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KIRCHE/955: Bischofskonferenz gratuliert Zentralrat der Juden in Deutschland (DBK)


Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz vom 19.07.2010

Bischofskonferenz gratuliert Zentralrat der Juden in
Deutschland


Anlässlich des heutigen Gründungstags des Zentralrates der Juden in Deutschland vor 60 Jahren hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, dem Zentralrat gratuliert. In einem Brief an die Präsidentin des Zentralrates, Charlotte Knobloch, würdigt Zollitsch den Zentralrat als unverzichtbare Institution in der Gesellschaft.

"Der Zentralrat der Juden und die Deutsche Bischofskonferenz haben in den vergangenen Jahren immer wieder in fruchtbarer Weise miteinander zu tun gehabt. Dankbar erinnere ich mich an Ihren Besuch bei mir in Freiburg vor einigen Monaten. Die Begegnung war charakteristisch, weil sie zeigt, wie viel wir voneinander lernen können", so Zollitsch. Er sei dankbar, dass das Verhältnis zwischen Zentralrat und Bischofskonferenz gut sei. "Gemeinsam müssen wir daran arbeiten, die Vergangenheit nicht zu vergessen und der jungen Generation - bei Ihnen im Judentum, bei uns in der katholischen Kirche - zu vermitteln." Dabei erinnerte Erzbischof Zollitsch an seinen letzten Besuch in der Gedenkstätte Yad Vashem vor einem Jahr. "Ich war damals beeindruckt, wie viele vor allem junge Menschen den Ort besuchen. Sie dürfen versichert sein, dass die katholische Kirche in Deutschland auch weiterhin in ihrem Bemühen nicht nachlassen wird, an der Erinnerung der Vergangenheit mitzuwirken und jeder Form von Antisemitismus eine Absage zu erteilen. Erneut versichere ich Ihnen, dass es für die Leugnung des Holocaust keinen Platz in der katholischen Kirche geben darf."

Das Verhältnis zwischen Judentum und katholischer Kirche sei heute so, wie es Papst Johannes Paul II. einmal ausgedrückt habe, als er beim Besuch der römischen Synagoge sagte: "Ihr seid unsere älteren Brüder." Zollitsch betonte, dass er zuversichtlich sei, den gemeinsam eingeschlagenen Weg fortzusetzen. "Wir werden weiterhin darauf achten, dass in unseren Schulen zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit der Geschichte erzogen wird. Die junge Generation braucht ein solides Geschichtsbewusstsein, um die Verirrungen von damals niemals mehr zurückkehren zu lassen", so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 116 vom 19. Juli 2010
Herausgeber: P. Dr. Hans Langendörfer SJ,
Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz
Deutsche Bischofskonferenz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juli 2010