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KIRCHE/1699: Kirchen trauern um die im Mittelmeer verlorenen Menschenleben (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 20. April 2015

Kirchen trauern um die im Mittelmeer verlorenen Menschenleben; Aufruf zu präventiven Maßnahmen

Deutsche Fassung veröffentlicht am: 21. April 2015


Die Kommission der Kirchen für Migranten in Europa (CCME), die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) trauern um Hunderte von ertrunkenen Migrantinnen und Migranten im Mittelmeer. Es wird befürchtet, dass nicht weniger als 700 Menschen nach dem Kentern ihres Bootes vor der libyschen Küste ums Leben gekommen sind. Laut Medienberichten laufen die Rettungseinsätze und es konnten bisher 28 Überlebende gerettet werden.

"Im Gebet denken wir an diejenigen, die ihr Leben verloren haben und drücken ihren Familien unser tiefstes Mitgefühl aus." "Wir bedauern diese Verluste von Menschenleben", bemerkte der KEK-Generalsekretär, Pastor R. Guy Liagre, "und sind zutiefst betrübt über diese Tragödie vor Europas Haustür".

"Wir beten auch für diejenigen, die bei den schwierigen Rettungs- und Bergungseinsätzen beteiligt sind", sagte er.

"Diese Katastrophe erinnert uns an das fast tägliche Geschehen im Mittelmeerraum, bei welchem italienische, maltesische und griechische Küstenwachen bei ihren Rettungsarbeiten weitgehend allein gelassen werden. Als Reaktion auf die neuste Tragödie und als Folge der so vielen anderen" rief ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit auf "zu erneuerter Solidarität, zum Ergreifen von Maßnahmen und zur Fortsetzung und Stärkung einer kollektiven europäischen Antwort."

"Wir verlangen wirkungsvolle europäische Such- und Rettungsaktionen und rufen die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union auf, sich erheblich und unverzüglich an solchen Einsätzen zu beteiligen, um in Zukunft zu verhindern, dass Leben von Menschen verloren gehen, die sich in ihrer Not auf diese verzweifelte Überfahrt begeben", sagte Tveit.

Weiter fügte er an: "Diese Tragödien sind deutliche Aufrufe für die Verstärkung des Einsatzes, sich mit den Ursachen zu befassen, welche der Armut, der sozialen Unsicherheit und den Konflikten in den Ländern zu Grunde liegen, von denen die Migrantinnen und Migranten kommen."

"Nur legale und sichere Wege nach Europa können helfen, solche Tragödien zu verhindern. Diese umfassen vermehrte Neuansiedlung von Flüchtlingen und Aufhebung von Visabestimmungen für Menschen, die aus Ländern kommen, welche in einen Konflikt verwickelt sind, wie Syrien und Eritrea. Wir brauchen sichere Wege", sagte CCME-Generalsekretärin Doris Peschke.

Gemeinsame Pressemitteilung mit der Kommission der Kirchen für Migranten in Europa und der Konferenz Europäischer Kirchen

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehörten Ende 2013 dem ÖRK 345 Mitgliedskirchen an, die zusammen über 500 Millionen Christen aus protestantischen, orthodoxen, anglikanischen und anderen Traditionen in mehr als 140 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Der Generalsekretär des ÖRK ist Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, von der (lutherischen) Kirche von Norwegen.


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Weitere Informationen: Kommission der Kirchen für Migranten in Europa (Englisch):
http://lists.wcc-coe.org/ct.html?ufl=4&rtr=on&s=jazjt,1ag0u,usx,imc6,i8k,6a92,l50s

Weitere Informationen: Konferenz Europäischer Kirchen (Englisch):
http://lists.wcc-coe.org/ct.html?ufl=4&rtr=on&s=jazjt,1ag0u,usx,fhjw,1uun,6a92,l50s

Arbeit des ÖRK zu Migration und sozialer Gerechtigkeit:
http://lists.wcc-coe.org/ct.html?ufl=4&rtr=on&s=jazjt,1ag0u,usx,jcuq,4ooz,6a92,l50s

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Quelle:
Pressemitteilung vom 21. April 2015
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. April 2015

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