher fortschrittlich Menschenliebe, Frieden und Volkwohlfahrt im Auge hat, gehen die Dàoisten von ganz anderen naturgesetzlichen Vorstellungen aus. Dabei schöpfen ihre bedeutendsten Vertreter, Kongzi (Konfuzius), Mo Zi, Laozi (Laotse) & Zuang Zi (Dschuang Dsi), aus den gleichen Quellen mit den Vorstellungen von Yin/Yang mit der Energie Chi, den Wandlungsphasen, dem Yî-jíng - Orakel, Naturbeobachtungen und einem umfangreichen Kräuterwissen.

Hier nun ein Überblick zum Dàoismus (Taoismus). Der Begriff Dào (Tao) taucht schon in älteren spirituellen Vorstellungen auf und wird auch in nichtdàoistischen Schulen verwandt. Der Dàoismus selbst, dessen erster bedeutender Vertreter, Laozi, vermutlich 600 v.u.Z. geboren war, kommt mit seinem Naturansatz zu bedeutsamen Erkenntnissen, die bis heute weit über die chinesische Gesellschaft hinaus wirken. Vom Leben Laozis ist nicht sehr viel überliefert. Sein Familiennahme ist Li, sein Rufnahme Ri. Er lebte im östlichen Teil des Lehenstaates Zhou (Tschou) und war dort Geschichtsschreiber im Staatsarchiv. Sein Ruf muss wegen seiner weisen Einsichten schon zu seinen Lebzeiten weit über die Provinz Zhou hinaus gereicht und nach ganz China ausgestrahlt haben. Er wird wohl von vielen seiner Zeitgenossen um Rat gefragt worden sein. So wird von Besuchen von Kongzi, der ihn sehr geschätzt haben muss, berichtet, bei denen Laozi nicht nur seine Ansichten belehrend kundtut, sondern auch auf feine chinesische Art Kongzi kritisiert.

Hier ein Beispiel einer Belehrung von Laozi:

Die Menschen, von denen du sprichst, sind samt ihren Gebeinen bereits vermodert und nur ihre Worte sind noch vorhanden.
Wenn ein Edler seine Zeit findet, so steigt er empor;
findet er seine Zeit nicht, so geht er hin und lässt das Unkraut wachsen.
(...)
Stehe ab, Freund, von deinem hoffärtigen Wesen und von deinen vielerlei Wünschen, von deinem äußeren Gebaren und deinen hochfliegenden Plänen.
Das alles ist ohne Wert für dein eigenes Selbst.
Weiter habe ich dir nichts zu sagen.

Kongzi kehrte zu seinen Anhängern zurück und erzählte ihnen von der Begegnung folgendes:

Die Vögel - ich weiß, dass sie fliegen können,
die Fische - ich weiß, dass sie schwimmen können,
das Wild - ich weiß, dass es laufen kann.
Die Fliegenden trifft man mit Pfeilen,
die Schwimmenden fängt man mit Netzen,
die laufenden fängt man mit Schlingen.
Aber vom Drachen begreife ich nicht, wie er auf Wind und Wolken dahinfährt und zum Himmel aufsteigt.
Heute habe ich Laozi gesehen, ich glaube, er ist dem Drachen gleich.

Laozi soll tugendhaft gelebt haben und einen Lebensweg gegangen sein, der im Zusammenhang und in Abhängigkeit mit dem großen Ganzen steht. Der Weg wird in China Dào genannt und Laozi beschreibt selbst seine danach benannte Lehre als im Verborgenen liegend, als namenlos und dem großen Ganzen einen Namen gebend, dann Dào. Zu seinem Ruf- sowie Familiennamen (Ri-Li) bekam er erst spät, vielleicht auch posthum, den Beinahmen Laozi, was alter Meister bedeutet. Er lebte lange in der Provinz Zhou, sah den Verfall im Zusammenleben und zog davon. An einem Grenzpass traf er einer Legende nach den Grenzbeamten Yin-Hi, der die Bitte um eine Niederschrift seiner Gedanken zur eigenen Erbauung äußerte. So schrieb Laozi das Dào De Jing (Tao Te King), ein Buch mit 81 grundlegenden Weisheiten, bevor er von dannen zog. Dennoch muss gesagt werden, dass es nach wie vor wissenschaftlich nicht gesichert ist, dass das Hauptwerk des Daoismus, das Dào De Dsching (Tao Te King) von Laozi, tatsächlich einzig und allein dieser historischen Gestalt zuzuordnen ist. Die Bedeutung und den Einfluss des Werkes auf die chinesiche Geistesgeschichte schmälert dies allerdings in keiner Weise. Einer weiteren Legende nach stammt von Laozi auch das Hua Hu Ching. Es enthält, so heißt es, "Die Lehrreden Laotses, nachdem er China verließ und nach Indien ging". Er hätte nun theoretisch Shâkyamuni Buddha treffen können, ein Gespräch zwischen beiden wäre sicher sehr lehrreich geworden. Wo er genau gestorben ist ist nicht bekannt. So liegen bislang Geburt und Tod im Dunkeln umrankt von vielerlei Legenden. Mit Sicherheit hat es zu dieser Zeit jedoch schon einen frühen Einfluss des dàoistischen Gedankengutes nach Indien hinein gegeben.

Die von Laozi ausgehende Lehre ist letztendlich unbeschreiblich, wurzelt wohl im Wuji (dem Allerhöchsten), der Yin-Yang-Lehre und ist mit der Silbe Wu als leer zu sehen. Das Prinzip ist die Harmonie, die im natürlichen Ausgleich der Kräfte liegt. Beschreibungen des Wortes Dào mit Weg oder Sinn sind unzureichend. Am besten kommt Laozi mit dem 25. Vers aus dem Dào De Jing selbst zu Wort.

(...) Ich weiß nicht seinen Namen,
Ich bezeichne es als Dào,
mühsam einen Namen ihm gebend
nenne ich es: groß.
Groß, d.h. immer bewegt.
Immer bewegt, d.h. Ferne.
Ferne, d.h. zurückkehrend.
So ist das Dào groß, der Himmel groß,
die Erde groß,
und auch der Mensch ist groß.
Vier Große gibt es im Raume
und der Mensch ist auch darunter.
Der Mensch richtet sich nach der Erde.
Die Erde richtet sich nach dem Himmel.
Der Himmel richtet sich nach dem Dào.
Das Dào richtet sich nach sich selber.

Ist auch das Dào selbst unbeschreiblich, erkennen des nicht erkennen Könnens das Höchstmögliche, so können sich die Menschen jedoch in tugendhaftem Verhalten den herrschenden Gegebenheiten der Natur, der Soheit, demütig hingeben und so im Einklang mit ihm leben, sich von ihm führen zu lassen. Hier entwickelt Laozi eine Ethik, die den Menschen aus dem Getriebe des Weltlichen befreit und ihn auf eine ganzheitliche Ebene mit Erde und Himmel zum Dào bringt. Durch Nicht-Tun wirkt ein weiser Mensch. Das meint nicht ein Nichts-Tun, sondern gleichmütig bleibend unnötige willkürliche Eingriffe in das Geschehen zu unterlassen. Übertragen auf Staat und Gesellschaftsordnung, sollte sich Herrschaft auf ein Minimum beschränken. Je mehr Gesetze es gibt, desto mehr Verbrecher gibt es. Je weniger zentrale Macht ausgeübt wird, desto besser ergeht es den Menschen im Land. Gegensätze sind voneinander abhängig, heben sich im Wandel auf und streben nach natürlichem, harmonischem Ausgleich. Viele Moralvorschriften bedeuten, dass die natürliche Tugend den Menschen verloren gegangen ist. Der Weise lebt schlicht in Kontemplation und wirkt durch seine scheinbare Schwäche ausgleichend auf die Kräfte.

Ein zweiter bedeutender Dàoist ist Zuang Zi (Dschuang Dsi), geboren ungefähr 400 v.u.Z., der sich im Gegensatz zu Laozi nicht nur lyrisch sondern auch prosaisch ausdrückt und, wie schon zuvor Laozi, deutlich die Relativität des sprachlichen Ausdrucks selbst aufzeigt. Relativ gesehen ist ein fliegender Pfeil vom Betrachter aus gesehen in Bewegung doch vom Pfeil her gesehen bewegt sich die Umgebung, während er immer in Ruhe ist. Auch hier ein berühmtes Textbeispiel, der Schmetterlingstraum:

Einst träumte Zuang Zi, er sei ein Schmetterling, ein flatternder Schmetterling, der sich losgelöst fühlte und nichts von Zuang Zi wusste.
Plötzlich erwachte er und war wieder Zuang Zi.
Nun weiß er nicht, ob er geträumt hat, er sei ein Schmetterling oder ob nun der Schmetterling träumt, er sei Zuang Zi.
Aber sicher ist doch ein Unterschied zwischen Zuang Zi und dem Schmetterling.
So ist es mit der Wandlung der Dinge.

Es geht hierbei nicht nur um die Relativität allen sprachlichen Ausdrucks, sondern um die ganze beschränkte menschliche Wahrnehmung. Zuang Zi legt in seinen Schriften sehr viel Wert auf die ursprüngliche Ordnung im Gegensatz zu den menschlichen Regeln, zeigt die Relativität von realen Erfahrungen zu staatlichen Ordnungsprinzipien auf und wirkt im Unterschied zu Laozi mehr nach außen, indem er sich kritisch zu den konservativen Konfuzianern äußert. So widerlegt er sie mit Beispielen aus Erfahrungen der Geschichte auch in Rededuellen. Mit seinem Werk, "Das wahre Buch vom südlichen Blütenland", hat er in Gleichnissen, Anekdoten von Lehrgesprächen und wortgewaltigen Metaphern viele Anhänger gewonnen, die sein Werk fortgesetzt haben. Es ist auch möglich, dass die letzten Kapitel seines Werkes von Schülern nach seinen Ideen vollendet wurden, weil er sie selbst nicht mehr zu Papier bringen konnte. Nicht nur dem chinesischen Volk, sondern allen, die lesen können, liegt damit eine weitere frühe Schrift zum Dào vor und führt in bildhafter Sprache zu Einsichten über Entsagung, das Leer-Werden, zu einer Art Egolosigkeit, zu innerer Ruhe und Selbstlosigkeit. Wer in der Soheit zum Dào findet, erreicht das Absolute, die höchste Wirklichkeit. Der Mensch soll in der äußerlichen Welt durch seine wahre Innerlichkeit wirken, seine Mitte dabei nicht verlieren und nicht an Dingen kleben, auf die er ohnehin keinen Einfluss hat. Einige Meister des folgenden Chan-Buddhismus (Zen) in China haben Zuang Zi sehr geschätzt, weil er die Erleuchtung als die einzig große Angelegenheit erkannte und in manchen Äußerungen mit Fragen und Antworten arbeitet, die späteren Meister-Schüler-Gesprächen, wie sie in den Koans vorkommen, ähneln.


Fortsetzung in Heft 1.2013. Dieser Beitrag fußt auf Ausarbeitungen des Zen-Studienkreises.

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Zen-Studienkreis

von RinDô Hämmerle


In der Buddhistischen Gesellschaft Hamburg e.V. (BGH) bildete sich um KoRin und RinDô im Frühjahr 2007 ein Zen-Studienkreis. Aus Einführungen, Vorträgen sowie Ergänzungen zu den einzelnen Themenschwerpunkten, den Referaten einzelner Teilnehmer(innen) und ergänzender Literatur sind Mitschriften mit ein paar vertiefenden Ausarbeitungen entstanden. Hierzu siehe den Beitrag "China, Dàoismus und der Einfluss auf den Buddhismus" (siehe oben).

Mein persönlicher Bezug zu Brahmanismus, Dàoismus sowie Buddhismus ist durch Erfahrungen im Kundalini Yoga, stillem QiGong, Taijiquan (Tai Chi Chuan) und Zazen (Sitzen in Dhyâna) gewachsen. Ich selbst praktiziere QiGong und übe in der Zengemeinschaft stilles Wasser (SeiSui-Zendo) Zazen, habe jedoch auch in anderen Traditionen, wie Theravâda und den tibetischen Zweigen gelernt.

Bodhidharma, der Begründer des Chan-Buddhismus in China und damit der erste Zen-Patriarch in der chinesischen Linie, soll sinngemäß gesagt haben:

"Es gibt Menschen, die sich einbilden, Kenner der Lehre zu sein, weil sie Vorträge halten können. Gründliche Kenntnis buddhistischer Texte mag jemand haben, er ist jedoch ohne Erkenntnis seines wahren Wesens ein Unwissender."

Manche der vorgestellten Texte erschließen sich erst durch eigene Erfahrung vollständig. Eigene Praxis sollte immer der Theorie folgen und umgekehrt die Praxis die Theorie beurteilen. Somit ist es sinnvoll, in den reichhaltigen Angeboten in Hamburg und in der BGH nach der richtigen persönlichen Vertiefung eigener Praxis zu suchen. Bei weiterem Interesse kann die vollständige Arbeit gegen eine Spende geliefert oder eine Veröffentlichung gesponsert werden.

Für die Möglichkeiten zur guten Praxis möchte ich mich hier bei meiner Sangha und den vielen Lehrern sowie Gastlehrern, Meistern. Nonnen sowie Mönchen in der BGH und für das Korrekturlesen bei Dietlind Zimmerman bedanken.

Der in die Jahre gekommene Zen-Studienkreis hat sich inzwischen mit Schriften von Dogen Zenji sowie vielen bedeutenden Sutren und Meistern beschäftigt. Bei der Planung für 2013 sind wir für Anregungen offen. Den aktuellen Stand erfahrt Ihr hier in diesen Buddhistischen Monatsblättern.

Der Zen-Studienkreis trifft sich alle 2 Monate am 3. Samstag in der Buddhistischen Gesellschaft Hamburg (16. Februar, 20. April, 15. Juni, 17. August, 19. Oktober & 21. Dezember 2013, 14.30-17.30 Uhr), Thema Eihei Dôgen Zenji mit Kommentaren.

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Quelle:
Buddhistische Monatsblätter Nr. 3/2012, September - Dezember, Seite 18-24 + 39
Vierteljahreszeitschrift der Buddhistischen Gesellschaft Hamburg e.V.
Herausgeberin: Buddhistische Gesellschaft Hamburg e.V.
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Die Buddhistischen Monatsblätter erscheinen
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Abonnementspreis: 20,-- Euro jährlich


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Februar 2013